Was ist INQUIBIDT?: Unterschied zwischen den Versionen
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− | „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist ein Zitat von Maria Montessori, einer wichtigen Pädagogin des 20. Jahrhunderts. Dieses Zitat drückt aus, wie man mit IBSE lernt. Anstatt einem Vortrag zuzuhören, kann man Dinge selber erfahren, entdecken und ausprobieren. Die Lehrer unterstützen die Schüler bei IBSE eigentlich nur, wenn es Probleme mit den Aufgaben und deren Lösung gibt. | + | „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist ein Zitat von [https://de.wikipedia.org/wiki/Montessorip%C3%A4dagogik Maria Montessori], einer wichtigen Pädagogin des 20. Jahrhunderts. Dieses Zitat drückt aus, wie man mit IBSE lernt. Anstatt einem Vortrag zuzuhören, kann man Dinge selber erfahren, entdecken und ausprobieren. Die Lehrer unterstützen die Schüler bei IBSE eigentlich nur, wenn es Probleme mit den Aufgaben und deren Lösung gibt. |
In einer IBSE Lernsituation werden Phänomene aus den Naturwissenschaften von den Lernenden so bearbeitet, als würden sie selbst Forscher sein. Je nachdem, wie gut man schon naturwissenschaftlich arbeiten kann, gibt es noch Tipps und Anleitungen. Je weniger Hilfe man zum Erforschen von Phänomenen erhält, umso offener wird IBSE. Ganz offene Lernsituationen haben gar keine Aufgaben mehr und die Lernenden erforschen eigene Fragestellungen. | In einer IBSE Lernsituation werden Phänomene aus den Naturwissenschaften von den Lernenden so bearbeitet, als würden sie selbst Forscher sein. Je nachdem, wie gut man schon naturwissenschaftlich arbeiten kann, gibt es noch Tipps und Anleitungen. Je weniger Hilfe man zum Erforschen von Phänomenen erhält, umso offener wird IBSE. Ganz offene Lernsituationen haben gar keine Aufgaben mehr und die Lernenden erforschen eigene Fragestellungen. | ||
Version vom 19. April 2012, 16:48 Uhr
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Was ist INQUIBIDT?
InQuiBiDT ist die Abkürzung für „Inquiry-based Biodiversity Teaching“ (IBSE) und bedeutet „forschend-entdeckende Lernformen der biologischen Vielfalt“. Diese Lehrmethode stützt sich auf das Konzept „Inquiry Based Science Education“ (IBSE) das im deutschen Sprachgebrauch mit „forschungsorientierter Unterricht in den Naturwissenschaften“ übersetzt wird. Das heißt, Schüler oder Studierende betreiben „scientific inquiry,“ also naturwissenschaftliche Forschung, und entwickeln dadurch die Fähigkeit, entsprechend wissenschaftlich zu denken und zu handeln.
Was ist Inquiry?
Inquibidt Für Lehrkräfte
Als Lehrkraft ist es nicht einfach, komplexe Zusammenhänge und trockene Fakten ansprechend zu unterrichten.
Das InQuiBiDT Projekt setzt daher bewusst auf Technologien, die den Schülern aus ihrer privaten Nutzung schon bekannt sind. Wikis sind schon seit längerem Informationsquellen für Internetnutzer und Smartphones erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit bei Jung und Alt.
InQuiBiDT vereinigt diese Technologien zu einem Ansatz des forschend-entdeckenden Lernens. Die Schüler dokumentieren Artenvielfalt mit mobiler Technologie und erstellen Informationspakete für Andere über die entdeckten Arten. Im Zuge der Aufbereitung Ihrer Daten zum einfachen Abruf aus dem Wiki lernen Schüler wichtige Kompetenzen im Umgang mit Informationen.
Mobile Technologien im Unterricht?
Teil des InQuiBiDT Ansatzes ist die bewusste Nutzung von Smartphones, digitalen Kameras und Tablet Computern. Faszinierende Technologie soll für ein eigenes Forschungsprojekt genutzt werden. Anstatt die Daten einer Exkursion nur zu sammeln und im Heft auszuwerten, erstellen Schüler kollaborativ ihr eigenes Wiki . Dabei üben naturwissenschaftliches Arbeiten, das Aufbereiten von Informationen und den Umgang mit mobilen Kommunikations-Technologien.
Inquibidt Fortbildung
Das Inquibidt Projekt der PH Ludwigsburg stellt einen IBSE Rahmen für Lehrkräfte und Lehramtsstudierende bereit. In speziellen Vorlesungen oder Fortbildungen können die Teilnehmer die Vorzüge eigenständigen IBSE erfahren und können dabei gleichzeitig eine erste Methode für eine IBSE Lernsituation kennenlernen.
Grundsätzlich sollen in einer IBSE Situation (natur)wissenschaftliche Arbeitsweisen gelernt und eingeübt werden. Eine IBSE Situation kann das Experimentieren mit Wasser und Eis in der Grundschule sein, ein Brückenbau-Projekt im NWT Unterricht oder auch die wissenschaftliche Dokumentation der Artenvielfalt eines Gebietes, wie beim Inquibidt Ansatz. Je nach Klassenstufe können die SchülerInnen das Thema weitgehend eigenständig bearbeiten.
