Unverträglichkeiten und Allergien: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Inquibidt-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 61: Zeile 61:
 
• Quinoa (wächst in Südamerika)<br />
 
• Quinoa (wächst in Südamerika)<br />
 
• Soja (kommt aus Asien und Amerika)<br /><br />
 
• Soja (kommt aus Asien und Amerika)<br /><br />
 +
Backwaren, die aus diesen Getreidesorten gebacken wurden, können von Menschen, die Zöliakie haben, ohne Probleme gegessen werden.<br /><br />
 +
Außerdem gibt es natürlich auch andere Lebensmittel, die <u>von Natur aus glutenfrei</u> sind:<br />
 +
• Obst<br />
 +
• Gemüse<br />
 +
• Kartoffeln<br />
 +
• Eier<br />
 +
• Fleisch<br />
 +
• Fisch<br />
 +
• Nüsse<br />
 +
• Kerne<br />
 +
• Milch<br />
 +
• Honig<br />
 +
• Kaffee<br />
 +
• Saft<br />
 +
• Wasser<br />
 +
• Tee<br />
 +
• Essig<br />
 +
• Öl<br /><br />
 +
 +
Lebensmittel, die kein Gluten enthalten, sind mit einer durchgestrichenen Getreideähre gekennzeichnet. So erkennen Zöliakie-Patienten leichter, was sie essen dürfen und was nicht.<br /><br />

Version vom 7. April 2013, 20:06 Uhr


Viele Menschen bekommen Bauchweh, Durchfall, Ausschläge, fühlen sich aufgebläht oder müssen erbrechen wenn sie Brot, Brötchen, Pizza, Nudeln oder Kuchen essen. Vielleicht gibt es in deiner Klasse ja auch ein Mädchen oder einen Jungen, der davon betroffen ist? Auf dieser Seite erfährst du warum das so ist, was diese Menschen essen dürfen und was nicht und vieles mehr…

Zöliakie

Diese Krankheit mit dem Namen, der so schwer auszusprechen ist, kann ein Grund dafür sein, dass es manchen Menschen nach dem Essen von Brötchen, Kuchen oder Kekse nicht gut geht.
Der Körper der Menschen, die Zöliakie haben, verträgt kein Gluten. Gluten ist schon wieder so ein kompliziertes Wort… Aber keine Angst, es ist gar nicht so kompliziert wie es sich anhört, es lässt sich sogar ganz einfach erklären:
Gluten ist ein Stoff, der in vielen Getreidearten vorkommt. Genauergesagt ist Gluten ein Eiweiß und wird auch Kleber oder Klebereiweiß genannt. Es ist in Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Grünkern vorhanden. Gluten funktioniert wie ein Kleber, der das Mehl zusammenhält – deshalb auch der Name. Dadurch werden Brot und Brötchen beim Backen so schön locker und schmecken lecker.

Getreidearten

Warum verträgt der Körper mancher Menschen kein Gluten?

Dazu müssen wir uns die Verdauung in unserem Körper mal etwas genauer anschauen:

Verdauungstrakt des Menschen.jpg

Mund
Die Verdauung beginnt bereits in unserem Mund. Hier zerkleinern und zermahlen unsere Zähne die Nahrung. Dabei hilft auch der Speichel mit, denn er durchsetzt die Nahrung. Schon im Mund werden also erste Nährstoffe verarbeitet.

Hierzu könnt ihr ein kleines Experiment machen:
Ihr müsst dazu nur ganz lange ein Stückchen Brot kauen!
Was passiert damit?
Wie schmeckt das Brot nach einiger Zeit?

Genau, das Brot schmeckt nach langem Kauen süßlich. Komisch, oder?

Dass liegt daran, dass Teilchen in deinem Speichel, die Enzyme genannt werden, die Stärke im Brot in kleinste Zuckerbausteine spaltet.


Speiseröhre & Magen
Wenn du die zerkleinerte Nahrung dann schluckst, wandert der Speisebrei durch die Speiseröhre in den Magen. Dort wird er mit Magensaft vermischt.

