Benutzer:MartinJäger

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Steckbrief: Bärlauch

"Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reiniung von Magen, Gedärm und Blut wie der Bärlauch." - Pfarrer Künzle


Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum L.

Ordnung: Spargelartige (Asparagales)

Familie: Lauchgewächse (Alliaceae)

Zudem ist der Bärlauch auch bekannt unter den Namen Bärenlauch, Hexenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wurmlauch oder Knoblauchspinat.

Beschreibung:

  • Blätter grundständig; lang gestielt (lanzettlich)
  • Stängel dreikantig
  • Blüten schneeweiß; in flacher bis halbkugeliger Dolde angeordnet
  • sternförmige Blüten, 6 weiße und etwa 1 cm lange Blütenblätter
  • Wuchshöhe zwischen 15 - 50 cm

Beim Zerreiben entfalten sich die ätherischen Öle der Pflanze und setzen stark riechende Schwefelverbindungen frei, welche einen intensiven Knoblauchgeruch verbreiten.

Blütezeit: April - Juni

Habitat: feuchte Laubwälder, Gebüsche, Parkanlagen; meist an schattigen Standorten; liebt basen- und stickstoffsalzreichen, frischen, mullreichen Boden

Lebensform: Geophyt

Speicherorgan: Zwiebel

Der Bärlauch zählt zu den ausdauernden Pflanzen, d. h. er ist mehrjährig und blüht nicht nur einmal in seinem Leben.

Bärlauch findet seine Anwendung als Heilpflanze bei Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, Schwächezuständen, Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Die Bärlauchblätter werden dem Patienten direkt verabreicht oder als Saft verarbeitet zugeführt. Sollten die Blätter bereits verwelkt sei, so kann auch die Zwiebel der Pflanze genutzt werden. In seiner Wirkungsweise ist der Bärlauch dem Knoblauch gleichzusetzen. Allerdings wird die Meinung vertreten, dass der Bärlauch dem Knoblauch in seiner Wirkung überlegen ist, da Knoblauch durch die jahrelange Kultivierung an seiner ursprünglichen Wirkungsintensität verloren hat. Beim Trocknen verliert der Bärlauch ebenso seine Wirksamkeit. Daher empfiehlt es sich, diesen frisch zu gebrauchen.

Wirk- und Inhaltsstoffe sind Lauchöl. Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane und viel an Vitamin C (Ascorbinsäure). Zudem beinhaltet die Pflanze das unwirksame Alliin, aus welchem durch Einwirkung eines Fermentes der bakterizide Wirkstoff Allicin gewonnen wird. Unter Einwirkung von Sauerstoff bildet dieser den typischen Knoblauchgeruch.

Auch in der heutigen Küche werden die Blätter des Bärlauchs als schmackhaftes und gesundheitsförderndes Gewürz verwendet. Man gebraucht sie für Salate, Quark, Pesto, zur Verfeinerung von Käse und etlichem mehr.

Vorsicht!
Immer wieder kommt es zu Vergiftungen, da die Blätter des Bärlauchs mit denen des Maiglöckchens bzw. der Herbstzeitlosen verwechselt werden.


Quellenangaben:

  • AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 120.
  • BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 9.
  • HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 33f.
  • LIEBEREI, R. U. REISDORFF, CH. (2007): Nutzpflanzenkunde. 7., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. S. 343.
  • PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 69 f.
  • RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
  • SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 234.
  • SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 143.