Kategorie:Frühblüher

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Inhaltsverzeichnis

Übersicht zu den Frühblühern:

Knoblauchsrauke

Knoblauchsrauke

Wissenschaftlicher Name: Alliária petioláta (Bieb) [1] Cavara & Grande

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Beschreibung:

  • Stängel schwach kantig und am Grund abstehend behaart
  • nierenförmige Grundblätter, welche buchtig gekerbt sind
  • weiße Blüten mit 4 Kronblättern und einer Größe von 0,6 - 1 cm
  • abstehende Schoten 3,5 - 6 cm lang
  • am Ende des Stängels und an den oberen Ästen doldig abgeflachte Traube
  • Wuchshöhe zwischen 0,2 und 1 m

Zerrieben riecht die Pflanze stark nach Knoblauch.

Blütezeit: April - Juli

Habitat: lichte Wälder, Waldränder, Gebüsche, Ödland, Mauern, Zäune und Gärten; liebt basen- und stickstoffsalzreiche, lockere als auch feuchte Böden

Lebensform: Hemikryptophyt [2]

Speicherorgan: Rhizom

Die Lebensdauer der Knoblauchsrauke liegt zwischen zwei und mehreren Jahren, somit kann sie sowohl zu den zweijährigen als auch den mehrjährigen Pflanzen zählen.

Im Küchenbetrieb findet die Pflanze Anwendung in Quark oder im Salat. Der bitterliche Geschmack ist charakteristisch für die Knoblauchsrauke.

Neben Senfölen, welche den Knoblauchgeruch bewirken, beinhaltet die Pflanze Vitamin A und C.

Als Heilpflanze wirkt die Knoblauchsrauke entzündungshemmend und bietet ein Mittel zur äußerlichen Behandlung.

Zusatzinformation:
Die Blätter der Knoblauchsrauke können eingefroren werden, verlieren beim Trocknen jedoch an ihrem Aroma.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 34.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 77f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 540.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 90.

Ackerhellerkraut

Ackerhellerkraut

Wissenschaftlicher Name: Thláspi arvénse L. [3]

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Beschreibung:

  • kantiger Stängel
  • Frucht ist ein zusammengedrücktes, rundliches und fast bis zum Grund deutlich breit geflügeltes Schötchen
  • Blüten 2 - 5 mm im Durchmesser
  • 4 weiße Blütenkronblätter mit 3 - 4 mm Länge
  • zumindest obere Blätter pfeilförmig und stengelumfassend
  • eine mäßig dichte und oben etwas verebnete Traube
  • Wuchshöhe zwischen 10 und 30 cm

Blütezeit: April - Juli

Habitat: Acker, Gärten; Ödland und Weinberge; benötigt kalk- oder basenhaltigen als auch stickstoffsalzreichen Lehmboden

Der Name des Ackerhellerkrauts kommt von den münzähnlichen Früchten, in Anlehnung an das frühere Zahlungsmittel den Heller.

Inhaltsstoffe der Pflanze sind Senföle und ätherische Öle, die nach Knoblauch riechen.

Damit die Samen sich verbreiten können, öffnet sich die Frucht indem der Wind ihre breiten Ränder angreift und diese aufreißt.

Die Samen des Ackerhellerkrauts können durch Pressen auch zu Speise- oder Brennöl verarbeitet werden. Aus den Blättern der Pflanze, welche an den Geschmack von Rettich und Senf erinnern, lassen sich Salate oder auch Suppen kreieren.

Das Ackerhellerkraut ist eine einjährige Pflanze und blüht daher nur einmal.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 40.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 558.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 94.

Gundermann / Gundelrebe

Gundermann/Gundelrebe

Wissenschaftlicher Name: Glechóma hederáceae L. [4]

Familie: Lippenblütengewächse (Lamiáceae)

Weitere Namen, welche für die Pflanze verwendet werden sind Blauhuder, Donnerrebe, Erdefeu, Heilrauf, Zickelskräutlein, Gunelreif, Udrang und Huder.

Beschreibung:

  • auf der Oberseite glänzende Blätter und auf der Blattunterseite mattgrün oft rötlich; gestielt als auch nierenförmig im Aussehen
  • blauviolette Blütenkronblätter
  • Blüten zu je 2 bis 3 mehr oder weniger einseitswendig in den Achseln der oberen Blätter; 1 bis 2 cm lang
  • Spreite 1 - 3,5 cm lang und 1 - 4 cm breit; dabei grob und stumpf gezahnt
  • Wuchshöhe zwischen 5 bis 20 cm

Blütezeit: März - Juni

Habitat: Rasen, Wiesen, Ufer und Wälder; liebt stickstoffsalzreiche und basenhaltige Böden

Der Gundermann zählt zu den mehrjährigen Pflanzen, da seine Lebensdauer mehrere Jahre beträgt.

Bereits die alten Germanen kannten die Gundelrebe als Arznei- und Zauberpflanze. Ihre Wirksamkeit bezieht sich auf Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen mit Durchfall, Husten mit zähem Schleim, innere und äußere Wundbehandlung, Mund- und Rachenentzündungen, Gelbsucht als auch Gallen-, Leber- und Nierenbeschwerden.

Das gotische Wort "Gund" steht für Geschwür und Eiter. Es wird im Pflanzennamen aufgegriffen und verweist auf die Heilwirkung des Gundelmanns bei Geschwüren.