Darm
Dann wird der Speisebrei weiter in den Dünndarm transportiert. Hier werden die einzelnen Bausteine der Nahrung in dein Blut aufgenommen. Die Reste, die dein Körper nicht gebrauchen oder aufnehmen kann, wandern weiter in den Dickdarm und werden dann ausgeschieden.
Wusstest du, dass dein gesamter Darm ungefähr 5 Meter lang ist? Du kannst ja mal eine 5 Meter lange Schnur abmessen, damit du dir besser vorstellen kannst, wie lange dein Darm ist. Du wirst sehen, dass das ganz schön lang ist!
Bei Erwachsenen ist der Darm sogar 8 Meter lang.




Und warum bekommen Menschen mit Zöliakie nun Probleme wenn sie Brötchen, Brot usw. essen?

Spindlerannek Darmzotten.jpg

Spindlerannek Darmzotten mit Nährstoffe.jpg


Der Grund dafür liegt im Dünndarm.
Wie du ja bereits erfahren hast, werden hier die Bausteine der Nahrung aufgenommen. Damit die Nahrung aufgenommen werden kann, hat der Dünndarm ganz viele Falten. Auf diesen Falten sind auch wieder Falten. Die Falten nennt man auch Zotten. Du kannst sie auch auf den Bildern sehen.
Würde man die ganzen Falten des Dünndarms von einem Erwachsenen glatt bügeln und ausbreiten, wäre er ungefähr so groß wie ein Sportplatz.

Wenn manche Menschen Gluten essen (zur Erinnerung: das war der Klebestoff, der in vielen Getreidearten vorkommt), kann das Gluten die Zotten angreifen und kaputt machen. Dann kann die Nahrung nicht mehr aufgenommen werden. Der Körper bekommt somit also keine Nährstoffe mehr, die er aber eigentlich braucht. Diese Menschen haben dann die Krankheit Zöliakie.

Wenn die Krankheit erst bei Menschen, die schon erwachsen sind, festgestellt wird, heißt sie anders. Dann nennt man sie Sprue (das liest man ohne "e", also "Spru").

Zöliakie ist vererbbar. Das heißt, wenn deine Mama oder dein Papa bereits Zöliakie haben, ist es wahrscheinlich, dass du auch Zöliakie hast. Aber keine Angst: Zöliakie ist nicht ansteckend. Du brauchst also keinen Abstand halten, wenn jemand aus deiner Klasse Zöliakie hat!

Es gibt noch keine Tabletten, Spritzen, Säfte oder Salben gegen Zöliakie. Deswegen bleibt nur die Möglichkeit, dass die Menschen, die Zöliakie haben, ihr ganzes Leben auf Lebensmittel verzichten, die Gluten enthalten.
Produkte, die also aus den Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Grünkern hergestellt wurden und somit Gluten enthalten, dürfen Zöliakie-Patienten nicht essen!

Aber nicht nur in Backwaren ist Gluten. Auch in manchen Kaugummis, Puddings, Suppen, Ketchup und vielem mehr ist Gluten enthalten weil Gluten auch als Geschmacksverstärker verwendet wird.

Du siehst, Menschen die Zöliakie haben, dürfen ganz schön viele leckere Lebensmittel nicht essen.
Trotzdem müssen Menschen, die Zöliakie haben, nicht ganz auf Brot, Brötchen, Kekse, usw. verzichten.

Es gibt Getreidesorten, die kein Gluten enthalten. Das sind zum Beispiel:

• Mais (wächst beinahe überall auf der Welt)
• Maisstärke (ist nur ein Teil des Maiskorns)
• Reis (wächst vor allem in Asien)
• Hirse (kommt aus Afrika)
• Amaranth (wächst in Südamerika)
• Buchweizen (wächst in Deutschland)
• Hanfsaat
• Kartoffelmehl
• Kastanienmehl
• Nussmehl
• Quinoa (wächst in Südamerika)
• Soja (kommt aus Asien und Amerika)

Backwaren, die aus diesen Getreidesorten gebacken wurden, können von Menschen, die Zöliakie haben, ohne Probleme gegessen werden.

Außerdem gibt es natürlich auch andere Lebensmittel, die von Natur aus glutenfrei sind:
• Obst
• Gemüse
• Kartoffeln
• Eier
• Fleisch
• Fisch
• Nüsse
• Kerne
• Milch
• Honig
• Kaffee
• Saft
• Wasser
• Tee
• Essig
• Öl

Lebensmittel, die kein Gluten enthalten, sind mit einer durchgestrichenen Getreideähre gekennzeichnet. So erkennen Zöliakie-Patienten leichter, was sie essen dürfen und was nicht.