SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe2: Unterschied zwischen den Versionen

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(Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen)
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|style="background-color:#FFFAFA;"|Apiaceae <br />''Doldenblütler''||Pimpinella saxifraga <br />''Kleine Bibernelle''||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
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'''Vorkommen:''' Heiden, Trockenrasen, Halbtrockenrasen
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'''Höhe:''' 15 bis 50 cm
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'''Merkmale:''' Die weißen Blüten stehen in Dolden, die aus 6 bis 15 Strahlen bestehen, zusammen. Der Stängel ist rund und fein gerillt und nach oben hin blattlos, was die kleine Bibernelle von der großen Bibernelle unterscheidet. Die Blätter sind wechselständig und unpaarig gefiedert.
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'''Besonderheiten:''' Die Pflanze enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Saponine, Polyacetylene, Cumarine, Furocumarin und Pimpinellin. In der Wurzel befinden sich wichtige Wirkstoffe, weshalb diese als Tinktur gegen Husten und Asthma eingesetzt wird.
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||[[Datei:Kleine Bibernelle1.JPG|zentriert|200px|Pimpinella saxifraga''Kleine Bibernelle'']]||[[Datei:Kleinebibernelle 2.jpg|zentriert|200px|Pimpinella saxifraga''Kleine Bibernelle'']]
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|style="background-color:#FFC125;"| Lamiaceae<br /> ''Lippenblütler''||Salvia pratensis<br />''Wiesensalbei''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
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'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Magerrasen, Bergwiesen, Wegraine.
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'''Höhe:''' 20 bis 60 cm
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'''Merkmale:''' Blüten in sechsblütigen Scheinquirlen. Stängel vierkantig,
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oben etwas klebrig. Die Blätter sind meist grundständig, eiförmig, doppelt
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gekerbt, ungeteilt oder dreilappig und runzelig.
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'''Besonderheiten:''' Die Staubblätter und der Griffel sind gelenkig.
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Heranfliegende Insekten setzen einen Hebelmechanismus in Gang,
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wenn sie an den Nektar kommen wollen. Dabei werden die Pollen am
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Rücken der Insekten abgestreift. 
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||[[Datei: Wiesen-Salbei Salvia pratensis.jpg|zentriert|100px|Salvia pratensis ''Wiesen-Salbei'']]||[[Datei: Blätter_Wiesen-Salbei_Salvia_pratensis.jpg|zentriert|150px|Salvia pratensis ''Wiesen-Salbei'']]
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|style="background-color:#FFC125;"| Lamiaceae<br />''Lippenblütler''||Thymus pulegioides<br />''Feld-Thymian''||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
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'''Vorkommen:''' Magerrasen, Heiden, Wald- und Wegränder, Böschungen, Ameisenhaufen, Kiesgruben, Felsen, Dünen
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'''Höhe:''' 5 bis 15 cm
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'''Merkmale:''' Eine kriechende oder aufsteigende Pflanze, ohne Ausläufer, die aromatisch riecht. Die Blüten stehen in lockeren Quirlen zusammen und sind hell- bis dunkelpurpur. Die Blätter sind oval und befinden sich an einem vierkantigen Stängel.
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'''Besonderheiten:''' Enthält ätherische Öle (vor allem Thymol) und wird daher häufig als Badezusatz oder als Hustenmittel verwendet
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||[[Datei:Feldthymian.JPG|zentriert|200px|Thymus pulegioides''Feld-Thymian'']]||[[Datei:FeldThymian_2.JPG|zentriert|200px|Thymus pulegioides''Feld-Thymian'']]
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|style="background-color:#FFE7BA;"|Euphorbiaceae<br />''Wolfsmilchgewächse''||Euphorbia cyparissia<br />'' Zypressen-Wolfsmilch''|| '''Blütezeit:''' April bis Mai
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'''Vorkommen:''' Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Wegraine; auch auf älteren Schuttplätzen; liebt flachgründigen Boden
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'''Höhe:''' 15 bis 30 cm
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'''Merkmale:''' Die Blätter sind schmal-linealisch, sind besonders dicht an den blühenden Stängeln. Am Ende der 9 bis 15 strahligen Scheindolde sitzen die Blüten mit 2 hörnigen Drüsen. Die nicht verwachsenen Einzelblütenstände haben hellgelbe Hochblatthüllen.
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'''Besonderheiten:''' Pflanze enthält einen Milchsaft (Euphorbon), der giftig ist und vor Tierfraß schützen soll (allerdings nur vor Wirbeltiere).
