Benutzer Diskussion:S.Hafner

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Hallo! Nach der Führung durch die Mühle geht es nun weiter mit einem Einblick in die Vergangenheit. Korn, Mühle und Brot sind drei Dinge, die für uns heute einfach zusammengehören.
Das kann aber doch nicht immer so gewesen sein! Denn irgendwann wurden sie ja wohl entdeckt oder erfunden!
Höre dir ihre Geschichte an. Unter jedem Abschnitt befindet sich eine kleine Aufgabe, die du lösen sollst. Viel Spaß!

Inhaltsverzeichnis

Wie kamen unsere Vorfahren zum Getreideanbau?


Getreideanbau 1:




Vor 12.000 Jahren endete die letzte Eiszeit. Die Menschen zogen von Ort zu Ort und hatten keine festen Wohnhäuser. Man nennt sie deshalb Nomaden.
Diese Nomaden lebten als Jäger und Sammler. Sie bekamen ihr Essen durch die Jagd auf wilde Tiere und das Sammeln von Beeren oder Getreidekörnern, die in der Natur wuchsen.
Eines Tages machten sie eine entscheidende Entdeckung, die das Leben der Menschen veränderte: Sie lagerten ihre Getreidekörner auf feuchtem Boden und sahen, dass diese zu keimen begannen und bald neue Getreidepflanzen daraus entstanden. Nach dieser Entdeckung begannen die Menschen damit, die Getreidekörner selbst auszusäen.
Vor 10000 Jahren wurden aus den Jägern und Sammlern also Ackerbauern und Viehzüchter. Die Menschen hatten nun durch das Getreide und das Halten von Tieren mehr Nahrung.
Sie konnten sich Vorräte anlegen und mussten nicht mehr für die Nahrungssuche umher ziehen. Daher bauten sie sich Hütten aus Holz oder Stein.
Die Menschen waren nun keine Nomaden mehr. Wir sagen: Sie wurden sesshaft.


Aufgabe 1: Ordne die Bilder und Begriffe im blauen Kasten den beiden Oberbegriffen "Nomaden" und "sesshaft" zu!

Nomaden zogen von Ort zu Ort Jäger.JPG Sammler.JPG wild wachsendes Getreide
sesshaft lebten in festen Hütten Ackerbauern.JPG Viehzüchter.JPG Anbau von Getreide
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Getreideanbau 2:




Für die Arbeit auf dem Feld und die Lagerung des Korns erfanden und bauten die Bauern Werkzeuge und Gefäße. Von der Hilfe eines Mähdreschers konnten die Bauern damals aber nur träumen... Getreide, wie wir es heute kennen, ist nicht mehr das wilde Getreide von vor 10000 Jahren. Die Menschen haben es im Laufe der Jahre verändert, um zum Beispiel möglichst große Mengen und besonders gutes Getreide ohne Krankheiten zu bekommen. Heute haben wir auch eine viel größere Anzahl verschiedener Getreidearten.

Aufgabe 2: Aber welche waren eigentlich die ersten, die sogenannten Urgetreide? Gehe zuerst in den Mühlenladen und schaue, ob du ein Produkt aus Urgetreide findest. Frage dann den Müller oder seine Frau nach diesen ersten Getreidearten. Schreibe 3 Urgetreidearten auf ein Blatt Papier. Am Ende des Tages, wird dein Lehrer oder deine Lehrerin die Ergebnisse mit der Klasse besprechen.



Mehlherstellung früher und heute


Mehlherstellung 1:




Wusstest du, dass die Mettermühle heutzutage etwas ganz Besonderes ist? Sie ist eine von wenigen alten deutschen Mühlen, die noch Mehl herstellen. Viele der alten Mühlen wurden nämlich abgerissen, zu Restaurants, Museen oder modernen Großmühlen umgebaut. Die Mettermühle und ihr Müller, Herr Hübner arbeiten aber noch nach alter Tradition... Naja, je nachdem was ihr unter alt versteht! Die Geschichte des Mahlvorgangs ist nämlich schon ganz schön alt. Wie die Menschen zum Getreideanbau kamen wisst ihr ja schon. Auf Dauer wurden sie damit aber auch nicht glücklich. Die unzerkleinerten Körner lagen ihnen im wahrsten Sinne des Wortes schwer im Magen! Sie benötigten Werkzeuge, um die Körner zu zermahlen. Am Anfang benutzten die Menschen zum Zermahlen der Körner Reibsteine, die später von den Mörsern abgelöst wurden. Im Mittelalter wurde dann die Handmühle erfunden. Manchmal wurden die Mühlen auch von Tieren angetrieben.

Aufgabe 3: Nun bist du an der Reihe. Mit einem Partner darfst du das Korn wie unsere Vorfahren mahlen.
Dafür hat eure Lehrerin oder euer Lehrer Reibstein und Mörser bereit gelegt. Viel Erfolg!


Mahlen grob fein.jpg

Dieses Getreide wurde von der Mettermühle grob bis fein gemahlen! Wie fein kannst DU das Korn von Hand mahlen?

