Am Back-Atelier
Glückwunsch, ihr habt den QR-Code am Back-Atelier gefunden.
Dann kann es ja jetzt weiter gehen.
Vielleicht wart ihr ja schon einmal selbst in einer Bäckerei und habt ein Brot oder Brötchen gekauft.
Ist euch dabei aufgefallen, wie viele verschiedene Brot- und Brötchensorten es überhaupt gibt?
Hierzu habe ich jetzt eine kleine Aufgabe für euch.
Arbeitsauftrag:
Überlegt zuerst gemeinsam, welche Brotsorten und Kleingebäcke ihr kennt.
Wie viele sind das?
Nun geht in das Back-Atelier und schaut euch einmal an, wie viele verschiedene Brotsorten die Bäckerei Lutz hier verkauft.
Findet ihr Sorten wieder, die ihr schon kennt?
Welche Sorten kennt ihr noch nicht?
Wie ihr gesehen habt, gibt es im Back-Atelier der Bäckerei Lutz ein großes Angebot an verschiedenen Brotsorten und Kleingebäcken.
Im Sortiment gibt es Weizen- und Roggenbrote, sowie viele verschiedene Körnerbrote. Es wird auch viel mit Urgetreidesorten gearbeitet, wie zum Beispiel dem Emmer. Über Urgetreidesorten erfahrt ihr später, im Überblick über die Geschichte des Brotes, noch ein wenig mehr.
Auch Dinkelprodukte sind in der Bäckerei Lutz einige zu finden.
Außerdem gibt es noch viele andere Sorten, wie zum Beispiel Kürbis- oder Kartoffelbrot.
Hier erstmal eine kleine Schätzfrage für euch:
Was würdet ihr schätzen, wie viele verschiedene Sorten an Broten und Kleingebäcken es deutschlandweit zu kaufen gibt? (!etwa 160 verschiedene Brotsorten und 80 Kleingebäcke) (!ungefähr 70 verschiedene Brotsorten und 200 Kleingebäcke) (mehr als 300 verschiedene Brotsorten und über 1200 Kleingebäcke) (!etwa 30 verschiedene Brotsorten und 500 Kleingebäcke)
Es gibt wirklich schon mehr als 300 verschiedene Brotsorten und über 1200 Kleingebäcke in Deutschland.1
Hättest du das gedacht?
Und es werden immer mehr.
Einige Bäckereien lassen ihre Brotspezialitäten sogar im Internet auflisten. Hierzu gibt es eine eigene Internetseite.
Falls es euch interessiert, schaut doch einfach mal rein: http://www.brotregister.de/
Nun habt ihr schon erfahren, wie viele verschiedene Brotsorten es hier gibt. Doch was ist wohl das Lieblingsbrot der Deutschen?
Findet es selbst heraus. Fragt die Kunden der Bäckerei Lutz im Back-Atelier, welches Brot sie am liebsten essen. Fragt auch die Verkäufer, welche Sorten am häufigsten verkauft werden. Schreibt eure Antworten auf. Danach geht es hier weiter.
Bevor ihr gleich mehr über das Lieblingsbrot der Deutschen erfahrt, sollt ihr euch zunächst einmal selbst mit ein paar verschiedenen Brotsorten vertraut machen.
Hierzu noch eine kleine Aufgabe.
Arbeitsauftrag:
Kauft im Back-Atelier zusammen mit eurem Lehrer ein Weizenbrot, ein Roggenbrot, ein Vollkornbrot und ein Mehrkornbrot. Packt sie ein und nehmt sie mit in die Schule.
In der Schule:
Nun werdet ihr in Zweiergruppen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt von jedem Brot ein paar Stückchen.
Einer in der Zweiergruppe bekommt jetzt die Augen verbunden. Sein Partner gibt ihm dann eines der Brotstücke.
Derjenige, der die Augen verbunden hat, hat nun folgende Aufgaben:
1. Nimm das Brotstück in die Hand und ertaste, wie es sich anfühlt.
2. Wie riecht es?
3. Stecke das Brotstück in den Mund. Wie schmeckt es?
4. Was vermutest du, um welches der gekauften Brote es sich handelt?
5. Mache nun die Augen auf. Ist es das Brot, das du vermutet hast?
Nun tauscht ihr die Rollen. Jetzt bekommt der Partner die Augen verbunden und ein Stück Brot in die Hand. Geht wieder vor wie oben beschrieben.