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||[[Datei:Euphorbia_cyparissias_Zypressen-Wolfsmilch.jpg|zentriert|200px|Euphorbia cyparissias '' Zypressen-Wolfsmilch'']]||[[Datei:Zypressenwolfsmilch.JPG|zentriert|200px|Euphorbia cyparissias '' Zypressen-Wolfsmilch'']]
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|style="background-color:#EEEE00;"|Caprifoliaceae<br />''Geißblattgewächse''||Scabiosa columbaria<br />'' Tauben-Skabiose''||'''Blütezeit:''' Juni bis November
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'''Vorkommen:''' Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Kalkmagerrasen, trockene Gebüsche und Wiesen.
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'''Höhe:''' 20 bis 80 cm
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'''Merkmale:''' Die Pflanze besitzt einen mehrköpfigen und ästigen Stängel, an dem sich endständig die Blütenköpfe befinden. Sie sind lila bis blauviolett und sind etwa 1,5 bis 3 cm breit. Die Randblüten sind vergrößert und strahlend. Die Krone ist 5-spaltig. Die Stängelblätter sind fein kraushaarig und fiederspaltig.
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'''Besonderheiten:''' Früher wurde die Tauben-Skabiose gegen Krätze und andere Hautparasiten eingesetzt.
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||[[Datei:P1070410.JPG|zentriert|200px|]]||[[Datei:P1070314.JPG|zentriert|200px|Scabiosa columbaria'' Tauben-Skabiose'']]
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|style="background-color:#FF6347;"|Ranunculaceae<br />''Hahnenfußgewächse''||Ranunculus bulbosus<br />'' Knolliger Hahnenfuß''||'''Blütezeit:''' Mai bis Juli
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'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Wegraine; liebt warme und kalkhaltige Böden
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'''Höhe:''' 15 bis 30 cm
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'''Merkmale:''' Die 5 Kelchblätter sind zurückgeschlagen und mit den Außenseiten an den Blütenstiel gepresst.
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Die Blüten sind einzeln und endständig. Die Blütenstiele sind gefurcht. Unmittelbar unter der Erdoberfläche befindet sich die Knolle der Pflanze.
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Die unteren Blätter sind langgestielt, dreizählig oder doppelt dreizählig.
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'''Besonderheiten:''' Pflanze enthält zwei Giftstoffe: Protoanemonin und Anemonin
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||[[Datei:Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß .jpg|200px|zentriert|Ranunculus bulbosus ''Knolliger Hahnenfuß'']]||
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[[Datei:Blüte_Knolliger_Hahenfuß.JPG|200px|zentriert|Ranunculus bulbosus ''Knolliger Hahnenfuß'']]
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|style="background-color:#8B3A62;"|Polygalaceae<br />''Kreuzblumengewächse''||Polygala comosa<br />''Schopfiges Kreuzblümchen''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
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'''Vorkommen:''' sonnige Magerrasen, magere Weiden, mäßig trockene, meist kalkreiche Böden
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'''Höhe:''' 15 bis 25 cm
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'''Merkmale:''' Die Blätter lineal lanzettlich, nur am Stängel und nach oben kaum größer werdend; Blüten mit helleren, gefransten Anhängseln; Traube mit 15 bis 30 rot-violetten (selten blau oder weiß) Blüten, etwa 8 mm lang; Tragblätter überragen Knospe.
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'''Besonderheiten:''' Anhängsel an der Blütenspitze dienen als Landeplatz für Insekten.
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||[[Datei:Clarakisselzimmerer_Schopfige_Kreuzblume_Polygala_comosa_.jpg|100px|zentriert|Polygala comosa ''Schopfige Kreuzblume'']]||[[Datei:Schopfige_Kreuzblume_Polygala_comosa_blüte_.jpg|125px|zentriert|]]
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|style="background-color:#FFBBFF;"|Scrophulariaceae<br />''Rachenblütler''||Veronica chamaedrys<br />''Gamander Ehrenpreis''||'''Blütezeit:''' April bis Juli
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'''Vorkommen:''' Ganz Europa, mit dem Schwerpunkt in den westlichen Gebieten. Säume von Hecken und Gebüschen, Wiesen, lichte Trockenwälder
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'''Höhe:''' 10 bis 30 cm
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'''Merkmale:''' Stängel zweireihig behaart. Blütentrauben lang gestielt. Wenig Blüten.
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'''Besonderheiten:''' Bildet nur an sonnigen Standorten Blüten aus, im Halbschatten bleibt sie ohne. Zwischen 8 und 9 Uhr ist die Blüte geöffnet; In dieser Zeit bestäuben sie Fliegen und Bienen. Die Samenverbreitung erfolgt durch Ameisen.
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||[[Datei:Clarakisselzimmerer Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys).JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:Clarakisselzimmerer Blüte Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys).JPG|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae ''Schmetterlingsblütler''||Hippocrepis comosa ''Gewöhnlicher Hufeisenklee''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juli
