SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe1

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Systematik und Morphologie der Pflanzen und der Tiere (Sommersemester 2012 Kompaktseminar / Wintersemester 2012/2013)

Inhaltsverzeichnis

Naturschutzgebiet Pleidelsheimer Wiesental

 GPS Daten N: 48.95336486238402 und O: 9,19110350310825

Standortbeschreibung

Übersichtskarte des Naturschutzgebietes[1]
Sicht auf den See
Sicht auf den See
Wiese

„Das 1977 ausgewiesene Naturschutzgebiet Pleidelsheimer Wiesental“ [2] befindet sich zwischen den Gemeinden Ingersheim und Pleidelsheim im Kreis Ludwigsburg und umfasst ein Gebiet von 6,8 Hektar. Daher ist es ein relativ kleines Naturschutzgebiet [3]. Begrenzt wird es im Westen von dem Altneckararm und im Nordosten vom Neckarkanal. Das Gebiet ist von einigen Wiesenflächen umgeben.

Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung einer überregional bedeutsamen Lebensgemeinschaft vielfältiger, zum Teil existenzbedrohter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere von Vögeln, Lurchen und Insekten [4]. Das Naturschutzgebiet „Pleidelsheimer Wiesental“ hat eine „europaweite Bedeutung erlangt und ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (7021-342 „Nördliches Neckarbecken“) und als Europäisches Vogelschutzgebiet (7021-401 „Pleidelsheimer Wiesental im Altneckar“) Bestandteil des europäischen Naturschutznetzes NATURA 2000“ [5].

Ein Stück Restnatur „mit seltenen Biotopen und bedrohten Tierarten“ [6] hat sich entlang des Neckar-Altarms und dem ehemaligen Baggersee angesiedelt. Bei diesen Anblick ahnt man nicht, dass dieses Gebiet aufgrund der Verbreiterung des Schifffahrtskanal 1973 beinahe zerstört worden wäre. Auch Straßenführungen durch dieses Gebiet waren in der Diskussion [7]. Es ist „dem großflächigen Abbau der Kiesvorkommen zu verdanken, dass hier einer der ökologisch wertvollsten Sekundärbiotope im Landkreis Ludwigsburg entstanden ist“ [8]. Die Ufer des Sees „zeichnen sich durch eine intakte Auenvegetation aus“ [9]. Auwälder und Feuchtgebiete sind im Bereich des Neckars eine Seltenheit. Diese Gebiete bieten für bestimmte Flora und Fauna den idealen Lebensraum.

Kurzbeschreibung

Naturschutzgebiet Pleidelsheimer Wiesenthal:

  • Naturnaher Raum in der Nähe des Neckars
  • Standort nicht gemäht
  • Lichtsituation: Frei stehend


Der ehemalige Baggersee in der Nähe des Neckars, welcher von einigen Wiesenstücken umgeben ist, bietet Lebensraum für viele verschiedene Tiere, unter anderem für Vögel. Auf der Wiese vor dem See selbst wachsen keine Bäume oder Büsche. Der Lichteinfall ist hoch und es gibt wenige bis keine Schattenplätze.

Der Boden ist verdichtet. Das könnte der Ausgrabung des Baggersees zugrunde liegen. Verdichtungsanzeiger sind beispielsweise der kriechende Hahnenfuß und das Gänseblümchen. Die Taubnessel, die Brennnessel, der Löwenzahn und die rote Lichtnelke, sowie die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Felder deuten auf einen stickstoffhaltigen und nährstoffreichen Boden hin. Zudem nimmt die Feuchte des Boden vom Ufer des Sees bis zur Wiese immer weiter ab.

Morphologie und Systematik der Pflanzen

Hypothese

Die verschiedenen Farben des Beinwells (lila, rot/pink, weiß) sind Indikatoren für unterschiedliche Nährstoffe im Boden.


Untersuchung und Auswertung der Ph-Werte und Nitratwerte

Die Untersuchung der Bodenproben ergab, dass der pH-Wert im Boden zwischen 3,5 und 6,5 stark schwankt. In Nähe des lilanen Beinwells haben wir einen pH- Wert von 5,5 gemessen, in Nähe des roten/ pinken Beinwells einen Wert von 3,5 und die Bodenanalyse in Nähe des weißen Beinwells ergab einen Wert von 6,5. Auch die Nitrat-Werte unterscheiden sich deutlich. Am Standort des lilafarbenen und des rotfarbenen/ pinkfarbenen Beinwells beträgt der Nitrat-Wert 25. Im Boden in Nähe des weißen Beinwells ist ein Nitratwert von 75 zu messen.



