SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe4

Aus Inquibidt-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Systematik und Morphologie der Pflanzen 2012 Kompaktkurs


Inhaltsverzeichnis

Lebensraum Otto Konz Weg



  Nord: 48°54.392      E: 009°14.076
  bis Nord: 48°54.380  E: 009°14.037 

Lebensraum 4.JPG Lebensraum 5.JPG


Beschreibung

Der Otto-Konz-Weg wird auf der einen Seite von einem lichten Mischwald und auf der anderen Seite vom Neckarufer begrenzt. Er verläuft am Freibad Hoheneck vorbei bis hin zur Staustufe Hoheneck. Unser Lebensraum befindet sich im Umfeld des Parkplatzes der Freibadgaststätte und beinhaltet einen Teil des Waldrandes, des Flussufers und der angrenzenden Wiese.

Auffällig bei der ersten Betrachtung des Lebensraums sind die hohe, pflanzliche Artenvielfalt und deren starke Ausbreitung. Dies lässt sich auf die unterschiedlichen Sonnen- und Schattenverhältnisse zurückführen. Die am Waldrand wachsenden Pflanzen stehen ganztägig im Schatten, während das Flussufer im Halbschatten und die Wiese um den Parkplatz meist in der Sonne liegen.

Hypothese

Wir gehen davon aus, dass es sich bei unserem Boden um einen nähr- und stickstoffreichen Boden handelt, da wir in unserem nahe am Flussufer gelegenen Lebensraum zahlreiche Pflanzen bestimmen konnten, die Zeigerpflanzen für nähr- und stickstoffreichen Boden sind.

Hypothesenprüfung

Diese Zeigerpflanzen sind beispielsweise Brennnessel, Gundermann, Knoblauchrauke, Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch, Schwarzer Holunder. Diese Beobachtung versuchten wir durch eine Bodenprobe und die Analyse der Nitratwerts im Boden zu bestätigen. Wir ermittelten einen Wert von 100 mg/l, welcher durch eine dunkelrosa Färbung des Teststreifens sichtbar wurde. Anschließend rechneten wir diesen Wert mit Hilfe der Anleitung aus dem Bodenprobenset in 23 mg/kg N um. Nach langen Recherchen im Internet und zahlreicher Fachliteratur, Telefonaten mit dem Landwirtschaftsministerium und Gesprächen mit fachkundigen Biologen mussten wir leider feststellen, dass keinerlei Vergleichstabellen vorliegen. Somit fehlten uns jegliche Orientierungsmöglichkeiten und Richtwerte, sodass wir keine Chance hatten unseren errechneten Nitratwert richtig einzustufen. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig, als unseren Wert mittels der Indikatorfärbung und der zugehörigen Einordnungstabelle auf dem Teststreifendöschen einzuordnen. Die Tabelle weist Werte von 10 mg/l bis zu 500 mg/l auf, wobei unser Wert mit 100 mg/l und der zugehörigen Färbung relativ mittig liegt. Für uns bestätigt sich hiermit unsere Hypothese, da eine deutliche Färbung des Teststreifens vorhanden war. Dies lässt uns auf einen nitrat- und nährstoffhaltigen Boden schließen. Ergänzend dazu haben wir hier eine Tabelle mit den Stickstoffwerten (nach Heinz Ellenberg) aufgeführt:


Stickstoffwertetabelle

Legende zu den Stickstoffwerten ( nach Heinz Ellenberg): 1- stickstoffärmste Standorte anzeigend 2- zwischen 1 und 3 stehend 3- auf stickstoffarmen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen bis reichen 4- zwischen 3 und 5 stehend 5- mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend, an armen und reichen seltener 6- zwischen 5 und 7 stehend 7- ein stickstoffreichen Standorten häufiger als an armen bis mittelmäßigen 8- ausgesprochener Stickstoffzeiger 9- an übermäßig stickstoffreichen Standorten konzentriert


