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Aktuelle Version vom 23. Februar 2012, 17:06 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung der Hecke
Koordinaten: N 48°59.942´ / E009°08.647´
Fragestellung
Aufgrund des Fundes 48 leerer Schneckenhäuser an einer Stelle von 0,009 m3 innerhalb der Hecke, kam der Verdacht auf, es könnte hier eventuell ein Zusammenhang zwischen Boden-beschaffenheit und Schneckenhausaufkommen bestehen. Daraus wurde folgende Hypothese aufgestellt: Der Boden weist einen PH-Wert und/oder eine Beschaffenheit auf, welche das Schnecken-hausaufkommen verursacht. Zudem haben wir weitere Vermutung bzw. Thesen, aufgestellt:
Es wurden vier verschiedene Vogelarten bei der Feldarbeit beobachtet: Vögel als Fress-feinde der Schnecken, könnten etwas mit dem Schneckenhausaufkommen zu tun haben.
Der Beobachtungszeitraum umfasste die Herbst- und Wintermonate. Somit konnte das Vorkommen und die Lebensweise der Schnecken im Sommer nicht beobachtet werden; und somit keine Vermutungen über das Schneckenhausaufkommen während den Sommermonaten aufgestellt werden. Dadurch liegt die Vermutung nahe, dass das Schneckenhausauf-kommen mit den Witterungsverhältnissen der Herbst- und Wintermonate zusammenhängt. Dafür spricht der Fund einer lebenden Schnecke am 28.10.2011 um 16:30 Uhr bei 15°C. Bei einem weiteren Besuch der Hecke am 02.12.2011 um 14:30-15:30 Uhr bei 12-13°C wurden keine lebenden Schnecken gefunden. Daraus folgt unsere generelle Fragestellung: Hängt das Schneckenhausaufkommen damit zusammen, dass die Hecke ideale Umgebungsbedingungen für eine zahlreiche Schnecken-population bietet und ihre Schneckenhäuser deswegen bzw. Aufgrund der Witterungsverhältnisse während des Beobachtungszeitraums gehäuft dort zu finden sind?
Planung und Durchführung
Datenerhebung und Datenanalyse Zum sammeln und ermitteln der Schneckenhäuser sowie anderer Tiere im Boden, wandten wir den Beerlese-Apparat an. Beim ersten Anlauf gelang uns dieser Versuch, aufgrund eines falschen Siebes nicht. Beim zweiten Mal benutzen wir ein größeres Sieb und einen mit Moos gefüllten Eimer, woraufhin es uns gelang Tiere zu isolieren. Diese Tiere wurden mittels Alko-hol präpariert und unter dem Mikroskop untersucht sowie bestimmt. Hinzu kam die PH-Wert-Messung an unterschiedlichen Stellen der Hecke, um Daten von verschiedenen Punk-ten der Hecke zu bekommen und so zu überprüfen, ob unterschiedliche PH-Werte vorliegen. Bei den Besuchen der Hecke wurde stets darauf geachtet, mögliche besondere Schnecken-haus- bzw. Schneckenfunde zu entdecken und auch andere Tiere, wie beispielsweise Vögel oder Insekten zu entdecken, zu beobachten und ggfs. einzufangen sowie daran anschließend zu untersuchen. Um eine empirische Grundlage zu erhalten ermittelten wir einerseits die Größe der gesamten Hecke von (siehe Abb. 4) sowie andererseits die genaue Größe des Fundorts der Schneckenhäuser.
Verwendete Hilfsmittel und Materialien waren:
Beerlese-Apparat | |
Digitalkamera 1 | |
Digitalkamera 2 | |
Schaufel, Hacke, Gläser zur Aufbewahrung der Tiere, der Erde und Pflanzen, Siebe | |
PH-Wert-Messer |
Ergebnisse
Die Hecke befindet sich an einer Hanglage mit nordöstlicher Ausrichtung; sie ist also ein schattiger, feuchter und kühler Standort. An einer bestimmten Stelle der Hecke von 0,009 m3 wurden 48 Schneckenhäuser gefunden sowie 8 weitere Schneckenhäuser an einer weiteren Stelle in der näheren Umgebung dieser Stelle von derselben Größe zum Vergleich (siehe Skizze).
Die PH-Wert-Messung an der Fundstelle ergab einen Wert von 6,5 und an der Vergleichsstel-le einen Wert von 7,2; also einmal schwach sauer und einmal neutral. Auch die weiteren Vergleichswerte an mehreren Stellen der Hecken ergaben PH-Werte zwischen 6,5 und 6,8 (siehe Tabelle).
Untersuchtes Material | PH-Wert |
---|---|
Wasser | 6,5 |
Bodenprobe 1 | 6,3 |
Bodenprobe 2 | 6,8 |
Bodenprobe 3 | 6,7 |
Bodenprobe 4 | 6,8 / 7,0 |
Bodenprobe 5(verstärktes Schneckenhausaufkommen) | 6,5 |
Bodenprobe 6 (Vergleichsstelle direkt neben der Hecke | 7,2 |
Interpretation
Die Hecke als Lebensraum bietet für Schnecken und zahlreiche andere Tierarten (Arthropo-den, Spinnentiere, Käfer, Milben) ideale Lebensbedingungen. Sie befindet sich in einer Hang-lage mit nordöstlicher Ausrichtung. Um die Hecke herum wächst sehr viel Moos, was ein Indiz für viel Feuchtigkeit und Schatten darstellt. Auch aufgrund der Lage gibt es morgens Sonne und den Rest des Tages Schatten, was für Schnecken, welche keine direkte Sonnen-einstrahlung vertragen, ideale Bedingungen darstellt. Des Weiteren bestätigen dies die gefundenen und bestimmten Pflanzen in der Hecke. So bevorzugen sowohl Ahorn, als auch Schlehe und Gewöhnliches Seifenkraut solch einen Standort und deuten zudem darauf hin, dass die Hecke ein nährstoffreicher Standort darstellt, da diese Pflanzen vor allem auf nährstoffreichen Böden vorkommen. Die PH-Wert-Messungen ergeben keine besonderen Auffälligkeiten. Schnecken meiden zwar saure Böden, doch da der Fundort keinen stark sauren PH-Wert aufweist, wäre dies als Ursa-che für das verstärkte Schneckenhausaufkommen auszuschließen. Stattdessen stützen die gesammelten Ergebnisse mehr und mehr die Vermutung, dass das verstärkte Aufkommen der Schneckenhäuser eher damit zusammenhängt, dass die Hecke aufgrund der abiotischen Faktoren
- Feuchtigkeit
- PH-Wert des Bodens
- Lage
einen idealen Lebensraum darstellt, an dem eine zahlreiche Population an Schnecken mög-lich ist.
Ausblick
Unsere anfängliche Hypothese wurde ansatzweise durch die Funde und Untersuchungen widerlegt. Stattdessen hielten wir die Vermutung des idealen Lebensraums für zutreffender. Dafür sprechen sowohl die gefundenen Tier- und Pflanzenarten als auch die abiotischen Fak-toren. Die Vermutung wäre durch eingehendere Untersuchungen und Experimente, v.a. die Be-obachtung der Hecke im Frühjahr und im Sommer, zu stützen. Denn nur über einen längeren Zeitraum und mit weiteren Untersuchungen ließe sich die Vermutung weiter unterstreichen.