Station 2: Lebensraum Streuwiese: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Streuwiesen...'''
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* sind Wiesen, die meist das ganze Jahr '''feucht''' oder nass sind. Dies liegt am Grundwasser.
 
* sind Wiesen, die meist das ganze Jahr '''feucht''' oder nass sind. Dies liegt am Grundwasser.
 
* haben einen '''gelb''''-bräunlichen Farbton, somit kann man sie gut von Futterwiesen unterscheiden.  
 
* haben einen '''gelb''''-bräunlichen Farbton, somit kann man sie gut von Futterwiesen unterscheiden.  

Version vom 18. April 2013, 03:59 Uhr

Was ist eine Streuwiese?


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Streuwiesen...

  • sind Wiesen, die meist das ganze Jahr feucht oder nass sind. Dies liegt am Grundwasser.
  • haben einen gelb'-bräunlichen Farbton, somit kann man sie gut von Futterwiesen unterscheiden.
  • gehören zu den artenreichsten Lebensräumen - man findet viele seltene, an die Feuchtigkeit angepassten Tiere und Pflanzen
  • können aufgrund der Nässe von Landwirten nur erschwert bewirtschaftet werden.
A.Werling Lebensraum Streuwiese.JPG
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Warum überlässt man Streuwiesen nicht einfach sich selbst?

Würde man die Streuwiesen sich selbst überlassen, würden sie zuwachsen. Bäume, Büsche und Schilf würden den Lebensraum für sich erobern. Wichtig ist zudem die Wiederherstellung von ausreichend Wasserständen. Denn die hier vorkommenden Pflanzen und Tiere sind ausschließlich auf das Leben in Feuchtgebieten spezialisiert.

An die Streuwiese angepasste Arten findest du, wenn du die Präsentation startest.


Streuwiesen sind selten geworden - damit auch die an sie angepassten Tiere und Pflanzen

Ursachen:

  • Streuwiesen-Bewirtschaftung ist für Landwirte nicht rentabel

\rightarrow Die Wiese kann nur einmal im Jahr gemäht werden und zwar im Winter wenn der Boden gefroren ist
\rightarrow Schwere Geräte würden aufgrund der Nässe einsinken
\Rightarrow Der Ertrag der Streuwiese ist im Vergleich zu Futterwiesen oder Äckern äußerst gering und somit nicht rentabel. Für Landwirte lohnt sich die Bewirtschaftung nicht mehr.

Das erschreckende ist: 95 % der mitteleuropäischen Moore wurde entwässert und somit sind fast alle Feuchtwiesenbewohner selten geworden.
\Rightarrow Streuwiesen gibt es also nur noch äußerst selten!

  • 95 % aller mitteleuropäischen Moore wurden entwässert, um Flächen für Futterwiesen oder Äcker zu gewinnen. Somit sind nicht nur die Feuchtwiesen in Gefahr, sondern auch deren archäologische Funde.
  • Mit den Streuwiesen sind auch die an sie angepassten Bewohner verschwunden. Während das Braunkehlchen früher ein 'Allerweltsvogel' war, ist es heute nur noch in Naturschutzgebieten zu finden



Braunkehlchen: Vom Allerweltsvogel zur bedrohten Tierart

Unten siehst du ein Diagramm. Zur genaueren Betrachtung musst du es anklicken. Es zeigt den Jahresverlauf mit den typischen Tätigkeiten eines Braunkehlchens. Braunkehlchen sind Bodenbrüter, das heißt sie haben ihr Nest auf dem Boden von Streuwiesen.

A.Werling Braunkehlchen vs. Wiesenmahd.JPG
A.Werling Braunkehlchen.JPG

Der rote Balken stellt den Zeitraum dar, in dem üblicherweise Wiesen gemäht werden. Die blauen Balken beziehen sich jeweils auf den Hauptzeitpunkt der Aktivitäten des Braunkehlchens. So kommen die meisten Braunkehlchen zwischen Anfang Mai und Anfang Juni in ihrem Brutgebiet an. Die schwarzen Striche hinter den blauen Balken beziehen sich auf einzelne Vögel, die von der Norm abweichen. So kommen die ersten, vereinzelten Braunkehlchen bereits Ende April an. Die letzten erreichen das Brutgebiet erst Mitte Juli.

Es fällt auf, dass Landwirte dann mähen, wenn die Braunkehlchen ihre Eier gelegt haben. Da die Nester am Boden sind, werden viele Eier beim Mähen zerstört. Sollten die Eier die erste Mahd unbeschadet überstehen, wartet die Gefahr für die dann bereits geschlüpften Jungvögel nicht lange auf sich, da die Wiese noch öfter gemäht wird.






Streuwiesenbewirtschaftung früher und heute

Vor 100 Jahren gab es wesentlich mehr Braunkehlchen. Dies lag vor allem an der Mähtechnik. Während Landwirte heute große Traktoren und Maschinen haben, wurde früher von Hand gemäht. Dabei sah man die brütenden Tiere besser.

Die Streuwiesen im Naturschutzgebiet Federsee werden heute auch noch von Landwirten bewirtschaftet. Sie werden von den Mitarbeitern des NABU-Naturschutzzentrums beauftragt, die Fläche vor einer 'Verbuschung' zu bewahren. Würde man die Fläche nämlich nicht abmähen, würde sich eine große Heckenlandschaft bilden.

Auflagen, die die Landwirte zur Pflege der Streuwiese einhalten müssen

  • späte Mahd (zur Schonung der Botenbrüter und Aussaat der Pflanzen)
  • eingeschränkte Düngung
  • schonende Mähtechnik (Achtung: Das heißt nicht, dass alles von Hand gemäht werden muss!)


Handlungsoptionen Braunkehlchen
Mehr als die oben beschriebenen Auflagen einhalten, können die Landwirte nicht tun. Würden sie die Wiesen gar nicht mehr mähen, wäre niemandem geholfen, da sich große Heckenlandschaften bilden würden. Würden sie öfter mähen, würden sie den Bestand an jungen Vögeln gefährden. Somit bleibt den Landwirten nichts übrig, als einmal spät im Herbst/Winter die Streuwiese zu mähen und als Einstreu für den Stall zu verwenden.