Kategorie:Frühblüher
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Übersicht zu den Frühblühern:
Gundermann / Gundelrebe
Wissenschaftlicher Name: Glechóma hederáceae L. [1]
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiáceae)
Weitere Namen, welche für die Pflanze verwendet werden sind Blauhuder, Donnerrebe, Erdefeu, Heilrauf, Zickelskräutlein, Gunelreif, Udrang und Huder.
Beschreibung:
- auf der Oberseite glänzende Blätter und auf der Blattunterseite mattgrün oft rötlich; gestielt als auch nierenförmig im Aussehen
- blauviolette Blütenkronblätter
- Blüten zu je 2 bis 3 mehr oder weniger einseitswendig in den Achseln der oberen Blätter; 1 bis 2 cm lang
- Spreite 1 - 3,5 cm lang und 1 - 4 cm breit; dabei grob und stumpf gezahnt
- Wuchshöhe zwischen 5 bis 20 cm
Blütezeit: März - Juni
Habitat: Rasen, Wiesen, Ufer und Wälder; liebt stickstoffsalzreiche und basenhaltige Böden
Der Gundermann zählt zu den mehrjährigen Pflanzen, da seine Lebensdauer mehrere Jahre beträgt.
Bereits die alten Germanen kannten die Gundelrebe als Arznei- und Zauberpflanze. Ihre Wirksamkeit bezieht sich auf Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen mit Durchfall, Husten mit zähem Schleim, innere und äußere Wundbehandlung, Mund- und Rachenentzündungen, Gelbsucht als auch Gallen-, Leber- und Nierenbeschwerden.
Das gotische Wort "Gund" steht für Geschwür und Eiter. Es wird im Pflanzennamen aufgegriffen und verweist auf die Heilwirkung des Gundelmanns bei Geschwüren.
Zu den im Gundermann enthaltenen Wirk- und Inhaltsstoffen gehören Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mineralstoffe (insbesondere Kalium), Vitamin C, Saponin, verschiedene organsiche Säuren und ätherische Öle.
Auch für den Gebrauch in der Küche bietet der Gundermann Möglichkeiten zur Salat- oder Quarkzubereitung. Zudem kann man ihn zu einem spinatartigen Gemüse kochen.
Wissenswertes:
Anstatt des heute verwendeten Hopfens, wurde der Gundermann früher als Bittermittel zum Bierbrauen eingesetzt. Erst seit dem Reinheitsgebot von 1516 wurde dieses Brauverfahren verboten.
Quellenangaben:
- AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 378.
- HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 59f.
- PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 144f.
- SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 698.
- SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 192.
Kleines Immergrün
Wissenschaftlicher Name: Vinca minor L. [2]
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynáceae)
Auch unter den Namen Grabmyrthe, Jungferngrün, Zauberers Veilchen und Wintergrün ist die Pflanze bekannt.
Beschreibung:
- länglich-lanzettliche Blätter; am Grund sind sie verschmälert und haben eine Länge von 1,5 - 4,5 cm sowie eine Breite von 0,5 - 2,5 cm; des Weiteren sind die Blätter gegenständig, ledrig und immergrün
- blaue, rosa oder violette Blumenkrone mit einem Durchmesser von 2,5 - 3 cm; einzelne Blüten
- Kelchzipfel 0,4 - 0,8 cm lang
- 5 unsymetrische und flach ausgebreitete Kronzipfel, die zudem auffälig schief gestutzt sind
- Schlund hat eine weißlich-ringförmige Zeichnung
- Wuchshöhe zwischen 10 und 20 cm
Blütezeit: März - Juli
Habitat: Gebüsche, lichte Laubmischwälder; liebt stickstoffsalz- und basenhaltige Böden in Lagen die eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen
Lebensform: Chamaephyt [3]
Speicherorgan: Holzkörper
Durch seine fortwährende Lebensdauer gehört das Kleine Immergrün zu den ausdauernden Pflanzen.
Die Fortpflanzung des Kleinen Immergrüns vollzieht sich fast ausschließlich über Ausläufer, welche die Pflanze bildet. Samen hingegen werden nur sehr selten ausgebildet.