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'''Vorkommen:''' Nährstoffreiche und nasse Wiesen, Hecken, Wälder, Flussufer und Bachufer. Vor allem in Lehmgebieten in ganz Europa
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'''Höhe:''' 30 bis 100 cm
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'''Merkmale:''' 1 bis 1,5 cm lange Schmetterlingsblüte. Bis zu 12 Blüten in einer langgestielten Traube. Blätter gefiedert. Verzweigte Ranken. Ein paar lanzettliche Fiederblättchen mit parallelen Nerven.
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'''Besonderheiten:''' Hält sich mit den Ranken an anderen Pflanzen fest. Lockt Hummeln, Bienen und Wespen an. Im Sommer heizen sich die schwarzen Früchte stark auf und trocknen in Folge dessen aus. Daraus entstehen solche Spannungen, dass die Frucht an Nahtstellen aufreißt, sich blitzschnell einrollt und die Samen dabei fortschleudert.
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||[[Datei:Hufeisenklee.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Hufeisenklee12.jpg|150px|zentriert|]]
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|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae<br />''Schmetterlingsblütler''||Medicago sativa L. subsp. falcata<br />''Sichelklee''||'''Blütezeit:''' Juni bis September
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'''Vorkommen:''' Wegböschungen oder Halbtrockenrasen an sonnigen Standorten mit lehmigem, kalkhaltigem Boden.
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'''Höhe:''' 20-60cm
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'''Merkmale:''' Krautige Pflanze mit verzweigtem Stängel. Blätter sind dreitilig gefiedert, 3-20 Blüten in traubenförmigen Blütenständen. Früchte sind fast gerade Hülsen ohne Stacheln.
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'''Besonderheiten:''' Der Sichelklee ist eine Nektarpflanze für den Weißdolch-Bläuling, Dickkopffalter und Gemeinen Bläuling.
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||[[Datei:Sichelklee.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:Sichelklee_1.JPG|200px|zentriert|]][[Datei:Sichelklee 2.JPG|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae<br />''Schmetterlingsblütler''||Chamaespartium sagittale<br />''Gewöhnlicher Flügelginster''||'''Blütezeit:''' Mai bis Juni
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'''Vorkommen:''' Magere Weiden und Rasen, Böschungen, Wald- und Wegränder, Felsbänder. Besonders in Mitteleuropa
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'''Höhe:''' 15 bis 25 cm
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'''Merkmale:''' Aufrechte, meist unverzweigte Stängel. Kurze dichte Blütentrauben. Stängel mit breiten Flügeln. 10 bis 12 mm lange Schmetterlingsblüte. Der Kelch ist kurz und behaart.
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'''Besonderheiten:''' Wächst meist flächig. Braucht warme Sommer. Zeigt nährstoffarme Böden an.
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||[[Datei:Flügel-Ginster_Chamaespartium_sagittale.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:Blüte_Flügel-Ginster_Chamaespartium_sagittale_.JPG|150px|zentriert|]]
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|style="background-color:#473C8B;" |Cistaceae<br />''Zistrosengewächse '' ||Helianthemum nummularium<br />''Gelbes Sonnenröschen'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
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'''Vorkommen:''' Sonnige Trockenhänge, Heiden, Waldränder, Felsen und Kiefernwälder
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'''Höhe:''' 13 bis 30 cm
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'''Merkmale:''' Sonnenröschen wachsen als Halbstrauch und sind an der Basis verholzt. Die Blätter sind ledrig, am Rand nach unten umgerollt und an der Unterseite graufilzig. Die Nebenblätter sind lanzettlich und länger als der Blattstiel. Die Blüten sind 8 bis 18 mm groß, zitronen- bis goldgelb und stehen in wenigblütigen Trauben zusammen. Ihre Kelchblätter sind häufig rötlich gestreift.
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'''Besonderheiten:''' Die Staubblätter sind sehr reizempfindlich: Bei Sonnenschein sind sie nach außen gerichtet und bei trübem Wetter stehen sie dicht beieinander und aufrecht.
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||[[Datei:GewöhnlichesSonnen.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:gewöhnlichessonnen2.jpg|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#698B22;"|Asteracae<br />''Korbblütler''||Centaurea jacea<br />''Wiesen-Flockenblume'' ||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
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'''Vorkommen:''' Wiesen, Weiden, Magerrasen, Wegränder und Gebüsche; Die Pflanze bevorzugt lehmige Böden
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'''Höhe:''' 20 bis 80 cm
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'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze besitzt einen aufrechten, kantigen und rauen Stängel. An ihm befinden sich meist einzelne, große Blütenköpfe, die purpurrötlich sind und nur aus Röhrenblüten bestehen. Die Äußeren Röhrenblüten sind größer, als die Inneren. Der Pappus fehlt. Die Hüllblätter sind ziemlich groß, ganzrandig oder fransig zerschlitzt, rundlich und schwarz-braun bis weißlich. Am oberen Teil des Stängels sind die Blätter sitzend, lanzettlich und ungeteilt. Die unteren Blätter sind manchmal gelappt bis fiederspaltig.
