INQUIBIDT-Hochschule: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [ | + | [[INQUIBIDT-Info|InQuiBiDT]] ist ein didaktischer Ansatz für das Erlernen und Erleben von Biodiversität, der für die Schule und Hochschule geeignet ist. InQuiBiDT ist die Abkürzung für "Inquiry-based Biodiversity Teaching“ und bedeutet frei übersetzt „Die biologische Vielfalt mit forschungsorientierten Lehr-Lernformen erfassen“. Diese Lehrmethode stützt sich auf das Konzept „Inquiry Based Science Education“ (IBSE), welches im deutschen Sprachgebrauch mit „forschungsorientierter Unterricht in den Naturwissenschaften“ übersetzt wird. Das heißt, Schüler oder Studierende betreiben „scientific inquiry,“ also naturwissenschaftliche Forschung, und entwickeln dadurch die Fähigkeit, entsprechend wissenschaftlich zu denken und zu handeln. |
Prof. Steffen Schaal ist der Initiator von InQuiBiDT, das durch die Beteiligung am Pathway Projekt auch auf europäischer Ebene Verbreitung findet. An der PH Ludwigsburg wird der InQuiBiDT Ansatz im Hochschulkontext eingesetzt.Die Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe InQuiBiDT können Sie hier [Link folgt] nachlesen. | Prof. Steffen Schaal ist der Initiator von InQuiBiDT, das durch die Beteiligung am Pathway Projekt auch auf europäischer Ebene Verbreitung findet. An der PH Ludwigsburg wird der InQuiBiDT Ansatz im Hochschulkontext eingesetzt.Die Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe InQuiBiDT können Sie hier [Link folgt] nachlesen. | ||
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Eine Präsentation zu InQuiBiDT fand am 21.3.2014 auf der IWB Tagung in Heidelberg statt: | Eine Präsentation zu InQuiBiDT fand am 21.3.2014 auf der IWB Tagung in Heidelberg statt: | ||
− | + | [[:Datei:Vortrag IWB Tagung HD.pdf]] | |
== <span style="color: #9ACD32">Veranstaltungen für Studierende</span> == | == <span style="color: #9ACD32">Veranstaltungen für Studierende</span> == | ||
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− | Der InQuiBiDT-Ansatz folgt den [ | + | Der InQuiBiDT-Ansatz folgt den [[Was ist Inquiry?|Theorien des IBSE]]. Auch hier werden offene Lernarrangements eingesetzt. Studierende können sich so auf individuelle Weise den Zugang zu den Studieninhalten nähern. Die Binnendifferenzierung ist auch an der Hochschule ein Thema, da in grundständigen Kursen durch Haupt- und Nebenfachstudierende, wie der [[Morphologie und Systematik der Tiere (WiSe 2011-2012)|Morphologie und Systematik]], eine sehr unterschiedliche Wissens- und Motivationsbasis gegeben ist. Lecture-free Teaching bietet sich in grundständigen naturwissenschaftlichen Kursen an, die oft durch entsprechende Labor- oder Praxiskurse erweitert werden. Aus dem InQuiBiDT-Ansatz wird deshalb auch ein humanbiologisches Praktikum entwickelt. |
== <span style="color: #9ACD32">Kursaufbau</span> == | == <span style="color: #9ACD32">Kursaufbau</span> == | ||
− | InQuiBiDT lässt sich als [ | + | InQuiBiDT lässt sich als [[Was ist Inquiry?|Open Inquiry]] beschreiben. Studierende bekommen nur noch begrenzt spezifische Arbeitsanweisungen, sondern Themenumrisse, anhand derer sie sich das Thema Biodiversität vor Ort selbst erarbeiten können. |
− | Um Biodiversität erfassen zu können, brauchen sie Grundkenntnisse in Systematik und Morphologie. Mit diesen Kenntnissen können sie eigenständig Organismen erfassen. Um auf einen ähnlichen Kenntnisstand zu kommen, werden wichtige Familien der Pflanzen und Tiere durch Gruppenpuzzle-Experten genauer studiert. Dies dient gleichzeitig der Motivation und Inklusion aller Studierender in die Arbeit. Die neuen Gruppen aus Experten der Gruppenpuzzlebereiche erstellen jetzt selbstständig ein Projekt über Biodiversität in einem ausgewählten Lebensraum ([ | + | |