Mehlherstellung 2:



früher: Mühlstein

heute: Walzenstuhl

Bald schon hatten die Römer aber eine noch viel bessere Idee: Sie wollten die Kräfte der Natur nutzen und bauten Wassermühlen, wie die Mettermühle.
Erst einige Zeit später wurden Windmühlen erfunden. Lange Zeit wurde das Korn in den Mühlen durch einen Mühlstein zerkleinert.
Seit 150 Jahren übernehmen Walzenstühle diese wichtige Aufgabe.



Aufgabe 4: Kreuze die richtige Antwort an!

Durch was wird die Mettermühle angetrieben? (Wasserrad) (!Windrad) (!Elektromotor)

Mit welchem Gerät mahlen Mühlen heute ihr Korn? (Walzenstuhl) (!Mahlstein) (!Mörser)

Wo befindet sich der alte Mühlstein der Mettermühle? (vor der Mühle) (!in der Mühle) (!im Wasser)


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Mehlherstellung 3:



Mit den Mühlen konnten natürlich viel größere Mengen Korn zu Mehl verarbeitet werden als mit den einfachen Reibsteinen. Dazu musste ein Fachmann her und dieser war - früher wie heute - der Müller. Früher war die Arbeit der Müller körperlich sehr anstrengend. Die einzelnen Schritte des Mahlvorgangs oder Reparaturarbeiten mussten sie alleine erledigen. Maschinen und Computer gab es damals noch nicht. Und obwohl der Müller das für die Dorfbewohner so wichtige Mehl herstellte, war er bei ihnen nicht sehr beliebt. Sie trauten ihm nicht, weil die Bauern bei der Abgabe eines Sackes Getreide nach dem Mahlen viel weniger Mehl vom Müller zurück bekamen. Sie dachten, er hätte selbst einen Teil des Mehls behalten. Außerdem fanden die Dorfbewohner die Mühle sehr unheimlich und behaupteten, der Teufel würde dort arbeiten. Die Müller waren damals sehr stark auf das Wetter angewiesen. War es sehr warm und es regnete aber nicht, trockneten die Flüsse aus und die Wassermühlen standen still. Die Windmühlen hingegen konnten ohne Wind nicht weiter arbeiten. Um wenigstens etwas Getreide mahlen zu können drehte sich das Wind- oder Wasserrad der Mühle häufig auch noch in der Nacht. Weil die Arbeit der Mühle so sehr vom Wetter abhing, musste der Müller dieses sehr genau beobachten. Er war also auch ein Fachmann, wenn es um die Wettervorhersage ging.

Aufgabe 5: Finde das richtige Satzende!

Die Arbeit der Müller früher... (war körperlich sehr anstrengend.) (!wurde zu einem großen Teil von Maschinen übernommen.) (!fand meistens in Großmühlen statt.)

Wenn ein Sack Getreidekörner gemahlen wird, bekommt man... (einen viel kleineren Sack Mehl.) (!einen gleich großen Sack Mehl.) (!einen noch größeren Sack Mehl.)

Die Müller früher mussten über das Wetter Bescheid wissen,... (damit sie wussten, wann die Mühle arbeiten kann.) (!weil sie bei schönem Wetter gerne ins Freibad gingen.) (!um bei Regen nicht nass zu werden.)

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Mehlherstellung 4:




Müller ist einer der ältesten Berufe der Menschheit.
Die Ausbildung und Arbeit der Müller hat sich aber verändert. Heute arbeiten viele Müller in Großmühlen. Die körperlich schweren Arbeiten übernehmen dort Maschinen, die der Müller steuert.
Er muss also viel von Computern und modernen Maschinen verstehen. Das Getreide und das entstandene Mehl muss er in einem Labor kontrollieren.
Der Müller in einer modernen Großmühle hat eine Sorge weniger: Er muss sich nicht auf das Wetter verlassen, weil Elektromotoren die Maschinen der Mühle antreiben. Dadurch und durch ihre Größe können sie sehr viel mehr Mehl als zum Beispiel die Mettermühle herstellen.
Immer mehr Bäckereien kaufen ihr Mehl bei solchen Großmühlen. Wenn die Müller in kleinen Handwerksmühlen dann zu wenig Arbeit haben, müssen Mühlen geschlossen oder umgebaut werden.
Und dass, obwohl sie schon so lange das Mehl für unser leckeres Brot mahlen...

Aufgabe 6: Beantworte mit Hilfe des Müllers und seiner Mühle die folgenden Fragen.
Schreibe die Lösung auf das gleiche Papier wie die Lösung von Aufgabe 2.

1.) Wie viele Jahre gibt es die Mettermühle schon?

2.) Wie groß ist das Mühlrad der Mettermühle?



Super, du hast die Station Mühle gemeistert!

Wenn wir schon beim Thema Brot sind: Unsere zweite Reise führt uns in die Bäckerei Lutz in Neckargröningen.