Die Ursache der verschiedenen Werte ist schwer zu benennen, da diese durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst werden können (z.B durch die Düngung der umliegenden Felder, Steine im Boden usw.). Somit sind zwar verschiedene PH- und Nitratwerte im Boden nachgewiesen, aber ein genauer Zusammenhang zwischen den Blütenfarben und den analysierten Werten kann nicht eindeutig belegt werden. Außerdem handelt es sich beim weißen Beinwell nicht unbedingt um eine nährstoffbedingte Variation, sondern um eine eigene Unterart. Eine genauere Analyse der Zusammenhänge zwischen den Blütenfarben und den Nährstoffen im Boden würde eine über 90cm tiefe Bodenprobenentnahme erfordern, um so möglichst viele andere Faktoren auszuschließen. Somit konnten wir unserer Hypothese nicht exakt bestätigen.

Artenliste

Bei der Erfassung am 30.Mai 2012 wurden viele verschiedene Pflanzen gefunden. Darunter befanden sich Körbblütler, Süßgräser, Schmetterlingsblüter sowie viele andere. Eine vollständige Artenliste der gefundenen Pflanzen finden Sie hier[10][11].

Standorte einzelner Pflanzen

Ein paar Standorte der gefundenen Pflanzen können Sie der Karte, welche Sie unter diesem Link finden, entnehmen.

Beschreibung anderer Standorte

Otto-Konz-Weg

Es wurde unter anderem der Lebensraum „Otto-Konz-Weg“ betrachtet. Dieser wird von einer Seite durch den Neckar und dessen Ufer und von der anderen Seite von einem lichten Mischwald abgegrenzt. Der Weg verläuft von der L1124 bis zum Freibad Hoheneck. Auffallend hier sind die unterschiedlichen Lichtverhältnisse. Der Otto-Konz-Weg liegt beinah vollständig im Schatten. Nur an einigen Stellen dringt die Sonne durch das Laub (z.B. am Neckarufer oder am Parkplatz der Freibadgaststätte). Dies hat sicherlich Auswirkung auf die vorkommende Flora und Fauna. In diesem Lebensraum gab es eine hohe Artenvielfalt an Pflanzen. Hier wurden auch Pflanzen gefunden, welche im Naturschutzgebiet des Pleidelsheimer Wiesental nicht vorzufinden waren (z.B. Wilde Sumpfkresse, Bittersüßer Nachtschatten, Hecken-Kälberkropf).

Gerlinger Heide

Dieser Standort unterscheidet sich gleich auf den ersten Blick von unserem, fühlt man sich doch eher in den Alpen, als im Raum Stuttgart. Niedriges Grad, Felsen und steiniger Untergrund bestimmen das Bild und man findet eine große Vielfalt an meist recht kleinwüchsigen Kräutern, darunter sogar eine Orchidee. Außerdem findet man Wacholder und einige Kieferngrüppchen. Dies verleitete uns auch schnell zu der Aussage, dass es sich bestimmt um einen Magerrasen handeln müsse, im Gegensatz zu unserem, durch angrenzende Landwirtschaftliche Nutzung geprägten Gebiet.


Morphologie und Systematik der Tiere

Hypothese

Der See im Pleidelsheimer Wiesental ist umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen, hauptsächlich Wiesen. Man findet man hier eine Graureiherkolonie, Blässhühner, Stockenten und Kormorane und bei der Untersuchung von Wasser und Schlamm aus den Uferzonen des Sees unter anderem Strudelwürmer, Wasserasseln, Cyclopen und Bachflohkrebse. Aufgrund dieser Beobachtungen kommen wir zur folgenden Hypothese: Der See im Pleidelsheimer Wiesental ist ein mesotrophes (mäßig belastetes) Gewässer.

Planung & Durchführung

Zur Überprüfung der Hypothese sollen nun die folgenden abiotischen Faktoren gemessen und die Ergebnisse ausgewertet werden: pH-Wert, Phosphatgehalt (PO4), Nitratgehalt (NO3), Ammoniumgehalt (NH4). Diese und andere Faktoren wie Sauerstoff –und Chlorophyllgehalt, dienen der Einstufung in die sogenannten Trophiestufen, mit denen die Gewässergüte von Seen angegeben wird.

Beobachtung & Ergebnisse

Die erforderlichen Wasserproben wurden an unterschiedlichen Tagen an möglichst den gleichen ufernahen Stellen des genommen und dann mittels eines Schnelltests zur Bestimmung der jeweiligen Werte ausgewertet.