Wenn jeder jedes Brot einmal ertastet, daran gerochen und es erschmeckt hat, dann tauscht euch in eurer Gruppe darüber aus, welches Brot ihr am Liebsten mochtet. Begründet eure Antwort.
So, jetzt habt ihr vielleicht schon herausgefunden, welche der gekauften Brotsorten ihr gerne mögt und welche eher nicht.
Doch es gibt ja noch viele mehr und wir wissen immer noch nicht, was in Deutschland am liebsten gegessen wird. Hier bekommst du einen kurzen Überblick über die Lieblings-Brotsorten der Deutschen. Um mehr über die einzelnen Brote und ihre Zusammensetzung zu erfahren, klicke auf die farbig geschriebenen Brotsorten.
Da es hier so viele verschiedene Brotsorten gibt, haben die Deutschen natürlich auch ganz unterschiedliche Lieblins-Brote.
Hier kommt ein kurzer Überblick. Vergleicht ihn mit den Ergebnissen eurer kleinen Umfrage im Back-Atelier.
Am meisten werden Roggenmischbrote2 oder Weizenmischbrote3 gegessen. Danach kommt das Toastbrot4. Darauf folgen das Mehrkornbrot5 und das Vollkornbrot6. Ganz hinten stehen reines Roggenbrot7 und reines Weizenbrot8. Natürlich gibt es auch noch andere Brotsorten9, die als Lieblingssorten angegeben wurden.
Diese machen aber so einen kleinen Teil aus, dass sie in der Abbildung nicht einzeln aufgezeigt werden.10
Jetzt habt ihr schon ein paar Getreidesorten kennengelernt. Kannst du sie noch zuordnen?
Probiere es aus!
Doch warum gibt es in Deutschland so viele Brotsorten?
Um das zu erklären, muss man etwas weiter ausholen….
Lies den Text aufmerksam, später kommt ein kleines Quiz.
Die Geschichte des Brotes beginnt weit in der Vergangenheit. Vor etwa 12000 Jahren schon begannen unsere Vorfahren, Getreide anzubauen. Zunächst aßen sie es roh.11
Später kamen sie auf die Idee, es zwischen Steinen grob zu mahlen oder mit einem Stab zu zerstampfen.
Das zermahlene Getreide wurde dann mit Wasser zu einem Brei verrührt. Dieser war nahrhafter und bekömmlicher als die rohen Körner. Irgendwann entdeckten sie, dass man den Brei auch auf einem heißen Stein zu einer Art haltbaren Fladen trocknen lassen kann.12
Richtiges Brot entwickelten aber erst die alten Ägypter vor rund 6000 Jahren. Damals entstanden die ersten Bäckereien und Öfen, in denen das Brot gebacken werden konnte. Angeblich kannten sie bereits mehr als dreißig verschiedene Brotsorten.
Die Israeliten schauten sich die Kunst des Brotbackens von den alten Ägyptern ab. Über sie gelangte das Handwerk dann auch nach Griechenland. Die Griechen übernahmen die Kunst des Sauerteig-Brotbackens. Dieses gesäuerte Brot wurde nur an besonderen Feiertagen gegessen, es galt als Spezialität. Von Griechenland gelangte das Brotbacken zu den Römern. Sie erleichterten das Mahlen des Getreides durch das Erfinden der steinernen Drehmühle.13
Als die Menschen in Mitteleuropa vor etwa 7.500 Jahren begannen, Getreide anzubauen, standen ihnen hauptsächlich die beiden Getreidesorten Einkorn und Emmer zur Verfügung. Diese sind sozusagen die Vorfahren unseres Weizens. Da sie aber nur geringe Erträge brachten und die Bevölkerung Mitteleuropas im Laufe der nächsten Jahrtausende immer weiter stieg, begannen unsere Vorfahren, auch Roggen anzubauen. Dieses Getreide war ursprünglich ein Wildgetreide und brachte größere Erträge als Emmer und Einkorn.
So buken die Menschen ihre Brote jetzt nicht mehr nur aus Einkorn und Emmer, sondern auch aus Roggen. Die verschiedenen Mehlsorten wurden auf unterschiedliche Weise vermischt, wodurch viele verschiedene Brotsorten entstanden.
Für die Vielfalt der Brotsorten in Deutschland gibt es aber noch einen weiteren Grund.
