Forschungsgebiet Feuchtwiese Tamm

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GerstleSarah Blick nach Vorne.JPG GerstleSarah P1080056.JPG GerstleSarah Blick auf Weite.JPG

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Forschungsgebiets

Das Forschungsgebiet Feuchtgebiet am Seewäldle befindet sich in Baden-Württemberg. Eingebettet zwischen Bietigheim-Bissingen und Tamm zählt es zur Stadt Bietigheim-Bissingen. Das Feuchtgebiet ist leicht mit dem Auto, aber auch zu Fuß zu erreichen. Ein an das Gebiet angrenzender Wald (Rotenackerwald) sorgt mit den umliegenden Feldern für eine ruhige und erholsame Umgebung. Auch ein in Sichtweite liegender Häckselplatz stört das Landschaftsbild nicht. Ab dem Jahr 2007 wurde das Biotop von der Stadt Bietigheim-Bissingen neu angelegt, das bis zu diesem Zeitpunkt landwirtschaftlich genutzt wurde. Das Feuchtgebiet am Seewäldle war jedoch in allen Urkarten der Stadt Bietigheim-Bissingen eingezeichnet und wurde durch das Ausgraben des Sees letzlich in seine ursprüngliche Art zurückgeführt. Es wurden auch keine weiteren Maßnahmen, wie zum Beispiel Füllen des Sees, oder dem Anpflanzen der Flora vorgenommen.

Hypothese

Die artenreiche und mannigfaltige Flora und Fauna des Feuchtgebietes beim Seewäldle in Bietigheim-Bissingen lässt auf ein ausgewogenes Ökosystem mit optimalen Lebensbedingungen schließen. Im Fokus unserer Forschungsarbeit steht die Wasserqualität des Sees, welcher als Mittelpunkt dieses Ökosystems für Fauna und Flora eine entscheidende Rolle spielt. Wir gehen davon aus, dass die Wasseranalyse zeigt, dass sowohl die Pflanzen als auch die Tiere mit allen essentiellen Nährstoffen ausreichend versorgt werden.

Planung und Durchführung

Unser weiteres Vorgehen richtet sich, wie in der Hypothese formuliert, auf das Analysieren der Wasserqualität des Sees. Da dieser sowohl der Flora als auch der Faune als wichtiger Nährstofflieferant und Lebensraum dient, möchten wir wie folgt weiterforschen. Die Probeentnahmen und Probeanalysen sollen in allen vier Jahreszeiten stattfinden. Die Probeentnahme fand stets an der selben Stelle am See statt. Jede Probeentnahme und anschließende Probeanalyse soll protokolliert und visuell bzw. audiovisuell festgehalten werden.

Insgesamt fanden innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr vier Analysen statt. Das Wasser wurde dabei in Glasflaschen unterschiedlicher Trinkwasserhersteller gefüllt. Die Sinnprüfung wurde direkt am See vorgenommen. Für die chemische Analyse der Stoffe Ammonium, Nitrat, Nitrit, Phosphat und dem pH- Wert wurde das Kompaktlabor für Wasseruntersuchungen der Firma Merck verwendet.

Datenerhebung

GerstleSarah Tiere und Pflanzen.jpg GerstleSarah Teil 2.jpg

Messung der abiotischen Faktoren

Flora - Tabelle der gefundenen Pflanzen

Familie Art/Gattung Beschreibung Foto
Brennesselgewächse

Urticaceae

Große Brennessel

Urtica dioica

Blütezeit: Juli-Oktober

Höhe: 30-150cm

Vorkommen: feuchte, humöse, sonnige/schattige Standorte

Merkmale: Brennhaare, männliche Blüten aufrecht weibliche Blüten hängend

Wissenswertes: Stickstoffanzeiger, gesundheitsfördernd

GerstleSarah Bearbeitet - Profilbild.JPG
Raublattgewächse

Boraginaceae

Sumpf-Vergissmeinnicht

Myosotis scorpioides

Blütezeit: Mai-September

Höhe: 10-100cm

Vorkommen: kühle, feuchte Standorte

Merkmale: Spaltfrucht, behaarter fünfblättriger Kelch

Wissenswertes: Reinigung von Wasser, Vermehrung über kleine Ausläufer

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Schwertliliengewächse

Iridaceae

Sumpf-Schwertlilie

Iris pseudacorus

Blütezeit: Mai-Juni

Höhe: 50-100cm

Vorkommen: nasse, nährststoffreiche Standorte

Merkmale: zygomorph, Kapselfrucht, leuchtend gelb

Wissenswertes: giftig, geschützt, Wappenzeichen

GerstleSarah Schwertlilie.JPG
Seerosengewächse

Nymphaeaceae

Weiße Seerose

Nymphaea alba

Blütezeit: Juni-August

Höhe: 50-300cm

Vorkommen: stehende, langsam fließende, eher flache Gewässer

Merkmale: gelbe Staubblätter, schwach duftend; schwimmend

Wissenswertes: im Mittelalter: Symbol der Keuschheit: Saft dämpft Sexualtrieb

GerstleSarah Seerose.JPG
Süßgraser

Poaceae

Schilfrohr

Phragmites australis

Blütezeit: Juli-September

Höhe: 1-4m

Vorkommen: feuchte und nasse Standorte

Merkmale: Karyopsen, Rispen, Vermehrung über Wurzelausläufer

Wissenswertes: biologische Kläranlagen, reinigt Wasser

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Fauna - Tabelle der gefundenen Tiere

