SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe3: Unterschied zwischen den Versionen

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Während unserer ersten Fahrt zu unserem zugewiesenen Lebensraum, stellten wir fest, dass dieser an einem Berghang liegt. Nachdem wir mit dem Auto von der Markgröningerstraße abgefahren sind, mussten wir noch 5 Minuten einem Wanderweg folgen, bis wir in eine Einfahrt, die neben einem  privaten Gartengrundstück verläuft, abbogen. Als wir dann schließlich zum ersten Mal unser „Forschungsgebiet“ in Tamm betraten, fiel uns schnell auf, dass wir es eigentlich mit zwei Lebensräumen zu tun hatten. Zum einen mit einer großen Hecke, die man leicht durch eine Einfahrt erreichen kann und zum anderen mit einem Naturschutzgebiet (siehe beide: Bild Lebensräume). Die Hecke stellt eine natürliche Grenze dar, zwischen dem Naturschutzgebiet und einem privaten Grundstück, welches entlang der Einfahrt verläuft. Mehrere Gründe führten dazu, dass wir diese Unterteilung in zwei Lebensräume durchführten.
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Während der ersten Begehung unseres zugewiesenen Lebensraums stellen wir fest, dass sich dieser an einem Berghang befindet. Der Zugang zum Standort ist nur über einen Wanderweg möglich. Die Charakteristika des Ortes liesen eine weitere Unterteilung sinnvoll erscheinen. Innerhalb des Lebensraumes herrschen, geographisch abgrenzbar, unterschiedliche Bedingungen vor. Aus nachfolgenden Überlegungen entschieden wir uns den Lebensraum in Lebensraum A (Naturschutzgebiet) und Lebensraum B (Hecke) zu unterteilen.
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Lebensraum A ist im Gegensatz zu Lebensraum B ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Er wird daher von Menschen deutlich seltener und vorsichtiger betreten. Dies ermöglicht der Vegetation eine ungestörte Ausbreitung und erleichtert u.a. auch die Bestäubung der Pflanzen durch Tiere. Weitere Unterschiede existieren hinsichtlich der abiotischen Faktoren. Lebensraum A ist weitestgehend von hohen Bäumen umgeben, die viel Schatten spenden. Die geringe direkte Sonneneinstrahlung führt dazu, dass der Boden an vielen Stellen kühl und feucht ist.  
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Lebensraum B hingegen ist nicht vor unmittelbarem Kontakt mit Menschen geschützt. Ein, teilweise mit Gras bewachsener, Schotterweg ermöglicht es, das Gebiet unmittelbar vor der Hecke mit Autos zu befahren. Zudem sind die Pflanzen hier direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, welche durch die Hanglange verstärkt wird.
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Die Hecke (Lebensraum B) bildet eine natürliche Grenze zwischen dem Naturschutzgebiet (Lebensraum A) und einem privaten Grundstück, welches landwirtschaftlich genutzt wird.  
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Vor allem die Tatsache, dass das eine Areal ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet ist, welches von Menschen seltener und vorsichtiger betreten wird, unterstützt diese Unterteilung. Die Pflanzen können hier nicht nur ungestörter wachsen, sondern zum Beispiel auch ungestörter von Tieren bestäubt werden. Es ist außerdem ausdrücklich verboten, den vorgegebenen Weg zu verlassen. Doch auch die abiotischen Faktoren des Naturschutzgebietes bilden einen Gegensatz zu denen der Hecke und stützen somit ebenfalls die Unterteilung in zwei Lebensräume. Die Sonneneinstrahlung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Naturschutzgebiet ist an den meisten Seiten von hohen Bäumen umgeben, die viel Schatten spenden. So sorgen sie dafür, dass es an vielen Stellen kühler und feuchter ist.
 
  
In unserem zweiten Lebensraum herrschen komplett andere Bedingungen. Die Hecke ist nicht geschützt von vorbeilaufenden Menschen oder gar vorbeifahrenden Autos. Da sich wie erwähnt in unmittelbarer Nähe ein privates Gartengrundstück befindet, verwandelte sich der Weg zwischen Grundstück und Hecke immer mehr zu einer Einfahrt. Direkt vor der Hecke befinden sich zwei große Schotterhügel, auf denen schon aus dem Auto heraus von weitem die erste Pflanze zu sehen ist (Klatschmohn). Die nahezu direkte Sonneneinstrahlung hat großen Einfluss auf die abiotischen Faktoren: Es gibt kaum Schatten und somit wenige feuchte oder kühle Stellen.
 
  
 
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1. Die Hecke und das Naturschutzgebiet sind zwei unterschiedliche Lebensräume, in denen unterschiedliche abiotische Faktoren herrschen. Wir wählen für unsere Untersuchungen den Faktor: Wassergehalt im Boden. Da die Hecke einer viel größeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, muss der Boden dort sehr trocken sein. Im Verhältnis dazu muss im Boden  des Naturschutzgebietes wesentlich mehr Wasser enthalten sein.
 