Im späten Mittelalter bestand Deutschland aus vielen kleinen Herzogtümern und unabhängigen Städten. So entwickelten sich innerhalb der Grenzen ganz unterschiedliche Sitten und Gebräuche und auch viele verschiedene Brotsorten.
Früher war der Roggen unser Haupt-Brotgetreide. Weizenbrot war nur für die Reichen bestimmt. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde er aber vom Weizen abgelöst, da dieser größere Erträge brachte. Heute gibt es eine große Getreidevielfalt, wodurch der Kreativität der Bäcker keine Grenzen gesetzt sind.14
So, jetzt hast du so einiges über die Geschichte des Brotes erfahren und auch darüber, warum es in Deutschland so viele verschiedene Sorten gibt. Mal sehen, was du dir merken konntest. Hier kommt ein kleines Quiz.
Klicke die richtigen Antworten an.
1. Wann begannen unsere Vorfahren, das erste Getreide anzubauen? (!Vor 6000 Jahren) (Vor 12000 Jahren) (!Vor 500 Jahren)
2. Warum begannen die Menschen, Getreide als Brei zuzubereiten? (!Weil es schneller geht) (!Weil es besser schmeckt) (Weil es nahrhafter und bekömmlicher ist als die rohen Körner)
3. Wie wurden die ersten Vorformen des Brotes gebacken? (!Im Backofen) (Auf einem heißen Stein) (!An einem Stock über dem Feuer)
4. Wer entwickelte das erste richtige Brot? (Die alten Ägypter) (!Die Griechen) (!Die Israeliten)
5. Wodurch erleichterten die Römer das Mahlen des Getreides? (!Sie erfanden die Windmühle) (!Sie erfanden die Wassermühle) (Sie erfanden die steinerne Drehmühle)
6. Die beiden Urgetreidesorten Einkorn und Emmer sind Vorfahren unseres... (!Hafers) (Weizens) (!Roggens)
7. Dass Deutschland früher aus vielen unabhängigen Herzogtümern und Städten bestand ist ein Grund dafür, dass... (!es in Deutschland heute sehr viele Bäcker gibt) (es in Deutschland so viele verschiedene Brotsorten gibt) (!die Deutschen gerne Brezeln essen)
8. Warum wurde Ende des letzten Jahrhunderts der Roggen als Haupt-Brotgetreide vom Weizen abgelöst? (Weil er größere Erträge brachte) (!Weil er schöner aussah) (!Weil er gesünder war)
Wusstest du schon….
Experten schätzen, dass jeder Deutsche im Durchschnitt im Jahr zwischen 55 und 60 Kilogramm Brot isst. Das ist ungefähr so viel wie 65 solcher Mehrkornbrote. Im Vergleich zu manch anderen Ländern der Welt ist das zwar nichts Besonderes, in der Türkei oder dem Irak zum Beispiel sind es fast doppelt so viel.
Trotzdem liegt Deutschland damit innerhalb Europas an der Spitze.
Doch warum essen wir Deutschen so viel Brot?
Denkt zunächst einmal selbst darüber nach. Die folgenden Bilder können euch bei euren Überlegungen helfen.
Diskutiert mit eurem Partner darüber!
Der folgende Film zeigt die Antwort:
16, 17
Versuchsanleitung:
Alles was du für diesen Versuch brauchst, ist Weizenbrot.
Stecke ein Stück davon in den Mund und kaue ein paar Minuten, ohne es herunter zu schlucken.
Was schmeckst du?
Wenn der Versuch funktioniert hat, dann hat dein Brot am Ende süßlich geschmeckt.
Doch warum ist das so?
Ganz einfach: Im Weizenbrot ist viel Stärke enthalten. Wird Stärke verdaut, dann wird sie in Zucker umgewandelt.
Was viele nicht wissen: die Verdauung beginnt nicht erst im Magen, sondern bereits im Mund, durch den Speichel.
Wenn wir also lange genug auf dem Brot herumkauen, beginnt unser Speichel, es zu verdauen. Dabei wird die Stärke im Brot in Zucker umgewandelt. Es schmeckt süß. Zucker liefert dem Körper wichtige Energie.18
Wir Deutschen freuen uns natürlich darüber, dass es bei uns so viele verschiedene Brotsorten gibt. So haben wir sehr viel Auswahl und es ist für jeden etwas Leckeres dabei.
Diese Vielfalt an Brot und Brötchen hat aber auch Nachteile.