+ | Um Biodiversität erfassen zu können, brauchen sie Grundkenntnisse in Systematik und Morphologie. Mit diesen Kenntnissen können sie eigenständig Organismen erfassen. Um auf einen ähnlichen Kenntnisstand zu kommen, werden wichtige Familien der Pflanzen und Tiere durch Gruppenpuzzle-Experten genauer studiert. Dies dient gleichzeitig der Motivation und Inklusion aller Studierender in die Arbeit. Die neuen Gruppen aus Experten der Gruppenpuzzlebereiche erstellen jetzt selbstständig ein Projekt über Biodiversität in einem ausgewählten Lebensraum ([[Lebensraumbeschreibungen|Beispiele für Lebensraumbeschreibung]]). Dieser Vorgang findet direkt vor Ort mit der Unterstützung mobiler Technologien statt. So haben die Studierenden vor Ort die Möglichkeit, mit Ihrem Dozenten per Smartphone oder Tablet Computer in Kontakt zu treten, um Probleme und Fragen zu klären. Bei Neulingen in der Taxonomie sind Fragen zur Bestimmung von Organismen häufig. Durch die Nutzung solcher Geräte können Dozenten und Tutoren mehrere Gruppen an unterschiedlichen Standorten betreuen. Dies ermöglicht auch wieder eine intensivere Auseinandersetzung mit der Materie, da sich weniger Möglichkeiten ergeben, desinteressiert am Rande einer großen Gruppe oder im Dunkeln eines Hörsaals zu sitzen. | ||
Die InQuiBiDT-Kurse wurden außerdem wissenschaftlich begleitet, um deren Wirkung im Vergleich zu konventionellen Methoden zu vergleichen. | Die InQuiBiDT-Kurse wurden außerdem wissenschaftlich begleitet, um deren Wirkung im Vergleich zu konventionellen Methoden zu vergleichen. | ||
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+ | [[Ergebnisse des INQUIBIDT-Seminars|Hier gelangen sie zu den Ergebnissen.]] | ||
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− | *Das Hochschulseminar beginnt mit einer Einführung in das [ | + | *Das Hochschulseminar beginnt mit einer Einführung in das [[Jahresarbeiten Flora Fauna Habitat|System der Blütenpflanzen und in die Biodiversität der regionalen Flora und Fauna]]. |
*Anschließend bearbeiten die Studierenden in kleinen Gruppen je einen Lebensraum im Umkreis der PH Ludwigsburg von circa fünfundzwanzig Kilometern. | *Anschließend bearbeiten die Studierenden in kleinen Gruppen je einen Lebensraum im Umkreis der PH Ludwigsburg von circa fünfundzwanzig Kilometern. | ||
*Die Gruppen erhalten die Aufgabe, Daten zum Lebensraum, zu den Pflanzen und die Geodaten für die Markierung in [https://maps.google.de/ Google Maps] zu erfassen. Aus den Daten wird ein INQUIBIDT-Wiki als Informationsbasis im Internet für den speziellen Lebensraum erarbeitet, in dem die Ergebnisse aller Gruppen zusammengefasst sind. | *Die Gruppen erhalten die Aufgabe, Daten zum Lebensraum, zu den Pflanzen und die Geodaten für die Markierung in [https://maps.google.de/ Google Maps] zu erfassen. Aus den Daten wird ein INQUIBIDT-Wiki als Informationsbasis im Internet für den speziellen Lebensraum erarbeitet, in dem die Ergebnisse aller Gruppen zusammengefasst sind. | ||
− | *Des Weiteren hinterlassen die Gruppen einen [http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching Geocache] (= verstecktes Döschen, deren GPS-Koordinaten bekannt sind), in der sich ein sogenannter [ | + | *Des Weiteren hinterlassen die Gruppen einen [http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching Geocache] (= verstecktes Döschen, deren GPS-Koordinaten bekannt sind), in der sich ein sogenannter [[Überblick über das System der Pflanzen (SoSe 2011)|QR-Code]] (von Handys und Smartphones lesbarer Barcode) befindet. Dieser QR-Code verweist auf die Informationen im INQUIBIDT-Wiki im Internet, welche vor Ort mit Smartphones betrachtet werden können. |
− | *Im nächsten Schritt besucht jede Gruppe alle anderen erfassten Standorte, die sehr unterschiedlich gewählt sind und verschiedene Lebensbedingungen aufweisen. Die Gruppen überprüfen die gemeinsamen Ergebnisse mit Hilfe des über die [ | + | *Im nächsten Schritt besucht jede Gruppe alle anderen erfassten Standorte, die sehr unterschiedlich gewählt sind und verschiedene Lebensbedingungen aufweisen. Die Gruppen überprüfen die gemeinsamen Ergebnisse mit Hilfe des über die [[Überblick über das System der Pflanzen (SoSe 2011)|QR-Codes]] abrufbaren INQUIBIDT-Wiki zum Standort im Internet. |
Version vom 10. Mai 2015, 17:48 Uhr
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