Pflanze Stickstoffwert (nach Heinz Ellenberg)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) 9
Schwarzer Holunder Sambucus nigra) 9
Vogelmiere (Stellaria media) 8
Rotes Leimkraut/Rote Lichtnelke (Silene dioica) 8
Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) 8
Zaun Giersch (Aegopodium podagraria) 8
Bittersüßer Nachtschatten (solanum dulcamara) 8
Brennessel (Urtica diolca) 8
Gundermann/Gundelrebe (Glechoma hederacea L.) 7
Ruprechtskraut/ „Stinkender Storchschnabel“ (Geranium robertianum) 7
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) 7
Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris) 6
Weißklee (Trifolium montanum) 6
Kriechender Günsel (Ajuga reptans) 6
Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga) 6
Knäuelgras (Dactylis glomerata) 6
Breitwegerich (plantago major) 6
Zaunwicke (Vicia sepium) 5
Wiesenpippau (Crepis biennis) 5

Quellen

Lüder,R.(2011) Grundkurspflanzenbestimmung-Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene, Quelle und Meyer Verlag, 5. Auflage Dorn,A. & Pohl,E.(1998) Pflanzenzeigerwerte für den Schulgebrauch-Reduzierte Fassung nach dem Werk von Heinz Ellenberg "Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas", Erich Glotze Verlag, 3.Auflage


Zurück zu SoSe12_Bio06_Kurs4


Pflanzenarten

Familie Art Beschreibung
Brassicaceae Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) Blüte: weiß

Blätter: ungeteilt, herzförmig

Brassicaceae Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris) Blüte: goldgelb

Blätter: fiederspaltig

Fabaceae Zaunwicke (Vicia sepium) Blüte: lila

Blätter: gefiedert

Weißklee (Trifolium montanum) Blüte: weiß

Blätter: dreifiedrig

Schwedenklee/Bastardklee (Trifolium hybridum) Blüte: weiß

Blätter: dreizählig und Nebenblätter

Ranunculaceae Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) Blüte: gelb

Blätter: dreizählige Grundblätter

Lamiaceae Gundermann/Gundelrebe (Glechoma hederacea L.) Blüte: helllila

Blätter: nierenförmig

Kriechender Günsel (Ajuga reptans) Blüte: blau

Blätter: Grundblätter spatelförmig

Geranicaceae Ruprechtskraut/ „Stinkender Storchschnabel“ (Geranium robertianum) Blüte: rosa

Blätter: fiederschnittig gelappt

Rosaceae Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) Blüte: gelb

Blätter: einfach gefiedert

Heckenrose (Rosa canina) Blüte: hellrosa

Blätter: gefiedert

Cariophyllaceae Vogelmiere (Stellaria media) Blüte: weiß

Blätter: eiförmig

Rotes Leimkraut/Rote Lichtnelke (Silene dioica) Blüte: rot-violett

Blätter: eiförmig

Asteraceae Wiesenpippau (Crepis biennis) Blüte: gelb

Blätter: oberste Blätter ungeteilt

Apiaceae Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) Blüte: weiß

Blätter: gefiedert, rauhhaarig

Zaun Giersch (Aegopodium podagraria) Blüte: weiß

Blätter: dreiteilig

Solanaceae Bittersüßer Nachtschatten (solanum dulcamara) Blüte: lila

Blätter: eiförmig, eingeschnitten, gelappt

Brennnesselgewächse Brennnessel (Urtica diolca) Blüte: unscheinbar, grünlich/ weiß

Blätter: kreuz- gegenständig, gestielt; Blattspreiten sind elliptisch, lanzettlich, eiförmig oder kreisförmig

Moschuskrautgewächse Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) Blüte: weiß

Blätter: gegenständig, unpaarig gefiedert, am Rand gesägt

Weiderichgewächse Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria) Blüte: violett

Blätter: schmal lanzettlich bis oval

Süßgräser Knäuelgras (Dactylis glomerata) Blüte: geknäulter Blütenstand

Blätter: scharf gekielte Mittelrippe, wirken abgeplattet

Wegerichgewächse Spitzwegerich (plantago lanceolata) Blüte: unscheinbar, weiß

Blätter: lanzettlich, grundständige Rosette

Breitwegerich (plantago major) Blüte: unscheinbar, grünlich-weißlich

Blätter: löffelförmig, handtellergroß, lang gestielt, grundständige Rosette

Bach - Ehrenpreis (Veronica beccabunga) Blüte: lila

Blätter: dick, fast ledrig

Navigationsmenü