Die Rolle des Lehrers ist dabei sehr wichtig, nicht nur in der Auswahl des Themas, sondern auch in der Begleitung der Lernsituation. Einige Kompetenzen brauchen viel Übung, der Umgang mit wissenschaftlichen Modellen, Auswertungstechniken, oder Interpretation von Daten müssen gelernt werden.
Obwohl IBSE für Projekttage sicher gut geeignet ist, kann man solche Situationen auch in den naturwissenschaftlichen Fachunterricht integrieren. So eignen sich klassische Versuche zum Gleichgewichtssinn im Biologieunterricht, um Daten sammeln und Auswerten einzuüben. Für eine IBSE Lernsituation muss man also nicht vom Curriculum abweichen. Für eine IBSE Lernsituation muss lediglich eine mehr oder weniger vorstrukturierte Forschungsaufgabe bereitgestellt werden. Je nach Struktur dieser Arbeitsaufgabe und der erforderlichen Selbstständigkeit in der Ausführung kann man Lernsituationen einteilen.
Inquibidt für Studierende
Als Lehrer soll man mit verschiedenen Methoden unterrichten können. Um Lehramts-Studenten auf die Anwendung von IBSE Methoden in ihrem eigenen Unterricht vorzubereiten, bietet die PH Ludwigsburg Seminare mit IBSE Methoden an. Als Lernende wenden die Teilnehmer naturwissenschaftliche Erkenntnismethoden an und erarbeiten sich dadurch die Inhalte des Seminars unter einem hohen Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Dabei arbeiten sie auf Grundlage des ortsbezogenen sowie des kooperativen Lernens mit Unterstützung moderner Kommunikations-Technologien. Es kommen insbesondere solche Technologien und Tools zum Einsatz, die eine große Verbreitung haben und aus dem Alltag bekannt sind (z.B. Wiki, GOOGLE Maps, GPS-Navigation, ...) Dadurch bauen angehende Lehrkräfte nicht nur Fachkompetenz auf, sondern sie sammeln Erfahrungen in der Anwendung zeitgemäßer Lehr-Lern-Methoden. Zudem machen sie selbst die Erfahrung als „Lernender“ in einer forschungsorientierten Lehr-Lern-Umgebung.
Bei dem IBSE Seminar an der PH Ludwigsburg legen die Studenten eine digitale Forschungdokumentation für ihr eigenes Inquibidt Projekt an (z.B. Herbar, Lebensraumbeschreibung, etc.). Dabei benutzen sie außerdem mobile Technologien für die Dokumentation und Veröffentlichung der gesammelten Daten. Das Inquibidt Seminar fördert damit die Kompetenzen, die angehende Lehrkräfte im Beruf brauchen.
Inquibidt für Schüler
„Hilf mir, es selbst zu tun“ ist ein Zitat von Maria Montessori, einer wichtigen Pädagogin des 20. Jahrhunderts. Dieses Zitat drückt aus, wie man mit IBSE lernt. Anstatt einem Vortrag zuzuhören, kann man Dinge selber erfahren, entdecken und ausprobieren. Die Lehrer unterstützen die Schüler bei IBSE eigentlich nur, wenn es Probleme mit den Aufgaben und deren Lösung gibt. In einer IBSE Lernsituation werden Phänomene aus den Naturwissenschaften von den Lernenden so bearbeitet, als würden sie selbst Forscher sein. Je nachdem, wie gut man schon naturwissenschaftlich arbeiten kann, gibt es noch Tipps und Anleitungen. Je weniger Hilfe man zum Erforschen von Phänomenen erhält, umso offener wird IBSE. Ganz offene Lernsituationen haben gar keine Aufgaben mehr und die Lernenden erforschen eigene Fragestellungen.
Das Ziel von Inquibidt ist es, sich über die Artenvielfalt an einem Ort zu informieren und diese Information für Andere zur Verfügung zu stellen. Bei den Informationen über die Arten muss man wissenschaftliche Standards einhalten. Als Klasse kann man Inquibidt ganz gut als Projekt oder im Biounterricht machen. Als erstes sucht die Klasse mit der Lehrkraft einen interessanten Lebensraum. Das kann der Schulhof, Park oder ein Wald sein. Nun werden die dort lebenden Pflanzen- und Tierarten bestimmt. Da kann man mit Büchern und dem Internet machen. Bei IBSE muss man wissenschaftliche arbeiten, deswegen muss man die Ergebnisse dokumentieren. Dazu braucht man eine Kamera und einen Computer um die Informationen über die Artenvielfalt zusammenzustellen. Besonders interessant ist dabei auch, in welcher gegenseitigen Wechselwirkung Pflanzen, Tiere, Lichtverhältnisse oder Feuchtigkeit zueinander stehen. Solche Zusammenhänge sind für Naturwissenschaftler sehr interessant und wichtig. Sind alle Informationen über die Artenvielfalt zusammengestellt, werden sie vor Ort mit QR Codes oder per Geocache auch für Andere sichtbar gemacht. So kann jeder, der sich dafür interessiert, die Informationen über einen Lebensraum dort abrufen, wo er die Artenvielfalt auch entdecken kann!