Werte/Datum 14.02.2013 26.02.2013 06.03.2013 18.03.2013 25.03.2013 03.04.2013
pH-Wert
7-8
7-8
7
7-8
7-8
7-8
NH4
< 0,05mg/l
< 0,05mg/l
< 0,05mg/l
< 0,05mg/l
< 0,05mg/l
< 0,05mg/l
NO3
0,5mg/la
20-25mg/l b
10mg/l
10mg/l
10mg/l
10mg/l
PO4
-c
0,05mg/l
0,05mg/l
0,05mg/l
0,05mg/l
0,05mg/l

c: Bei der Wasserprobenmessung hatten wir noch keine Tests zur Verfügung.

Auswertung

Die Wassergüte von stehenden Gewässern misst man u.a. in sogenannten Trophiestufen. Eingeteilt wird in fünf Stufen von oligotroph (keine Belastung) bis eutroph (stark belastet), mit drei Zwischenstufen. Als Gütekriterien werden neben dem Stickstoff- bzw. Nitratgehalt und dem Phosphatgehalt auch der Sauerstoff- u. Chlorophyllgehalt, sowie die Sichttiefe herangezogen. Wir beschränken uns jedoch hier auf den Nitrat- und Phosphatgehalt, sowie den pH-Wert in Zusammenhang mit dem Ammoniumgehalt, wobei diese Kriterien hier eher zweitrangig sind.

Nach Auswertung der von uns ermittelten Werte können wir unsere Annahme, dass es sich um einen mesotrophen See handelt, erst einmal als bestätigt betrachten.

Da wir hauptsächlich in den Wintermonaten gemessen haben, in denen der See teils auch zugefroren war, können wir besonders über den NO3-Gehalt in den Sommermonaten nur die Vermutung anstellen, dass er aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung der umliegenden Wiesen, höher sein wird, was die Wasserqualität negativ beeinflussen kann.

Der pH-Wert lag stets im neutralen Bereich, lediglich an einer Stelle, an der wir etwas Faulschlamm fanden, war er mit pH 9 leicht im alkalischen Bereich. Hier war auch der NO3-Gehalt höher.b

Bei unserer ersten Messung des NO3-Gehalts ist der Messwert extrem niedrig, was sehr wahrscheinlich auf einen Messfehler zurückzuführen ist.a [12] [13]

Artenliste

Bei unserer Erfassung des Lebensraumes wurden viele verschiedene Tierarten gefunden. Eine vollständige Artenliste der gefundenen Tiere finden Sie hier.

Fundorte einiger Tiere

Ein paar Fundorte der gefundenen Tiere können Sie der Karte, welche Sie unter diesem Link finden, entnehmen.

Spielerisches Lernen

Einen spielerischen Zugang zu den Informationen dieser Seite finden Sie hier

Quellen

  1. http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/70892/nsg_altneckar.pdf?command=downloadContent&filename=nsg_altneckar.pdf
  2. http://themenparkumwelt.badenwuerttemberg.de/servlet/is/17581/?path=4422;6350;6439;9
  3. Vgl. http://www.bfn.de/0308_nsg.html
  4. Vgl. Naturschutzverordnung „Pleidelsheimer Wiesental
  5. http://www.pleidelsheim.de/naturschutzgebiete
  6. http://www.pleidelsheim.de/naturschutzgebiete/
  7. Vgl. http://www.pleidelsheim.de/naturschutzgebiete/
  8. http://themenpark-umwelt.badenwuerttemberg.de/servlet/is/17581/?path=4422;6350;6439;9
  9. http://themenpark-umwelt.badenwuerttemberg.de/servlet/is/17581/?path=4422;6350;6439;
  10. Lüder, R. (20115): Grundkurs Pflanzenbestimmung. Wiebelsheim: Quelle & Meyer
  11. Spohn, M.; Aichele, D.; Golte-Bechtle, M.; Spohn, R. (200858): Was blüht denn da?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlas-GmbH & Co.KG.
  12. http://www.biologie.uni-rostock.de/oekologie/literature/RMB/Heft%2007/RMB-07-Schlungbaum-Krech-045.pdf; 1.3.2013, 10 Uhr
  13. http://www.springer.com/cda/content/document/.../9783540200918-c1.pdf?...; 1.3.2013, 10:30 Uhr



Diese Seite wurde erstellt von: Daniel Barthelmeß, Sarah Leopold, Nicole Weber, Inka Tolle und Sarah Rinderer.





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