Benutzer:MartinJäger

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Version vom 5. Juni 2013, 13:33 Uhr von MartinJäger (Diskussion | Beiträge)

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Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Bärlauch

"Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reiniung von Magen, Gedärm und Blut wie der Bärlauch." - Pfarrer Künzle [1]

Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum L. [2]

Ordnung: Spargelartige (Asparagales)

Familie: Narzissengewächse (Amaryllidáceae) / Lauchgewächse (Alliaceae)

Zudem ist der Bärlauch auch bekannt unter den Namen Bärenlauch, Hexenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wurmlauch oder Knoblauchspinat.

Beschreibung:

  • Blätter grundständig; lang gestielt (lanzettlich)
  • Stängel dreikantig
  • Blüten schneeweiß; in flacher bis halbkugeliger Dolde angeordnet
  • sternförmige Blüten, 6 weiße und etwa 1 cm lange Blütenblätter
  • Wuchshöhe zwischen 15 - 50 cm

Beim Zerreiben entfalten sich die ätherischen Öle der Pflanze und setzen stark riechende Schwefelverbindungen frei, welche einen intensiven Knoblauchgeruch verbreiten.

Blütezeit: April - Juni

Habitat: feuchte Laubwälder, Gebüsche, Parkanlagen; meist an schattigen Standorten; liebt basen- und stickstoffsalzreichen, frischen, mullreichen Boden

Lebensform: Geophyt [3]

Speicherorgan: Zwiebel

Der Bärlauch zählt zu den ausdauernden Pflanzen, d. h. er ist mehrjährig und blüht nicht nur einmal in seinem Leben.

Bärlauch findet seine Anwendung als Heilpflanze bei Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, Schwächezuständen, Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Die Bärlauchblätter werden dem Patienten direkt verabreicht oder als Saft verarbeitet zugeführt. Sollten die Blätter bereits verwelkt sei, so kann auch die Zwiebel der Pflanze genutzt werden. In seiner Wirkungsweise ist der Bärlauch dem Knoblauch gleichzusetzen. Allerdings wird die Meinung vertreten, dass der Bärlauch dem Knoblauch in seiner Wirkung überlegen ist, da Knoblauch durch die jahrelange Kultivierung an seiner ursprünglichen Wirkungsintensität verloren hat. Beim Trocknen verliert der Bärlauch ebenso seine Wirksamkeit. Daher empfiehlt es sich, diesen frisch zu gebrauchen.

Wirk- und Inhaltsstoffe sind Lauchöl, Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane und viel an Vitamin C (Ascorbinsäure). Zudem beinhaltet die Pflanze das unwirksame Alliin, aus welchem durch Einwirkung eines Fermentes der bakterizide Wirkstoff Allicin gewonnen wird. Unter Einwirkung von Sauerstoff bildet dieser den typischen Knoblauchgeruch.

Auch in der heutigen Küche werden die Blätter des Bärlauchs als schmackhaftes und gesundheitsförderndes Gewürz verwendet. Man gebraucht sie für Salate, Quark, Pesto, zur Verfeinerung von Käse und etlichem mehr.

Vorsicht!
Immer wieder kommt es zu Vergiftungen, da die Blätter des Bärlauchs mit denen des Maiglöckchens bzw. der Herbstzeitlosen verwechselt werden.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 120.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 9.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 33f.
  • LIEBEREI, R. U. REISDORFF, CH. (2007): Nutzpflanzenkunde. 7., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. S. 343.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 69 f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 234.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 143.

Steckbrief: Gewöhnliches Hirtentäschel

Wissenschaftlicher Name: Capsélla búrsa-pastóris (L.) [4] Med. [5]

Familie: Kreutblütengewächse (Brassicáceae)

Das Hirtentäschel ist auch unter folgenden Namen bekannt: Herzkraut, Löffeli, Säcklichchrut, Schinkenkraut, Schneiderbeutel und Taschenkraut.

Beschreibung:

  • die 4 Blütenblätter sind weiß und länger als die 4 grünen sowie aufrechten Kelchblätter
  • Schötchen dreieckig-verkehrt-herzförmig und seicht ausgerandet
  • Grundblätter rosettig, ungeteilt und buchtig gelappt bis fiederspaltig
  • Stängelblätter ungeteilt, mit breiten stängelumfassenden Öhrchen
  • Blüten in reichblütiger, an der Spitze doldig verebneter Traube
  • Wuchshöhe zwischen 5 - 50 cm

Blütezeit: Februar - November

Habitat: Gärten, Äcker, Ödland, offene Stellen am Wegrändern; mäßig stickstoffsalzreiche Böden; schattenmeidend

Beim Hirtentäschel handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, d. h. ihre Lebensdauer umfasst zwei Jahre.

