Hecke 3

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Beschreibung der Hecke:

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Unsere Hecke liegt etwas außerhalb der Ortschaft. Sie geht in Richtung Nordosten. (GPS-Daten: 49.243071,9.603568) Sie liegt auf einer Höhe von 319 m und ist etwa 100-150m lang. Die Hecke selbst liegt an einem kleinen Hang. Am Fuß des Hangs verläuft ein kleiner Bach, der allerdings gerade fast trocken liegt. Östlich oberhalb von der Hecke ist ein Acker, auf dem in der Regel Getreide angebaut wird. Am oberen Ende der Hecke stehen alte Obstbäume, am unteren Ende ist ein kleiner Nadelwald, der als Weihnachtsbaumplantage genutzt wurde, so lange die Bäume klein genug dazu waren. Westlich von der Hecke ist ein geteerter Feldweg, dann folgt ein kleiner Bach, der Wasser führt. Im Anschluss an den Back liegt eine Wiese, die etwa nach 50 m ein Ortsverbindungsweg begrenzt. Dieser Weg führt in Richtung Nord-Ost zu einem Aussiedlerhof, auf dem vor Jahren Puten gemästet wurden. Am oberen Ende der Hecke steht ein Hochspannungsmast, die Leitung geht von Osten nach Westen. In östlicher Richtung oberhalb des Ackers, der zur Hecke hin an einem Hang liegt ist in etwa 100 m Entfernung die Landstraße, die relativ stark befahren ist, da sie Zubringer zur Autobahn für eine Spedition ist.

In unserer Hecke wachsen Weißdorn, Liguster, Pfaffenhütchen, verwilderte Apfel- und Zwetschgenbäume. Die Bäume sind mit Efeu bewachsen.



Früher waren Hecken ein gewohnter Anblick in der Landschaft. Die Hecken dienten als Umzäunung und Windschutz. Im Zuge der Maschinisierung in der Landwirtschaft sind die Hecken immer mehr aus der Landschaft verschwunden. Hecken sind artenreiche Grenzbiotope. Hier treffen 2 Lebensräume aufeinander. Andere wichtige Säume in der Natur sind Ufer oder Waldränder, auch hier treffen 2 Lebensräume aufeinander. Gegenüber des Waldrandes ist die Hecke ein doppelter Saum. Andererseits fehlen ihr im Vergleich zum Wald klimatische Zusammenhänge, die nur ein zusammenhängender Baumbestand hat. Alles in Allem gleichen Hecken aber in ihrer Artenzusammensetzung und in ihrem Kleinklima den Waldsäumen. Hecken als Saumstrukturen bieten Tieren nicht nur Lebensraum, sie dienen auch in ihrer Länge als Orientierungshilfe bei Wanderungen. Früher wurden die Hecken besonders an Böschungen und Lesesteinwällen als Windschutz gepflanzt. Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf die Windgeschwindigkeit, Taubildung, Verdunstung, Temperatur und Kohlensäuregehalt der bodennahen Luft. Dieser Einfluss wirkt sich günstig auf das Pflanzenwachstum aus. Versuche in Bayern ergaben, dass 10-300 m hinter einer 8 m hohen Hecke Ertragssteigerungen von bis zu 20 % möglich sind.