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'''Besonderheiten:''' Die Staubblattstiele sind durch den Turgor nach außen gekrümmt. Eine Berührung des Staubblattstiels bewirkt eine Kontraktion, sodass die Staubbeutelröhre nach unten gezogen wird und der Griffel die Pollen aus der Röhre herauspresst und am Insektenkörper abstreift.
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||[[Datei:Wiesenflockenblume1.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Wiesenflockenblume2.jpg|150px|zentriert|]]
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|style="background-color:#698B22;"|Asteracae<br />''Korbblütler''||Hieracium pilosella<br />''Kleines Habichtskraut'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis Oktober
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'''Vorkommen:''' Auf Magerrasen, Trockenrasen, Heiden, Parkrasen, an Wegen sowie in Kiefernwäldern
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'''Höhe:''' 5 bis 30 cm
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'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze hat schlanke, verlängerte und oberirdische Ausläufer. Die Blütenköpfe sind einzeln und bestehen nur aus Zungenblüten, die hellgelb sind und außen häufig rot gestreift. Die Laubblätter sind verkehrt-eiförmig und an der Unterseite grüngrau bis weißfilzig.
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'''Besonderheiten:''' Die Pflanze enthält ätherische Öle und Cumarin. Habichtskraut soll angeblich augenstärkend wirken und die Sehkraft verbessern.
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||[[Datei:klHabichtskraut.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:P1070475.JPG|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#53868B;"|Caryphyllaceae<br />''Nelkengewächse''||Dianthus carthusianorum<br />''Kartäusernelke'' ||'''Blütezeit:''' Juni bis September
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'''Vorkommen:''' Kalktrockenrasen, sonnige Hänge, auf Heiden und in sandigen Wäldern
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'''Höhe:''' 15 bis 45 cm
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'''Merkmale:''' Die dunkelpurpurnen Blüten stehen zu 4. bis 10. gedrängt und sind von braunen Kelchschuppen umgeben. Die Kronblätter sind an der Spitze gezähnt. An dem kahlen Stängel befinden sich schmale, linealische, gegenständige und am Grund verwachsene Blätter.
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'''Besonderheiten:''' Der Name der Pflanze ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Pflanze damals häufig von den Karthäusermönchen angepflanzt wurde.
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||[[Datei:Kartäusernelke.jpg|200px|zentriert|]]||[[Datei:P10709142.jpg|200px|zentriert|]][[Datei:P1070864_2.jpg|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#53868B;"|Caryphyllaceae<br />''Nelkengewächse''||Silene vulgaris<br />''Taubenkropf-Leimkraut '' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
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'''Vorkommen:''' An Wegrändern, Bahndämmen, auf Äckern, Halbtrockenrasen und in Gebüschen
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'''Höhe:''' 10 bis 60 cm
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'''Merkmale:'''  Die weißen, krugartig geformten Blüten stehen in rispigen Blütenständen zusammen. Die Kronblätter sind zweiteilig und zu 1/3 eingeschnitten. Der Kelch ist bleich, kahl und aufgeblasen. Die Blätter sind gegenständig und eiförmig-lanzettlich.
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'''Besonderheiten:''' Früher aß man die jungen, grünen Triebe wie Gemüse.
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||[[Datei:P1070781.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:P1070773.JPG|200px|zentriert|]]
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|style="background-color:#436EEE;"|Rubiaceae<br />''Rötegewächse''||Galium verum<br />''Echtes Labkraut'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
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'''Vorkommen:''' Magerrasen, Magerweiden, Halbtrockenrasen, Wegraine
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'''Höhe:''' 10 bis 70 cm
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'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze hat aufrechte oder aufsteigende Stängel, die abstehend behaart und rundlich sind. Die goldgelben bis zitronengelben Blüten, die nach Honig duften, stehen in vierblütigen, rispenartigen Blütenständen. Die Blätter sind nadelförmig und nur etwa 1 mm breit, am Rand umgerollt und an der Unterseite leicht behaart. Sie stehen in 6 bis 12 blättrigen Quirlen.
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'''Besonderheiten:''' In den Blättern befindet sich ein Labferment, das Milch zum Gerinnen bringt. Daher wurde die Pflanze früher für die Käseherstellung verwendet.
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||[[Datei:P1070396.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:P1070387.JPG|200px|zentriert|]]
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== Literaturverzeichnis ==
 