Seinen Namen hat das Hirtentäschel durch die herzförmige Ähnlichkeit der Früchte mit den Umhängetaschen mittelalterlicher Hirten erhalten.

Als Küchenkraut finden die Blätter des Hirtentäschels ihren Gebrauch in Frühlingssalaten.

Über die Heilkräfte der Pflanze wird kontrovers diskutiert, insbesondere um deren Anwendung als Hämostyptikum. So wird davon ausgegangen, dass das Hirtentäschel seine Heilwirkung einem Pilz zu verdanken hat, der auf der Pflanze parasitiert. Zudem wird das Hirtentäschel in der Volksmedizin als Heilmittel bei Leiden bezüglich des Herz-Kreislaufsystems, Mund- und Rachenbeschwerden, schlecht heilender Wunden und bei Lei leber- und Gallenbeschwerden eingesetzt. Auch in Blutreinigungstees ist diese Pflanze enthalten. Als verwendeter Pflanzenteil wird das Kraut benutzt.

Wirkstoffe, welche die Pflanze enthält sind Kaliumsalze, Flavonoide und Peptide mit blutstillender Wirkung.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 40.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 47.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 62.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 164f.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 556.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 93.


Steckbrief: Gänseblümchen

"Die Gennsblum ist fürtreffentlich gut zu den lamen glidern / verzeret auch die kröpff / ist gut zu dem Podagra / vnnd hüfftwee / dann es zerteylt vnnd verzert allerley grobe feuchtigkeyt." - Leonhart Fuchs (1543) [6]

Wissenschaftlicher Name: Béllis perénnis L.[7]

Familie: Korbblütengewächse (Asteráceae)

Unter anderem ist das Gänseblümchen auch bekannt als Maßliebchen, Tausendschönchen, Angerbleamerl, Augenblümchen, Kimmelsblume, Maiblume, Marienblümchen, Mondscheinblume, Mümmeli, Regenblume.

Beschreibung:

  • gelbe Röhrenblüten
  • weiße mitunter leicht rosane Zungenblüten
  • Blüte in einem Körbchen, welches auf einem blattlosen Stängel steht
  • Blätter sind rosettig, verkehrt-eiförmig und schwach gekerbt
  • Wuchshöhe zwischen 3 und 15 cm

Blütezeit: Februar - Dezember

Wenn die Luft trocken ist, so können die Blüten bis zu -15 °C aushalten, ohne dass sie Schaden davontragen.

Habitat: Fettwiesen, Weide, Garten- und Parkrasen, Wegränder; etwas stickstoffsalzliebend; keine besonderen Ansprüche

Das Gänseblümchen gehört zu den ausdauernden Pflanzen. Bereits die lateinische Bezeichnung "perénnis" deutet auf das Wort "immerwährend" hin.

Fortpflanzung: Kleine Früchtchen werden vom Wind verweht, vom Regen aus den Körbchen gespühlt oder sie werden von Tieren fortgetragen, an deren Fell sie haften bleiben. Zudem werden sie von Regenwürmern verzert und unversehrt ausgeschieden.

In der Küche werden Gänseblümchen zur Salatzubereitung verwendet. Ebenso bieten sie einen heimischen Ersatz für Kapern und werden hierzu in Essig eingelegt.

Auch als Heilpflanze kann das Gänseblümchen vielseitig eingesetzt werden. Hierbei erstreckst sich das Anwendungsgebiet über die Anregung des Gesamtstoffwechsels, die Appetitanregung, zur Behandlung von Magen-, Gallen- und Leberbeschwerden, bei Husten- und Hautleiden bis hin zum Mittel der Blutreinigung. Seine größte Wirkung kann die Pflanze entfalten, wenn sie am 24. Juni (Johannistag) [8] geerntet wird, da zu dieser Zeit der Höhepunkt der pflanzlichen Entwicklung erreicht ist. Verwendung finden die Blüten als auch die Blätter.

Wichtige Wirkstoffe des Gänseblümchens sind Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, etwas an ätherischem Öl, Anthoxanthin und Flavonoide.

Viele Gärtner bieten verschieden kultivierte Formen des Gänseblümchens an, die sich u. a. in ihrem Aussehen unterscheiden.