Zu den im Gundermann enthaltenen Wirk- und Inhaltsstoffen gehören Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe (insbesondere Kalium), Vitamin C, Saponin, verschiedene organsiche Säuren und ätherische Öle.

Auch für den Gebrauch in der Küche bietet der Gundermann Möglichkeiten zur Salat- oder Quarkzubereitung. Zudem kann man ihn zu einem spinatartigen Gemüse kochen.

Wissenswertes:
Anstatt des heute verwendeten Hopfens, wurde der Gundermann früher als Bittermittel zum Bierbrauen eingesetzt. Erst seit dem Reinheitsgebot von 1516 wurde dieses Brauverfahren verboten.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 378.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 59f.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 144f.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 698.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 192.

Kleines Immergrün

Kleines Immergrün

Wissenschaftlicher Name: Vinca minor L. [5]

Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynáceae)

Auch unter den Namen Grabmyrthe, Jungferngrün, Zauberers Veilchen und Wintergrün ist die Pflanze bekannt.

Beschreibung:

  • länglich-lanzettliche Blätter; am Grund sind sie verschmälert und haben eine Länge von 1,5 - 4,5 cm sowie eine Breite von 0,5 - 2,5 cm; des Weiteren sind die Blätter gegenständig, ledrig und immergrün
  • blaue, rosa oder violette Blumenkrone mit einem Durchmesser von 2,5 - 3 cm; einzelne Blüten
  • Kelchzipfel 0,4 - 0,8 cm lang
  • 5 unsymetrische und flach ausgebreitete Kronzipfel, die zudem auffälig schief gestutzt sind
  • Schlund hat eine weißlich-ringförmige Zeichnung
  • Wuchshöhe zwischen 10 und 20 cm

Blütezeit: März - Juli

Habitat: Gebüsche, lichte Laubmischwälder; liebt stickstoffsalz- und basenhaltige Böden in Lagen die eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen

Lebensform: Chamaephyt [6]

Speicherorgan: Holzkörper

Durch seine fortwährende Lebensdauer gehört das Kleine Immergrün zu den ausdauernden Pflanzen.

Die Fortpflanzung des Kleinen Immergrüns vollzieht sich fast ausschließlich über Ausläufer, welche die Pflanze bildet. Samen hingegen werden nur sehr selten ausgebildet.

In der Pharmazie machte man sich eine Zeit die Alkaloide (Vincamin, Vincin und Vincistrin) zu Nutzen. Sie wurden zur Behandlung von cerebraken Durchblutungsstörungen und gegen Leukämie eingesetzt. Jedoch wurde die Droge (getrocknetes Kraut) aufgrund von Nebenwirkungen vom Markt genommen.

Vorsicht!
Die Pflanze enthält giftige Indolalkaloide.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 342.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 159.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 65.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 650.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 163.

Wiesen Schaumkraut

Wiesen Schaumkraut

Wissenschaftlicher Name: Cardámine praténsis L. [15]

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Das Wiesenschaumkraut ist auch bekannt unter den Bezeichnungen Gauchblume, Kuckucksblume, Wiesenkresse oder Wilde-Kresse.

Beschreibung:

  • rosettige Grundblätter; diese sind 3 - 11-zählig gefiedert und mit großer dreilappiger Endfieder versehen
  • zu Beginn des Stängels ist dieser markig und später wird er hohl; mehr oder weniger rund
  • Fiedern der Stängelblätter sind ganzrandig schmal; untere Stängelblätter haben 2 bis 6 Fiedernpaare
  • meist 4 lilane Blütenkronblätter
  • gelbe Staubbeutel
  • Durchmesser der Blüten beträgt 1 - 2 cm
  • längliche Früchte (Schoten)
  • Wuchshöhe zwischen 15 - 50 cm

Blütezeit: April - Juni

Habitat: Ufer, Wiesen, Wälder; liebt lehmig-tonige, feucht-nasse oder auch torfige Böden

Lebensform: Hemikryptophyt [16]

Speicherorgan: Rhizom

Das Wiesen Schaumkraut ist mehrjährig und gehört somit zu den ausdauernden Pflanzen.

Ähnlich wie die Kresse, kann das Wiesen Schaumkraut in der Küche für Salate oder Suppen verwendet werden.

Im Bereich der Heilmittel wird das Wiesen Schaumkraut zur Blutreinigung angewendet. Hierbei wirken die Senfölglykoside reizend auf die Großen Drüsen, welche da Leber und Nieren sind. Als Frühjahrskur dient die Pflanze zur unspezifischen Reiztherapie. Generell werden Körperdrüsen zu erhöhter Wirksamkeit belebt.

Zu den Inhaltsstoffen des Wiesen Schaumkrauts zählen Senfglykoside, Bitterstoffe, Vitamin C und Mineralstoffe.

Seinen Namen hat das Wiesen Schaumkraut möglicherweise den Larven der Schaumzikaden zu verdanken oder auch dem Gesamtbild der vielen Pflanzen auf einer Wiese, welche diese in ein augenscheinliches Schaummeer versetzen.

Die Pflanze vermehrt sich über Samen oder Brutpflanzen, welche sich an den unteren Blättern befinden.

Wichtiger Hinweis!
Als Nebenwirkung einer zu hohen Konsumierung des Krautes sind Reizungen von von Nieren und Magen nicht auszuschließen.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 326.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 103.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 123.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 343f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 547.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 153.



Scharbockskraut

Frühblüher Daten 2012