1. Die Hecke und das Naturschutzgebiet sind zwei unterschiedliche Lebensräume, in denen unterschiedliche abiotische Faktoren herrschen. Wir wählen für unsere Untersuchungen den Faktor: Wassergehalt im Boden. Da die Hecke einer viel größeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, muss der Boden dort sehr trocken sein. Im Verhältnis dazu muss im Boden  des Naturschutzgebietes wesentlich mehr Wasser enthalten sein.
  
2. Aufgrund des unterschiedlichen Wassergehalts werden wir (,obwohl die beiden Standorte nur 10-15 Meter voneinander entfernt sind) viele unterschiedliche Pflanzenarten bestimmen, welche für trockene und feuchtere Böden charakteristisch sind.  
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2. Aufgrund des unterschiedlichen Wassergehalts werden wir (,obwohl die beiden Standorte nur 10-15 Meter voneinander entfernt sind) in beiden Lebensräumen unterschiedliche Pflanzenarten finden, welche für trockene und feuchtere Böden charakteristisch sind.  
  
  
Um die erste Hypothese zu verifizieren, mussten wir also den Boden genauer untersuchen. Hierfür entnahmen wir 7 Bodenproben (4 an unterschiedlichen Stellen an der Hecke und 3 im Naturschutzgebiet). Wie genau wir hierbei vorgegangen sind und welche Ergebnisse dabei heraus kamen, wird im folgenden beschrieben:
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Um die erste Hypothese zu verifizieren, mussten also Bodenproben entnommen und analysiert werden. Hierfür wurden 7 Bodenproben entnommen (4 an unterschiedlichen Stellen an der Hecke und 3 im Naturschutzgebiet). Im folgenden Abschnitt werden unsere genaue Vorgehensweisen beschrieben und unsere Ergebnisse präsentiert:
  
  
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Die obenstehende Tabelle zeigt die Bodenproben in chronologischer Reihenfolge. Es fällt zunächst auf, dass der Boden im Juni durch die vielen Niederschläge insgesamt mehr Wassergehalt aufweist, als es im August der Fall ist. Im August jedoch kann man klar erkennen, dass an den Standorten 3,4, und 5 (Hecke) der Wassergehalt im Schnitt nur halb so groß ist, wie bei den Standorten 6 und 7 (Naturschutzgebiet). Somit haben wir die erste Hypothese bewiesen.
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Nun blieb zu untersuchen, ob die Unterschiede des Wassergehalts ausreichen, um verschiedene Pflanzenarten bestimmen zu können, die charakteristisch für trockene und feuchte Böden sind. Tatsächlich fanden wir in beiden Lebensräumen Pflanzenarten, die trockene beziehungsweise feuchtere Böden besonders bevorzugen. Wir bestimmten in beiden Lebensräumen völlig unterschiedliche Pflanzenarten. Die folgenden Listen verifizieren somit auch die zweite Hypothese:
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== '''Artenliste''' ==
 
== '''Artenliste''' ==

Version vom 30. August 2012, 22:04 Uhr

Systematik und Morphologie der Pflanzen 2012 Kompaktkurs

Inhaltsverzeichnis

Tamm

  GPS N 48.54778 O/E 009.05308


Lebensräume

Naturschutzgebiet mit Weg
Naturschutzgebiet / Wiese

Während der ersten Begehung unseres zugewiesenen Lebensraums stellen wir fest, dass sich dieser an einem Berghang befindet. Der Zugang zum Standort ist nur über einen Wanderweg möglich. Die Charakteristika des Ortes liesen eine weitere Unterteilung sinnvoll erscheinen. Innerhalb des Lebensraumes herrschen, geographisch abgrenzbar, unterschiedliche Bedingungen vor. Aus nachfolgenden Überlegungen entschieden wir uns den Lebensraum in Lebensraum A (Naturschutzgebiet) und Lebensraum B (Hecke) zu unterteilen.

Lebensraum A ist im Gegensatz zu Lebensraum B ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Er wird daher von Menschen deutlich seltener und vorsichtiger betreten. Dies ermöglicht der Vegetation eine ungestörte Ausbreitung und erleichtert u.a. auch die Bestäubung der Pflanzen durch Tiere. Weitere Unterschiede existieren hinsichtlich der abiotischen Faktoren. Lebensraum A ist weitestgehend von hohen Bäumen umgeben, die viel Schatten spenden. Die geringe direkte Sonneneinstrahlung führt dazu, dass der Boden an vielen Stellen kühl und feucht ist.

Lebensraum B hingegen ist nicht vor unmittelbarem Kontakt mit Menschen geschützt. Ein, teilweise mit Gras bewachsener, Schotterweg ermöglicht es, das Gebiet unmittelbar vor der Hecke mit Autos zu befahren. Zudem sind die Pflanzen hier direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, welche durch die Hanglange verstärkt wird. Die Hecke (Lebensraum B) bildet eine natürliche Grenze zwischen dem Naturschutzgebiet (Lebensraum A) und einem privaten Grundstück, welches landwirtschaftlich genutzt wird.