== Literaturverzeichnis ==

Version vom 4. März 2013, 22:03 Uhr

Systematik und Morphologie der Pflanzen 2012 Kompaktkurs

Inhaltsverzeichnis

Die Gerlinger Heide


Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787


Gerlinger Heide Hauhechel-Bläuling (Männchen), Gewöhnliches Leinkraut, Blick von Standort I Richtung Nordwesten


Einführung

Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße. Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.

Stubensandstein der Gerlinger Heide

Geologie: Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).


Kulturgeschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.


Bestimmung des Lebensraumes

Schützenswert ist die Gerlinger Heide darüber hinaus aber auch deshalb, weil sie als Magerrasen Ausdruck einer inzwischen selten gewordenen Biotopart ist. Im beigefügten PDF-Dokument werden Teilflächen näher beschrieben. Des Weiteren wird aufgezeigt, aus welchen Gründen dieser Lebensraum als Magerrasen einzustufen ist.

<document>Ausführliche Standortbeschreibung und Hypothese.pdf</document>


Gerlinger Heide Standort-Übersicht (Karte wurde erstellt unter Verwendung der Informationstafel der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart)



Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen

Artenvielfalt (Pflanzen)

Literaturverzeichnis

  • Auszug aus dem Naturschutzgesetz. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50127/bio120023.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50127&MODE=BER&RIGHTMENU=null [eingesehen am 20.8.2012]
  • Bergau, Manfred; Müller, Horst; Probst, Wilfried (2000): Pflanzen. Bestimmungsbuch: Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart: Klett Verlag
  • Blamey, Marjorie; Fitter, Richard; Fitter, Alastair (2000): Pareys Blumenbuch. Wildblühende Pflanzen Deutschlands und Nordwesteuropas. 2. Auflage. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag
  • Dankwart Seidel (2001): Blumen. München: BLV Verlagsgesellschaft
  • Genser, Joachim; Döler, Hans-Peter; Haag, Cornelie (1995): Magerrasen. Biotope in Baden-Württemberg 4. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50022&MODE=BER&ORDER=TITEL [eingesehen am 20.08.2012]
  • Gerlinger Heide (2007). Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012]
  • Geyer, Otto F.; Gwinner, Manfred P. (2011): Geologie von Baden-Württemberg. 5. Auflage. Stuttgart: Schweizerbart
  • Lüder, Rita (2011): Grundkurs Pflanzenbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. 5. Auflage. Wiebelsheim: Quelle & Meyer
  • Rösch, Manfred (2008): Eichenmischwald und Schattholzinvasion. Landschaftsentwicklung in der Jungsteinzeit. In: Steinzeit in Baden-Württemberg. Reihe KulturGeschichte BW, S. 36-37. Stuttgart: Staatsanzeiger-Verlag
  • Scherf, Gertrud (2005): Wiesenblumen. Der etwas andere Naturführer. München: BLV Buchverlag
  • Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012]
  • Spohn, Margot; Aichele, Dietmar; Golte-Bechtle, Marianne; Spohn, Roland (2008): Was blüht denn da? 58. Auflage. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag
  • Spohn, Margot; Spohn, Roland (2007): Welche Blume ist das? Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG
  • Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag


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Gruppenmitglieder

  • Clara Kissel-Zimmerer
  • Catrin Rein
  • Utta Gabriel
  • Madeleine Rüth
  • Friederike Fischer