Habt ihr euch zum Beispiel schon einmal überlegt, was mit dem Brot passiert, das nicht verkauft wurde, wenn die Bäckerei abends schließt?
Ungefähr 20 Prozent der produzierten Backwaren landen täglich im Müll. Das bedeutet, etwa eins von fünf Broten wird weggeworfen. Im Jahr sind das über 500.000 Tonnen. Das ist ungefähr so viel wie 12.500 LKWs.
Kannst du dir das vorstellen? Und das nur, weil wir Kunden in der Bäckerei eine große Sortenvielfalt erwartet. Um uns diese Vielfalt zu ermöglichen, produzieren die Bäckereien viel mehr Backwaren, als wir Kunden kaufen können. Viele Bäckereien füllen sogar noch kurz vor Ladenschluss die Regale wieder neu auf, obwohl sie wissen, dass vieles davon später weggeworfen werden muss. Das tun sie, damit ihre Kunden auch abends noch eine große Auswahl haben und zufrieden sind.19 Bei der Bäckerei Lutz ist das anders. Sie riskiert auch manchmal, abends nicht mehr die volle Auswahl anbieten zu können. Dann muss am Ende des Tages nicht so viel Brot weggeworfen werden.
Das Herstellen von Backwaren kostet sehr viel Energie. Energie ist teuer und wertvoll. Doch nicht nur beim Backen von Brot und Brötchen wird Energie verbraucht, sondern auch um das täglich weggeworfene Brot zu vernichten.
So geht Energie verloren, die man besser für andere Dinge nutzen könnte. Energie braucht man heutzutage für fast alles. Zum Beispiel zum Wäsche waschen, zum Haare föhnen und sogar die Lampe in deinem Zimmer funktioniert durch Energie.
Doch nicht nur die Bäckereien werfen jeden Tag viel Brot weg. Auch bei uns Verbrauchern landet einiges auf dem Müll. So wirft jeder von uns im Jahr rund 12 kg Backwaren weg. Das ist ungefähr so viel wie 12 von diesen Weizenmischbroten.20
Dabei gibt es sehr leckere Gerichte mit altem Brot. Diese schmecken oft sogar besser wenn man Brot verwendet, das schon etwas hart geworden ist.
Deshalb, wenn auch ihr einmal altbackenes Brot zu Hause habt, werft es nicht gleich in den Müll sondern schaut, was man daraus noch machen kann.
Hierzu ein paar leckere Rezepte:
Du brauchst für eine Portion:
- 2 Scheiben hartes Toastbrot oder Weißbrot
- 1 Ei
- 50 ml Milch
- Himbeermarmelade (oder eine andere, je nach Geschmack)
- Zimt und Zucker
- Etwas Butter zum Braten
Und so wird es gemacht:
Bestreiche eine Scheibe Brot mit Marmelade. Lege die andere Scheibe darauf.
Verquirle das Ei zusammen mit der Milch in einer flachen Schüssel. Lege das Doppelbrot hinein und lasse es von beiden Seiten etwa eine Minute lang einziehen.
Erhitze in der Zwischenzeit etwas Butter in einer Pfanne.
Lege dann das eingeweichte Brot in die Pfanne und brate es von beiden Seiten an, bis es goldbraun ist.
Italienischer Brotsalat
Du brauchst für vier Portionen:
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Und so wird es gemacht: Schneide das Weißbrot in Würfel und gib es in eine Salatschüssel. |
Du brauchst für vier Portionen:
- 4 reife Tomaten
- 4 EL Olivenöl
- 4 große Scheiben trockenes Weizenbrot
- 4 Knoblauchzehen
- 1 halber Bund Basilikum
- Salz und Pfeffer zum Würzen
Und so wird es gemacht:
Wasche die Tomaten und entferne den Stielansatz. Schneide sie in kleine Würfel und gib sie zusammen mit dem Olivenöl in eine Schüssel. Schneide die Basilikumblätter in feine Streifen, gib sie hinzu und vermische alles. Mit Salz und Pfeffer kannst du das Ganze jetzt je nach Geschmack würzen.
Halbiere nun die Brote und schäle den Knoblauch. Reibe die Brote mit dem Knoblauch ein und lege die Tomaten darauf.
Schon fertig ist die schnelle Mahlzeit.
Sucht euch gemeinsam in der Klasse ein Rezept aus und kocht es bei Gelegenheit zusammen.