Hypothesen

Die oben beschriebene Unterteilung des Forschungsgebietes in zwei Lebensräume half uns schon sehr früh, eine geeignete Hypothese für unser Projekt zu finden. Doch auch hier merkten wir schnell, dass eine Hypothese nicht ausreichen wird. Noch bevor wir anfingen die Pflanzenarten zu fotografieren und zu katalogisieren, stellten wir unsere ersten Vermutungen auf:


1. Die Hecke und das Naturschutzgebiet sind zwei unterschiedliche Lebensräume, in denen unterschiedliche abiotische Faktoren herrschen. Wir wählen für unsere Untersuchungen den Faktor: Wassergehalt im Boden. Da die Hecke einer viel größeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, muss der Boden dort sehr trocken sein. Im Verhältnis dazu muss im Boden des Naturschutzgebietes wesentlich mehr Wasser enthalten sein.

2. Aufgrund des unterschiedlichen Wassergehalts werden wir (,obwohl die beiden Standorte nur 10-15 Meter voneinander entfernt sind) in beiden Lebensräumen unterschiedliche Pflanzenarten finden, welche für trockene und feuchtere Böden charakteristisch sind.


Um die erste Hypothese zu verifizieren, mussten also Bodenproben entnommen und analysiert werden. Hierfür wurden 7 Bodenproben entnommen (4 an unterschiedlichen Stellen an der Hecke und 3 im Naturschutzgebiet). Im folgenden Abschnitt werden unsere genaue Vorgehensweisen beschrieben und unsere Ergebnisse präsentiert:



Bodenproben

Entnahme der Bodenprobe:

Die Bodenproben wurden mihilfe eines Bohrstocks entnommen. Dieser wurde ca. 30 cm tief in den Boden gesteckt, um 90° gedreht und anschließend wieder herausgezogen. Die Erde blieb somit im Stock stecken und die verschiedenen Proben konnten in einzelne Beutel abgefüllt werden. Diese wurden luftdicht verschlossen, um den Austritt von Feuchtigkeit zu vermeiden. Der komplette Vorgang wurde mehrmals wiederholt, um eine ausreichende Menge an Erde zu erhalten.


Durchführung der Analyse:

Um die Bodenproben auf ihren Wassergehalt zu untersuchen, wurden die einzelnen Proben gewogen. Anschließend wurden sie in einzelne hitzebeständige Behälter (Backformen o.ä.) gefüllt und bei einer Temperatur von 110°C, 70 Minuten lang in den Backofen gestellt. Diese Temperatur und Zeit reichen aus, um das komplette Wasser aus den Bodenproben verdunsten zu lassen. Nach einer kurzen Abkühlungsphase wurden die Proben erneut gewogen. Der Wasserverlust hatte zu einer Gewichtsreduktion geführt. Anhand der Differenz der beiden Messwerte einer Probe konnte nun der prozentuale Anteil an Wasser in einer Bodenprobe ermittelt werden. In der nachfolgenen Tabelle sind die einzelnen Ergebnisse aufgelistet.


Ergebnisse der Bodenprobenanalysen:

Probe Wassergehalt
01.06.2012
Probe 1 12,5 %
Probe 2 14,286 %
02.08.2012
Probe 3 5,47 %
Probe 4 4,62 %
Probe 5 3,96 %
Probe 6 9,47 %
Probe 7 9,28 %



Bodenprobenstellen.png

Ausschnitt aus Google Maps mit den Orten, an denen die Bodenproben entnommen wurden.



Die obenstehende Tabelle zeigt die Bodenproben in chronologischer Reihenfolge. Es fällt zunächst auf, dass der Boden im Juni durch die vielen Niederschläge insgesamt mehr Wassergehalt aufweist, als es im August der Fall ist. Im August jedoch kann man klar erkennen, dass an den Standorten 3,4, und 5 (Hecke) der Wassergehalt im Schnitt nur halb so groß ist, wie bei den Standorten 6 und 7 (Naturschutzgebiet). Somit haben wir die erste Hypothese bewiesen.


Nun blieb zu untersuchen, ob die Unterschiede des Wassergehalts ausreichen, um verschiedene Pflanzenarten bestimmen zu können, die charakteristisch für trockene und feuchte Böden sind. Tatsächlich fanden wir in beiden Lebensräumen Pflanzenarten, die trockene beziehungsweise feuchtere Böden besonders bevorzugen. Wir bestimmten in beiden Lebensräumen völlig unterschiedliche Pflanzenarten. Die folgenden Listen verifizieren somit auch die zweite Hypothese:


Artenliste

Korbblütler (Asteraceae)

Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis)

Geruchlose Kamille (Tripleurospermum maritimum)

Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Wiesen-schafgarbe (Achilliéa millefolium)


Rosengewächse (Rosaceae)

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)

Echten Nelkenwurz (Geum urbanum)

Gewöhnliche Brombeere (Rubus vulgaris)


Mohngewächse (Papaveraceae)

Klatschmohn (Papaver argemone)

Schöllkraut (Chelidonium majus)


Süßgräser (Poaceae)

Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)

Einjähriges Rispengras (Poa annua)


Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Weiß-Klee (Trifolium repens)


Schmetterlingsgewächse (Polygalaceae)

Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris)


Ölbaumgewächse (Oleaceae)

Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)


Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)


Leingewächse (Linaceae)

Purgier-Lein (Linum catharticum)


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