In der Pharmazie machte man sich eine Zeit die Alkaloide (Vincamin, Vincin und Vincistrin) zu Nutzen. Sie wurden zur Behandlung von cerebraken Durchblutungsstörungen und gegen Leukämie eingesetzt. Jedoch wurde die Droge (getrocknetes Kraut) aufgrund von Nebenwirkungen vom Markt genommen.
Vorsicht!
Die Pflanze enthält giftige Indolalkaloide.
Quellenangaben:
- AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 342.
- BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 159.
- HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 65.
- RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
- SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 650.
- SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 163.
Wiesen Schaumkraut
Wissenschaftlicher Name: Cardámine praténsis L. [15]
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicáceae)
Das Wiesenschaumkraut ist auch bekannt unter den Bezeichnungen Gauchblume, Kuckucksblume, Wiesenkresse oder Wilde-Kresse.
Beschreibung:
- rosettige Grundblätter; diese sind 3 - 11-zählig gefiedert und mit großer dreilappiger Endfieder versehen
- zu Beginn des Stängels ist dieser markig und später wird er hohl; mehr oder weniger rund
- Fiedern der Stängelblätter sind ganzrandig schmal; untere Stängelblätter haben 2 bis 6 Fiedernpaare
- meist 4 lilane Blütenkronblätter
- gelbe Staubbeutel
- Durchmesser der Blüten beträgt 1 - 2 cm
- längliche Früchte (Schoten)
- Wuchshöhe zwischen 15 - 50 cm
Blütezeit: April - Juni
Habitat: Ufer, Wiesen, Wälder; liebt lehmig-tonige, feucht-nasse oder auch torfige Böden
Lebensform: Hemikryptophyt [16]
Speicherorgan: Rhizom
Das Wiesen Schaumkraut ist mehrjährig und gehört somit zu den ausdauernden Pflanzen.
Ähnlich wie die Kresse, kann das Wiesen Schaumkraut in der Küche für Salate oder Suppen verwendet werden.
Im Bereich der Heilmittel wird das Wiesen Schaumkraut zur Blutreinigung angewendet. Hierbei wirken die Senfölglykoside reizend auf die Großen Drüsen, welche da Leber und Nieren sind. Als Frühjahrskur dient die Pflanze zur unspezifischen Reiztherapie. Generell werden Körperdrüsen zu erhöhter Wirksamkeit belebt.
Zu den Inhaltsstoffen des Wiesen Schaumkrauts zählen Senfglykoside, Bitterstoffe, Vitamin C und Mineralstoffe.
Seinen Namen hat das Wiesen Schaumkraut möglicherweise den Larven der Schaumzikaden zu verdanken oder auch dem Gesamtbild der vielen Pflanzen auf einer Wiese, welche diese in ein augenscheinliches Schaummeer versetzen.
Die Pflanze vermehrt sich über Samen oder Brutpflanzen, welche sich an den unteren Blättern befinden.
Wichtiger Hinweis!
Als Nebenwirkung einer zu hohen Konsumierung des Krautes sind Reizungen von von Nieren und Magen nicht auszuschließen.
Quellenangaben:
- AICHELE, D. &. GOLTE-BECHTLE, M. (1997): Das neue Was Blüht denn da?. Wild wachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas. 56., völlig neubearb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 326.
- BUSCH, M. (2009): Taschenatlas. Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig?. Stuttgart: Eugen Ulmer KG. S. 103.
- HOHENBERGER, E. (1994): Heilpflanzen die wirklich helfen: Anbau und Verwendung nach Dr. Bach, Sebastian Kneipp, Hildegard v. Bingen u. a. Augsburg: Naturbuch Verlag. S. 123.
- PAHLOW, M. (1999): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH. S. 343f.
- RÜTHER, P. (2008): Frühblüher. Heimische Arten im Überblick. Hohenwarsleben: Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH. S. 39.
- SCHMEIL U. FITSCHEN (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wildwachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95.vollst. überarb. u. erw. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co. S. 547.
- SPOHN, M. U. R. (2007): Die neuen Kosmos-Naturführer. Welche Blume ist das?. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. S. 153.
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