SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe2: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Geologie:''' Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1). | '''Geologie:''' Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1). | ||
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'''Kulturgeschichte:''' Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. | '''Kulturgeschichte:''' Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. | ||
Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. | Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. | ||
Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden. | Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden. | ||
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Version vom 27. April 2013, 17:28 Uhr
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Die Gerlinger Heide
Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787
Einführung
Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße.
Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.
Geologie: Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).
Kulturgeschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert.
Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist.
Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.
Bestimmung des Lebensraumes
Schützenswert ist die Gerlinger Heide darüber hinaus aber auch deshalb, weil sie als Magerrasen Ausdruck einer inzwischen selten gewordenen Biotopart ist. Im beigefügten PDF-Dokument werden Teilflächen näher beschrieben. Des Weiteren wird aufgezeigt, aus welchen Gründen dieser Lebensraum als Magerrasen einzustufen ist.
<document>Ausführliche Standortbeschreibung und Hypothese.pdf</document>
Pflanzenvielfalt der Gerlinger Heide:
Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen, sowie weitere Pflanzenarten der Gerlinger Heide.
Artenvielfalt der Tiere:
Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Tierarten
Quiz zur Gerlinger Heide
Hier geht es zu kniffeligen Fragen
Zwei weitere Standortbeschreibungen:
1. Auenlandschaft an der Neckarbiegung und Pleidelsheimer See
Als wir den Standort der anderen Gruppe am Pleidelsheimer See aufsuchten, ist uns zu allererst das viele Schilf und natürlich der schöne See mit einer Vielzahl von Wasservögeln und Tiergeräuschen aufgefallen. Außerdem ein Schild, das auf das vorhandene Naturschutzgebiet hinweist. Es handelt sich also um ein Feuchtgebiet oder Feuchtbiotop, dieses ist das ganze Jahr an Wasser angepasst und bietet eine dazu passende Pflanzen- und Tiervielfalt, wie z.B. die Stockente, oder das Schilf. Die wenigen vorhandenen Bäume lassen auf gute Lichtverhältnisse schließen.
2. Flurstück 1408 und Auenvegetation
Das Flurstück befindet sich in der Nähe eines bewaldeten Gebiets, ist selbst aber eher trocken, da darauf direkt keine Bäume zu sehen waren. Bei der Aue handelt es sich aber um einen versiegten Bachlauf, demnach sind die zu erwarteten Pflanzen eher feuchte liebende und auch die vorhandene Tierwelt auf die nicht sonnigen Gegebenheiten angepasst. Der Lebensraum mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Gegebenheiten ist sicher ein Arten- und Vielfaltreiches Biotop.
Literaturverzeichnis
- Auszug aus dem Naturschutzgesetz. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50127/bio120023.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50127&MODE=BER&RIGHTMENU=null [eingesehen am 20.8.2012]
- Genser, Joachim; Döler, Hans-Peter; Haag, Cornelie (1995): Magerrasen. Biotope in Baden-Württemberg 4. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50022&MODE=BER&ORDER=TITEL [eingesehen am 20.08.2012]
- Gerlinger Heide (2007). Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012]
- Geyer, Otto F.; Gwinner, Manfred P. (2011): Geologie von Baden-Württemberg. 5. Auflage. Stuttgart: Schweizerbart
- Rösch, Manfred (2008): Eichenmischwald und Schattholzinvasion. Landschaftsentwicklung in der Jungsteinzeit. In: Steinzeit in Baden-Württemberg. Reihe KulturGeschichte BW, S. 36-37. Stuttgart: Staatsanzeiger-Verlag
- Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012]
- Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag
Gruppenmitglieder
- Clara Kissel-Zimmerer
- Catrin Rein
- Utta Gabriel
- Friederike Fischer
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