Von der Saat zur Ernte: Die Arbeitsschritte im Jahresverlauf am Beispiel des Wintergetreides

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Vorbereitung des Bodens:
Bearbeitung der Erdoberfläche mit einer Egge

Die Hälfte der in Deutschland bewirtschafteten Flächen werden zum Getreideanbau verwendet. Doch um das Getreide nutzen zu können sind zunächst eine Menge Arbeitsschritte nötig. So muss, vor der Aussaat, der Boden entsprechend vorbereitet werden. Das bedeutet, dass der Boden nach der vorherigen Ernte durch pflügen oder grubbern aufgelockert werden muss. Hierbei wird das Unkraut untergepflügt, in dem die obere Erdschicht nach unten gedreht wird. Anschließend wird die Erdoberfläche mit einer Egge eingeebnet und eine feinkrümelige Oberfläche entsteht.










Aussaat:

Als nächster Schritt folgt die Aussaat. Dafür muss von dem Landwirt für den Standort passendes Getreide ausgewählt werden. Das Saatgut stammt gewöhnlich von einer Genossenschaft und wird dort als sogenanntes zertifiziertes Saatgut verkauft. Dieses Saatgut ist frei von Unkrautsamen und geschädigten Körnern und meist gegen verschiedene Krankheiten gebeizt. Mit diesem Saatgut füllt der Landwirt den Saatkasten seiner Sämaschine und stellt Saattiefe und auszusäende Menge ein. Anschließend wird das gesamte Feld abgefahren und dabei die einzelnen Körner in den Boden gelegt und mit Erde bedeckt.


Keimung und Winterpause:

Auf den Prozess der Keimung hat der Landwirt keinerlei Einfluss. Das Korn benötigt dazu Luft, Wasser und eine Mindesttemperatur. Sind diese Komponenten gegeben beginnen die Keimwurzeln und der Keimling selbst zu wachsen und Blattspitzen werden an der Erdoberfläche sichtbar. Das nennt man „Auflaufen“ der Saat. Den Winter überdauern die zarten Pflänzchen im sogenannten Dreiblattstadium.


Düngung:

Wenn die Temperaturen wieder steigen, fangen die Pflanzen richtig an zu wachsen und bilden mehrere Seitentriebe. Zu diesem Zeitpunkt kommen die ersten Dünger, beispielsweise Stickstoff, zum Einsatz. Durch diese Düngerzugaben, z.B. über mineralische Dünger oder Gülle, wird die Ertragsbildung erhöht.


Unkrautbekämpfung:

Für die Unkrautbekämpfung werden zwei Methoden, die mechanische und die chemische, genutzt. Während bei der mechanischen Bekämpfung der Boden so bearbeitet wird, dass die Unkrautpflanzen vernichtet werden und die Getreidepflanze weitestgehend unbeschädigt bleibt, werden bei der alternativen Methode mit Hilfe von Pflanzenschutzspritzen chemische Mittel aufgebracht, die gezielt in den Stoffwechsel der Unkrautpflanzen eingreifen. Die heutzutage überwiegend verwendete chemische Unkrautbekämpfung bewirkt das Absterben der unerwünschten Pflanzen bzw. bremst deren Wachstum. Die chemische Methode wird aufgrund der Unabhängigkeit vom Wetter bevorzugt, und weil sie weniger Kosten verursacht als die mechanische Unkrautbekämpfung.


Ernte:

Nach mehreren Wochen bildet das Korn Ähren und reift in der Sonne. Oft kommt es in dieser Phase zu Pilzbefall, weshalb meist noch eine Fungizidenspritzung vom Landwirt durchgeführt wird. Sind die Körner ausgereift und ausreichend getrocknet, beginnt die Ernte. Die Erntezeit ist von Standortbedingungen, Aussaatzeit, Getreidesorte und der Nährstoff- und Wasserversorgung abhängig. Für den Erntevorgang kommen Mähdrescher zum Einsatz. Sie schneiden die Halme mit den Ähren ab, dreschen die Körner in einer integrierten Dreschtrommel aus den Ähren heraus und trennen sie von Stroh und Spreu. Die Körner können anschließend weiterverkauft und zu Mehl oder anderen Getreideprodukten weiter verarbeitet werden.


Podcast: Von der Saat bis zur Ernte








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