Der Weg vom Getreidebrei zum Brot


Der Holzbackofen der Bäckerei Lutz

Willkommen zurück! Während der Führung hast Du gesehen, mit welchen Maschinen und Zutaten die Handwerksbäckerei ihre Brote herstellt.
Dann durftest du sogar selbst ein Sauerteigbrot im Holzbackofen backen.

Die Bäckerei Lutz gibt es nun schon seit 1964. Aber die Geschichte des Brotes ist noch viel älter...

Auch hier sollst Du dir die Geschichte in Abschnitten anhören und dann Aufgaben dazu lösen. Los geht´s!



Brotherstellung 1:



Nun wollen wir die Bäckerei etwas genauer unter die Lupe nehmen. Denn wir haben heute nicht nur viele verschiedene Getreidearten.
Auch in Sachen Brot können wir uns über eine riesige Auswahl freuen. Wie kamen die Menschen aber überhaupt auf die Idee, Getreide zu Brot zu verarbeiten?
Die Getreidekörner wurden am Anfang noch roh, also nicht gekocht oder gebacken, gegessen. Die Menschen merkten bald, dass die Schale des Korns nicht schmeckte und entfernten sie daher.
Durch das Mahlen auf Reibsteinen erhielten sie zerkleinerte Körner. Diese vermischten sie mit Wasser und bekamen so einen Brei.

S.Hafner Reibstein und Kamut.JPG
So kann ein Reibstein aussehen...

S.Hafner Mörser und Kamut.JPG
und so ein Mörser.

Aufgabe 7: Ein paar Wörter sind hier leider verdreht worden. Schreibe sie richtig in die Felder!

Am Anfang aßen die Menschen rohe Getreidekörner.

Die Schale des Korns schmeckte ihnen nicht.

Die Körner wurden mit Reibsteinen gemahlen.

Was dann übrig blieb, wurde mit Wasser zu einem Brei vermischt.

Heute haben wir viele verschiedene Brote.

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Brotherstellung 2:




Eines Tages kamen die Menschen auf die Idee, den Getreidebrei, oder etwas dickflüssigeren Teig, auszurollen.
Dann legten sie ihn auf einen vom Feuer erhitzen Stein. Der Teig wurde sehr hart und es entstand ein fladenförmiges Brot, das "Ur-Brot".
Als die ersten Backöfen aus Lehm und Ton gebaut wurden, buk man die Fladen auf der Außenseite der Öfen. Da die Öfen viel heißer als die vorher verwendeten Steine waren, wurden die Brote etwas lockerer und der Teig ging etwas auf. Noch besser funktionierte das, als man den Brotteig in die Öfen legte. Denn dadurch konnte das Brot von allen Seiten gleich stark erhitzt werden.

Aufgabe 8: Sind die Aussagen richtig oder falsch? Kreuze an!


Die ersten Brote wurden auf heißen Steinen gebacken. (richtig) (!falsch)

"Ur-Brot" essen wir auch heute noch täglich. (!richtig) (falsch)

Früher waren die Backöfen aus Stahl (!richtig) (falsch)

Mit den Öfen wurden die Brote lockerer und der Teig ging etwas auf. (richtig) (!falsch)

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Brotherstellung 3:



Aufgabe 9: Fülle die Lücken im Text mit den darunter stehenden Wörtern!

Der Backofen war also eine der beiden wichtigsten Erfindungen in der Geschichte des Brotes.
Die zweite wichtige Erfindung, war eigentlich eher eine zufällige Entdeckung: Der Brotteig wurde an einem warmen Ort liegen gelassen.
Dadurch entstanden im Teig bestimmte Stoffe, die ihn, und später auch das Brot, lockerer und größer werden ließen. Was dabei passiert, nannte man Gärung.
Das Brot aus diesem Sauerteig schmeckte den Menschen auch besser. Also fügten sie ihrem frischen Teig immer einen Teil des stehen gelassenen Sauerteiges hinzu.
Schon eine kleine Menge genügte, um das Brot so schön rund und locker zu machen, wie wir es heute kennen.

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Aufgabe 10: Hier kommt deine letzte Aufgabe:

Nun sind wir schon fast am Ende unserer Reise durch die Geschichte von Korn, Mühle und Brot angelangt.
Damit Du aber die Geschichte des Brotes noch besser verstehst und in Erinnerung behältst, darfst Du zum Abschluss ein Ur-Brot nach Rezept unserer Vorfahren backen.
Kannst Du dich noch erinnern, was du dafür brauchst?
Genau! Du brauchst Mehl, Wasser und vielleicht etwas Salz. Die Zutaten findest Du bei deiner Lehrerin oder deinem Lehrer.
Aber wo wurden die Fladenbrote doch gleich gebacken?
Um eine geeignete Feuerstelle zu finden, folge der unteren Karte.
Im Gegensatz zu unseren Vorfahren musst Du dabei auf Autos achtgeben und möglichst auf dem Gehweg laufen. Am Ziel erwartet dich deine Lehrerin oder dein Lehrer.
Gute Reise und guten Appetit!

S.Hafner Der Weg zur Feuerstelle.JPG

Quellen und Links