Tier

(Name und Systematik)

Tierbeschreibung Foto
Moderlieschen

Leucaspius delineatus


Klasse: Knochenfische

Ordnung: Karpfenähnliche

Familie: Karpfenartigen

Paarungszeit: Juni-April

Größe: bis 10cm

Vorkommen: schwach fließenden, stehenden sowie flachen Kleingewässern

Merkmale: Schuppen oberseits blaugrün, Seitenlinie ist kurz, leicht bläulich, Maul ist oberständig

Biologie: Eier werden mit bakterienhemmendem Schleim überzogen

GerstleSarah Moderlieschen.JPG
Stockentenpaar

Anas platyrhynchos


Klasse: Vögel

Ordnung: Entenvögel

Familie: Gänsevögel

Paarungszeit: Frühjahr

Größe: bis 65cm

Vorkommen: vorwiegend an Gewässern der nördlichen Halbkugel

Merkmale: Männchen: gelber Schnabel, grüner Kopf, weißen Halsring
Weibchen: unscheinbar bräunlich gefärbt, bräunlicher Schnabel

Biologie: gemeinsame Nistplatzwahl, 7-11 Eier, Schlupf nach 28 Tagen

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Grasfrosch

Rana temporaria


Klasse: Lurche

Ordnung: Froschlurche

Familie: Echte Frösche

Paarungszeit: Februar-März

Größe: 7-11cm

Vorkommen: flachen und vegetationsreichen Teichen, Weiher und Fließgewässern

Merkmale: plumpe Gestalt, Kopfform breit, Schnauze rund und kurz, unterschiedliche Farbvarianten, Schläfenfleck

Biologie: ballenförmige Laichablage, Bildung ganzer Laichteppiche

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Roesels Beißschrecke

Metrioptera roeselii


Klasse: Insekten

Ordnung: Springschrecken

Familie: Laubheuschrecken

Paarungszeit:

Größe: 14-18mm

Vorkommen: feuchtes bis trockenes Grasland

Merkmale: grüne bis hellbraune Grundfarbe, Seitenlappen des Halsschildes breit gelb-weiß oder hellgrün gerandet., Flügel bräunliche Farbe, grün gestreift

Biologie: Anlockung der Weibchen durch Sirren der Männchen

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Vierfleck-Libelle

Libellula quadrimaculata


Klasse: Insekten

Ordnung: Libellen

Familie: Segellibellen

Paarungszeit: Mai-August

Größe: Flügelspannweite 70-85mm, Hinterleib 30mm

Vorkommen: Stillgewässer

Merkmale: Hinterleib mit gelbbraune bis braunolive Färbung, membranöse Flügel mit schwarzen Flecken

Biologie: Paarung in der Luft, hemimetabole Metamorphose

GerstleSarah Vierecklibelle.JPG


Datenanalyse und Schlussbemerkung

Alle Analysen zeigten, dass sich die zu Beginn der Forschungsarbeit gestellte Hypothese mittels der Testergebnisse bestätigen lässt. Es haben alle gewählten Parameter für eine Güteklasse I gesprochen. Die letzte Messungen zeigte einen erhöhten Nitratwert, was auf eine Düngung der umliegenden Felder zurückzuführen ist, die wohl in den Monaten und Tage vor der Messung erfolgt sind.

Geocaching

Gebiet 1: Remsufer

Wir fanden den QR- Code XXXX. Das Gebiet zeichnet sich durch einen Fluss, der Rems, und einer Wiesen, an der ein Wald angrenzt ab. Für Freizeitaktivitäten befinden sich Rad- und Wanderwege im und rund um das Gebiet. Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgeschildert. Eine Mühle befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Begehung und Betrachtungen des Gebietes zeigten uns, dass es hier bei Fauna und Flora einige Parallelen zu unserem Gebiet gibt.

Gebiet 2: Stadtvegetation Ludwigsburg

Wir fanden den QR- Code am Straßenrand der B 27. Dieses Gebiet war im Gegensatz zu unserem und dem zuerst besuchten Forschungsgebiet völlig konträr. Eingebettet zwischen Straße und Gärten, fanden wir hier zwar auch eine große Anzahl an Pflanzen, diese waren jedoch nicht vergleichbar mit den vegetativen Verhältnissen, die wir beim Feuchtgebiet am Seewäldle angefunden hatten. Letztlich kamen wir zu dem Ergebnis, dass sich eine Stadtvegetation grundlegend von einem ländlich eingebetteten Gebiet unterscheidet.