Wissenswertes:
Das Körbchen der Pflanze reagiert wie eine Einzelblüte und schließt sich des Nachts und bei feuchtem Wetter. Außerdem richtet es sich auch ein klein wenig nach der Sonne aus.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 110.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 37.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 57f.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 139 f.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 755.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 133.



Steckbrief: Knoblauchsrauke

Wissenschaftlicher Name: Alliária petioláta (Bieb) [9] Cavara & Grande

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Beschreibung:

  • Stängel schwach kantig und am Grund abstehend behaart
  • nierenförmige Grundblätter, welche buchtig gekerbt sind
  • weiße Blüten mit 4 Kronblättern und einer Größe von 0,6 - 1 cm
  • abstehende Schoten 3,5 - 6 cm lang
  • am Ende des Stängels und an den oberen Ästen doldig abgeflachte Traube
  • Wuchshöhe zwischen 0,2 und 1 m

Zerrieben riecht die Pflanze stark nach Knoblauch.

Blütezeit: April - Juli

Habitat: lichte Wälder, Waldränder, Gebüsche, Ödland, Mauern, Zäune und Gärten; liebt basen- und stickstoffsalzreiche, lockere als auch feuchte Böden

Lebensform: Hemikryptophyt [10]

Speicherorgan: Rhizom

Die Lebensdauer der Knoblauchsrauke liegt zwischen zwei und mehreren Jahren, somit kann sie sowohl zu den zweijährigen als auch den mehrjährigen Pflanzen zählen.

Im Küchenbetrieb findet die Pflanze Anwendung in Quark oder im Salat. Der bitterliche Geschmack ist charakteristisch für die Knoblauchsrauke.

Neben Senfölen, welche den Knoblauchgeruch bewirken, beinhaltet die Pflanze Vitamin A und C.

Als Heilpflanze wirkt die Knoblauchsrauke entzündungshemmend und bietet ein Mittel zur äußerlichen Behandlung.

Zusatzinformation:
Die Blätter der Knoblauchsrauke können eingefroren werden, verlieren beim Trocknen jedoch an ihrem Aroma.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 34.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 77f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 540.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 90.


Steckbrief: Ackerhellerkraut

Wissenschaftlicher Name: Thláspi arvénse L. [11]

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Beschreibung:

  • kantiger Stängel
  • Frucht ist ein zusammengedrücktes, rundliches und fast bis zum Grund deutlich breit geflügeltes Schötchen
  • Blüten 2 - 5 mm im Durchmesser
  • 4 weiße Blütenkronblätter mit 3 - 4 mm Länge
  • zumindest obere Blätter pfeilförmig und stengelumfassend
  • eine mäßig dichte und oben etwas verebnete Traube
  • Wuchshöhe zwischen 10 und 30 cm

Blütezeit: April - Juli

Habitat: Acker, Gärten; Ödland und Weinberge; benötigt kalk- oder basenhaltigen als auch stickstoffsalzreichen Lehmboden

Der Name des Ackerhellerkrauts kommt von den münzähnlichen Früchten, in Anlehnung an das frühere Zahlungsmittel den Heller.

Inhaltsstoffe der Pflanze sind Senföle und ätherische Öle, die nach Knoblauch riechen.

Damit die Samen sich verbreiten können, öffnet sich die Frucht indem der Wind ihre breiten Ränder angreift und diese aufreißt.

Die Samen des Ackerhellerkrauts können durch Pressen auch zu Speise- oder Brennöl verarbeitet werden. Aus den Blättern der Pflanze, welche an den Geschmack von Rettich und Senf erinnern, lassen sich Salate oder auch Suppen kreieren.

Das Ackerhellerkraut ist eine einjährige Pflanze und blüht daher nur einmal.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 40.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 558.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 94.



Steckbrief: Gundermann / Gundelrebe

Wissenschaftlicher Name: Glechóma hederáceae L. [12]

Familie: Lippenblütengewächse (Lamiáceae)

Weitere Namen, welche für die Pflanze verwendet werden sind Blauhuder, Donnerrebe, Erdefeu, Heilrauf, Zickelskräutlein, Gunelreif, Udrang und Huder.

Beschreibung:

  • auf der Oberseite glänzende Blätter und auf der Blattunterseite mattgrün oft rötlich; gestielt als auch nierenförmig im Aussehen
  • blauviolette Blütenkronblätter
  • Blüten zu je 2 bis 3 mehr oder weniger einseitswendig in den Achseln der oberen Blätter; 1 bis 2 cm lang
  • Spreite 1 - 3,5 cm lang und 1 - 4 cm breit; dabei grob und stumpf gezahnt
  • Wuchshöhe zwischen 5 bis 20 cm

Blütezeit: März - Juni

Habitat: Rasen, Wiesen, Ufer und Wälder; liebt stickstoffsalzreiche und basenhaltige Böden

Der Gundermann zählt zu den mehrjährigen Pflanzen, da seine Lebensdauer mehrere Jahre beträgt.