Die Gehölze der Hecke bieten den dort lebenden Tieren Schutz und Nahrung. Hohe Bäume dienen als Aussichtspunkt für den Mäusebussard, der von dort aus Ausschau nach Mäusen auf dem Feld hält. Für viele Vögel ist die Hecke ein idealer Nistplatz, da der Bewuchs der Bäume auch Räuber fernhält. Die Vogeleltern finden in der Nähe Nahrung für ihre Jungen. Im Herbst fallen Blätter und abgestorbene Äste auf den Boden und bieten dort vielen am Boden lebenden Tieren oder Tieren auf der Durchreise Schutz. In Bodennähe lebende Kleintiere sind wie ein gedeckter Tisch für viele Tiere. Die Hecke hat auch viele Besucher von außerhalb: Rehe und Hasen nutzen die Hecke als Tagesversteck, auch so manchen Leckerbissen können sie finden. Meist sieht man von diesen Tieren nur Spuren, wie aufgewühlten Boden oder Kratzspuren an Baumstämmen oder auch hängengebliebene Haare. Oft findet man anstatt der Tiere selbst nur deren Hinterlassenschaften. Diese locken dann wiederum Insekten an, die in der Hecke sehr artenreich vertreten sind. Für viele Tiere wie Gehäuseschnecken oder winterschlafende Kleinsäuger ist die Hecke Winterquartier. Jede Menge Löcher im Boden geben Hinweise auf diese Bewohner.


Das Thema Hecke lässt sich auf vielfältige Art und Weise im Unterricht einsetzen. Es gibt viele Möglichkeiten, Aufgaben entsprechend dem Alter und dem Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler aufzubauen. Kinder aus eher ländlichen Gegenden haben unter Umständen einen ganz anderen Bezug zum Thema als Kinder, die in der Stadt aufwachsen. Die Hecke ist sowohl in der Grundschule, als auch in der Sekundarstufe als Thema einsetzbar.

Bei unserer Hecke wollten wir zum Thema „Tiere im Winter“ untersuchen, welche Tiere von außerhalb im Winter die Hecke besuchen. Anhand des vorhandenen Nahrungsangebots (Reste von Früchten, Insekten, Baumrinde, an der wir auch Reibespuren gefunden haben) hatten wir auf Wildschweine, Rehe und Hasen getippt. Aufgrund der vielen Mäuse in der Hecke haben wir auch vermutet, dass halbwilde Katzen von den umliegenden Bauernhöfen die Hecke regelmäßig besuchen. Dies wollten wir anhand von Tierspuren im Schnee bestimmen. Leider spielte bei unserem Plan das Wetter nicht mit (der Schnee blieb nicht lange genug liegen), sodass wir uns eine andere Hypothese überlegen mussten.

Da die Hecke an einem Hang liegt und oberhalb der Hecke ein großes freies Feld ist, ist es unterhalb der Hecke sehr feucht. In der Hecke selbst ist es eher trocken. Am trockensten ist der Boden oberhalb der Hecke, was vermutlich auf den stärkeren Wind auf dieser Seite zurückzuführen ist. Dies sieht man auch an den Bodenbewohnern in und bei der Hecke.


Hypothese:

Wir vermuteten, dass wir unterhalb der Hecke weniger Schnecken finden, als oberhalb der Hecke, da der sehr feuchte Boden kein idealer Lebensraum für die Schnecken ist. Zum Überwintern würden sich die Schnecken eher in der Hecke eingraben als außerhalb, da die Temperatur in der Hecke höher sein müsste als außerhalb. Die Wurzeln der Heckenpflanzen müssten einen lockereren Boden anbieten, als oberhalb der Hecke, wo nur wenig Gras und Getreide wächst. Was den Schnecken das Eingrabe erleichtert. Ebenso haben wir viele Gänge von Mauselöchern gefunden, in denen wir auch Schneckenhäuschen antrafen, als wir die Gänge weiter aufgegraben haben.

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Durchführung

Zur Durchführung haben wir die Windverhältnisse um die Hecke bestimmt, sowie die Temperatur in Bodennähe innerhalb, oberhalb und unterhalb der Hecke. Ebenso haben wir den Carbonat-Gehalt (Schnecken brauchen kalkhaltigen Boden) mit 10%-iger HCl bestimmt. Den Humusgehalt haben wir anhand der Bodenfarbe und der Bodenart (Bestimmung durch „Würstchendrehen“) abgeschätzt. Des Weiteren haben wir die Schnecken gezählt, um unsere Vermutung zu bestätigen (oder zu widerlegen).