Hecke 13
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Zusammenfassung des Forschungsprojektes „Meine Hecke“ - H 13
Beschreibung der Hecke
Die untersuchte Hecke befindet sich – aus untersuchungstechnischen Gründen - in unmittelbarer Nähe zur Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Sie liegt westlich vom Seiteneingang des Favoriteparks und ist Teil einer angepflanzten Heckenkultur an der S-Bahn-Unterführung in der Seeschloss-Allee. Aufgrund der Unterführung weißt die Hecke eine Steigung von 45 bis 60 Grad auf – je nach Heckenabschnitt. Da die Seeschloss-Allee eine Fußgängerverbindung vom Schloss Monrepos hin zum Favoritepark bildet, ist sie stark frequentiert.Die Längsseite ist 13 m lang, während die Breite zwischen einem halben und fünf Metern variiert.
GPS-Koordinaten: N 48.91183° E 009.18329°
Fragestellung
Als Schwerpunktthema wurde im Forschungsprojekt „Meine Hecke“ folgende Fragestellung untersucht: „Inwiefern hängen die Lichteinstrahlung mit dem Vorhandensein von Blättern sowie der Artenvielfalt und dem Artenaufkommen von Tieren in unserer Hecke zusammen?“ Anhand der Fragestellung lässt sich folgende Hypothese ableiten:„In Abhängigkeit vom Belaubungsgrad ist es in einem Heckenabschnitt umso wärmer, je mehr Blätter vorhanden sind und umso intensiver die Lichteinstrahlung ist, desto mehr Tierarten und Individuen sind auffindbar.“
Im Fortfolgenden wurden deshalb ferner die Unterpunkte untersucht:
- „Wie wirken sich Lichtverhältnisse auf spezielle Heckenabschnitte aus?“
- „Was lässt sich unter Betrachtung der Bioperiodizität über den Laubfall aussagen?“
- „Inwiefern hängt der Laubfall mit sinkenden Temperaturen in den Heckenabschnitten und dem Auffinden von Tieren zusammen?“
- „Gibt es eine Präferenz bestimmter Arten für bestimmte Lichteinstrahlungsverhältnisse?“
- „Lassen sich bestimmte Präferenzen von einzelnen Lebewesen ableiten oder findet man gar mehrere Tiere der gleichen Art“
Planung und Durchführung
Ergebnisse
Datendarstellung
Die Datendarstellung erfolgte mithilfe verschiedener Programme. Zur Auswertung der Temperaturwerte wurde das Programm Microsoft Excel herangezogen. Die Form eines Säulendiagrammes ermöglicht es, Temperaturunterschiede über einen langen Zeitraum zu betrachten. Dies wiederum erlaubt es, Rückschlüsse auf das am jeweiligen Erhebungstag gefundene Tiervorkommen zu ziehen. Durch den Einsatz einer Wärmebildkamera konnten Temperaturunterschiede innerhalb einzelner Heckenabschnitte nicht nur festgestellt, sondern auch aufgezeichnet werden. Für die Auswertung der Hypothese ist der Einsatz einer Wärmebildkamera unabdingbar, weil nur mit ihr Temperaturdifferenzen visualisiert werden können. Ohne dieses Instrumentarium wäre es weder möglich gewesen verschiedene Wärmebereiche ausfindig zu machen, noch Rückschlüsse über das Vorkommen von Tierarten in bestimmten Wärmebereichen zu ziehen.
Hypothesenüberprüfung
An verschiedenen Tagen wurde unter Berücksichtigung des jeweiligen Temperaturbereichs nicht nur die gefundenen Tierarten sondern auch deren Anzahl notiert. Festgestellt werden konnte, dass an warmen Tagen mit viel Sonnenlichteinstrahlung eine weitaus höhere Anzahl an Tieren zu verzeichnen war, als beispielsweise an Tagen mit geringerer Temperatur. Besonders deutlich wurde das Verhältnis zwischen Lichtverhältnis und Tieraufkommen bei der Beobachtung von Spinnentieren. An warmen, sonnigen Tagen wurden mehr Spinnen in Netzen aufgefunden als an kühlen, bewölkten Tagen. Daher muss das Lichtverhältnis zumindest bei Spinnentiereren als wichtiger Faktor für das „Ans Tage treten“ bzw. „Zurückziehen/Verstecken“ betrachtet werden.
Als Störvariable muss an dieser Stelle die Luftfeuchtigkeit genannt werden. Jene kann sich ebenfalls auf das Tiervorkommen auswirken und somit die Ergebnisse leicht verfälschen. Ernennenswert erscheint, dass es im Erhebungszeitraum lange Zeit nicht geregnet hat und sich Tiere in die unteren Erdschichten zurückgezogen haben könnten.
Auf die Bodenprobe soll nur kurz eingegangen werden. Wie das Kreisdiagramm unter Punkt 4 verdeutlicht, handelt es sich um einen recht steinigen und festen Boden. Aufgrund des hohen Kiesanteils, des recht ausgeprägten Wurzelbereichs und der zusätzlichen Steigung konnte eine Bodenprobe nur unter erschwerten Bedingungen erfolgen. Der Boden selbst hat wenige Tiere aufgezeigt. Die Bodenprobe hat einen pH-Wert von sieben aufgezeigt. Dies bedeutet, dass der Boden weder sauer noch alkalisch ist und deshalb weder Kalkbedarf noch ein Überschuss an Kalk besteht.
Insgesamt kann gesagt werden, dass unsere Hypothese an den beobachten Tagen bestätigt wurde. Eine genaue Darstellung der Relation „Temperatur-Lichteinstrahlung-Tiervorkommen“ folgt in der ausführlichen Ausarbeitung.
Moosschicht | Moose und Gräser |
Krautschicht | Taubnessel, Löwenzahn |
Strauchschicht | Haselnuss, Roter Hartriegel, Kirsche, Liguster, Hagebutte |
Baumschicht | Schwedische Mehlbeere, Ahorn, Robinie |
Mollusken | Kleine Turmschnecke,Garten-Bänderschnecke |
Spinnentiere | Jagdspinne, Herbstspinne, Bodenspinne, Weberknecht |
Insekten | Ameise (Leptothorax spec.), Zwei-Punkt-Marienkäfer, Sieben-Punkt-Marienkäfer, Asiatischer Marienkäfer, u.a. |
Vielfüßer | Gemeiner Erdläufer, Diplura, Schnurfüßer |
Krebstiere | Moosskorpion, Rollassel, Kellerassel, Mauerassel |
Vögel | Amsel, Blaumeise, Elster, Feldsperling, Grünfink, Kleiber, Kohlmeise, Rabenkrähe,Ringeltaube |
Aufgrund des strukturellen Aufbaus unserer Hecke wurden leider keine Pilzarten gefunden. Mykorrhizen in Form von Symbiosen gibt es sicherlich im Wurzelbereich. Geeignete, tiefe Grabungen konnten jedoch aufgrund des relativ steinigen Bodens (vergl. Punkt 5) leider nicht durchgeführt werden. |
Diese Tabelle zeigt nur eine erste Zusammenfassung der gefundenen und bestimmten Arten dar. Es wurden sowohl mehr Tier- und Pflanzenarten gefunden, diese müssen jedoch noch bestimmt werden.