Bereits die alten Germanen kannten die Gundelrebe als Arznei- und Zauberpflanze. Ihre Wirksamkeit bezieht sich auf Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen mit Durchfall, Husten mit zähem Schleim, innere und äußere Wundbehandlung, Mund- und Rachenentzündungen, Gelbsucht als auch Gallen-, Leber- und Nierenbeschwerden.

Das gotische Wort "Gund" steht für Geschwür und Eiter. Es wird im Pflanzennamen aufgegriffen und verweist auf die Heilwirkung des Gundelmanns bei Geschwüren.

Zu den im Gundermann enthaltenen Wirk- und Inhaltsstoffen gehören Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe (insbesondere Kalium), Vitamin C, Saponin, verschiedene organsiche Säuren und ätherische Öle.

Auch für den Gebrauch in der Küche bietet der Gundermann Möglichkeiten zur Salat- oder Quarkzubereitung. Zudem kann man ihn zu einem spinatartigen Gemüse kochen.

Wissenswertes:
Anstatt des heute verwendeten Hopfens, wurde der Gundermann früher als Bittermittel zum Bierbrauen eingesetzt. Erst seit dem Reinheitsgebot von 1516 wurde dieses Brauverfahren verboten.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 378.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 59f.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 144f.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 698.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 192.


Steckbrief: Kleines Immergrün

Wissenschaftlicher Name: Vinca minor L. [13]

Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynáceae)

Auch unter den Namen Grabmyrthe, Jungferngrün, Zauberers Veilchen und Wintergrün ist die Pflanze bekannt.

Beschreibung:

  • länglich-lanzettliche Blätter; am Grund sind sie verschmälert und haben eine Länge von 1,5 - 4,5 cm sowie eine Breite von 0,5 - 2,5 cm; des Weiteren sind die Blätter gegenständig, ledrig und immergrün
  • blaue, rosa oder violette Blumenkrone mit einem Durchmesser von 2,5 - 3 cm; einzelne Blüten
  • Kelchzipfel 0,4 - 0,8 cm lang
  • 5 unsymetrische und flach ausgebreitete Kronzipfel, die zudem auffälig schief gestutzt sind
  • Schlund hat eine weißlich-ringförmige Zeichnung
  • Wuchshöhe zwischen 10 und 20 cm

Blütezeit: März - Juli

Habitat: Gebüsche, lichte Laubmischwälder; liebt stickstoffsalz- und basenhaltige Böden in Lagen die eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen

Lebensform: Chamaephyt [14]

Speicherorgan: Holzkörper

Durch seine fortwährende Lebensdauer gehört das Kleine Immergrün zu den ausdauernden Pflanzen.

Die Fortpflanzung des Kleinen Immergrüns vollzieht sich fast ausschließlich über Ausläufer, welche die Pflanze bildet. Samen hingegen werden nur sehr selten ausgebildet.

In der Pharmazie machte man sich eine Zeit die Alkaloide (Vincamin, Vincin und Vincistrin) zu Nutzen. Sie wurden zur Behandlung von cerebraken Durchblutungsstörungen und gegen Leukämie eingesetzt. Jedoch wurde die Droge (getrocknetes Kraut) aufgrund von Nebenwirkungen vom Markt genommen.

Vorsicht!
Die Pflanze enthält giftige Indolalkaloide.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 342.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 159.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 65.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 650.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 163.


Steckbrief: Wiesen Schaumkraut

Wissenschaftlicher Name: Cardámine praténsis L. [15]

Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)

Das Wiesenschaumkraut ist auch bekannt unter den Bezeichnungen Gauchblume, Kuckucksblume, Wiesenkresse oder Wilde-Kresse.

Beschreibung:

  • rosettige Grundblätter; diese sind 3 - 11 - zählig gefiedert und mit großer dreilappiger Endfieder versehen
  • zu Beginn des Stängels ist dieser markig und später wird er hohl; mehr oder weniger rund


Blütezeit: April - Juni

Habitat: Ufer, Wiesen, Wälder; liebt lehmig-tonige, feucht-nasse oder auch torfige Böden

Lebensform: Hemikryptophyt [16]

Speicherorgan: Rhizom


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 326.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 103.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 123.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 343f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 547.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 153.