Fruchtwechselwirtschaft

Aus Inquibidt-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Fruchtfolge

Die Fruchtwechselwirtschaft wird als eine Form der Landwirtschaft bezeichnet,
bei der verschiedene Kulturpflanzen, in regelmäßigen Abständen abgebaut werden.
Es wird zwischen Halmfrüchten und Blatt- bzw. Hackfrüchten unterschieden.
Halmfrüchte sind nährstoffzehrend und mit ihnen sind alle Getreidearten gemeint.
Im Unterschied dazu, bezeichnet man Wurzel- und Knollengewächse als
Blatt- bzw. Hackfrüchte (zum Beispiel Karotten oder Kartoffeln).
Hackfrüchte sind dem gegenüber nährstoffmehrend.

Ein Fruchtwechsel verhindert Schäden,
die bei Monokulturen (ständiger Anbau der gleichen Kulturpflanze auf einem Feld) entstehen:

  • der Verlust von Nähr- und Mineralstoffen aus dem Boden wird langfristig verhindert (es kommt zur Ertragssteigerung)
  • starker Verunkrautung wird vorgebeugt (Unkraut kann bei ständigem Wechselanbau nicht richtig wachsen)
  • Befall der Kulturen von tierischen Schädlingen, Pilzbildung und Krankheitserregern wird verhindert


Bei einer Fruchtwechselwirtschaft ist ein ausgeglichener Anbau zwischen Blatt- und Halmfrüchten,
sowie größtmögliche Fruchtvielseitigkeit und Verhinderung eines Anbaus unverträglicher Pflanzen, zu beachten.


Selbstverträglichkeit

Pflanzen sind selbstverträglich, wenn man sie problemlos ein- oder mehrmals nacheinander anbauen kann
und dies keine negativen Folgen für den Ernteertrag mit sich bringt.
Fruchtarten, die mit sich selbst unverträglich sind, kann man nicht hintereinander anbauen.
Negative Folgen auf Ertrag, Qualität und Ackerboden sind die Folge.


Wie funktioniert so eine Fruchtfolge überhaupt und was geschieht dabei?

Zuerst werden die Kulturpflanzen angebaut, die am meisten Nähstoffe aus dem Boden ziehen.
Im darauffolgenden Jahr werden somit die Pflanzen angebaut, die weniger Nährstoffe brauchen.
Im Brachjahr erfolgt eine Gründüngung, bei der das Feld sich selbst überlassen ist
und der Boden seinen Nährstoffvorrat auffüllen kann.
Fruchtwechselwirtschaft ist daher für einen nachhaltigen Anbau von Getreide- und Gemüsearten sehr wichtig.

  • Fruchtwechsel von Halmfrucht und Blattfrucht auf einem Feld


  • Dreifelderwirtschaft

Hier wird ein Feld in 3 Abschnitte geteilt, bei dem auf jedem Abschnitt eine andere Kulturpflanze wächst.
Im ersten Jahr wächst auf einem Abschnitt Wintergetreide, im 2. Jahr Sommergetreide und im 3. Jahr ist dort das Brachjahr (Gründüngung).
Im zweiten Jahr wird dort Sommergetreide angebaut werden, wo im vergangenen Jahr Wintergetreide angebaut wurde usw.

(Genauere Erklärung von Winter- und Sommergetreide weiter unten)


  • Vierfelderwirtschaft

Bei einer Vierfelderwirtschaft werden im 1. Jahr die Kulturen angebaut, die dem Boden am meisten Nährstoffe entziehen.
Diese Pflanzenarten nennt man Starkzährer: Kohlarten, Kartoffeln, Weizen, Roggen und Dinkel
Im 2. Jahr: Mittelzehrer: Spinat, Zwiebeln, Salat,
Im 3. Jahr: Schwachzehrer: Kräuter, Leguminosen, Hafer, Gerste
Im 4. Jahr: Brachjahr (Gründüngung) Nährstoffvorrat wird aufgefüllt