Forschungsgebiet Wald Karlshöhe Ludwigsburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 28. April 2013, 20:42 Uhr

Für unsere Jahresarbeit in Bezug auf die Morphologie und Systematik der Flora und Fauna untersuchen wir einen Stadtwald in Ludwigsburg, Baden-Württemberg. Das Forschungsgebiet ist demnach das Ökosystem Wald. Wärend des Projekts werden Tiere und Pflanzen im Forschungsgebiet fotografiert, bestimmt und kategorisiert. Außerdem sollen die Zusammenhänge zwischen abiotischen Faktoren un der Biozönose erforscht, analysiert und dokumentiert werden.

Waldweg

Inhaltsverzeichnis

1. Beschreibung des Forschungsgebiets

Sportgerät im Salonwald


Bei unserem Forschungsgebiet handelt es sich um den Salonwald in Ludwigsburg, der eine Fläche von ca. 0,16km2 umfasst. Er wird begrenzt durch die Robert-Franck-Allee, die Aldinger Straße, die Königinallee und die Königsallee.
Er besteht hauptsächlich aus Laubbäumen. Das Gelände verfügt über mehrere Hauptwege, aber auch kleine Trampelpfade. An manchen Stellen befinden sich Sportangebote wie beispielsweise Ringe.
Für das umliegende Wohngebiet ist der Salonwald ein beliebter Erholungsort. Man trifft häufig Spaziergänger, Hundebesitzer und Sportler.
Der Wald und seine angelegten Wege machen einen gepflegten und sauberen Eindruck, die Vegetation wirkt naturbelassen.
Die Messungen zur Überprüfung unserer Hypothese nahmen wir an Wegrändern, im Waldinneren und auf Lichtungen.


Mehr Informationen zum Ökosystem Wald

2. Hypothese

Wärend unserer ersten Besuche im Forschungsgebiet machten wir die Beobachtung, dass auf den sonnigen Lichtungen eine höhere Pflanzenvielfalt zu finden ist, als im schattigen Inneren des Waldes. Daraus entwickelten wir unsere Hypothese:

Die Sonneneinstrahlung hat Einfluss auf die Artenvielfalt der Blütenpflanzen.

Nach einigen Untersuchungen zu dieser Hypothese stellten wir fest, dass wir in der Nähe von Blütenpflanzen vermehrt Insekten beobachten konnten. Daraufhin formulierten wir eine zweite Hypothese:

Es besteht ein lokaler Zusammenhang zwischen der Artenvielfalt der Pflanzen und der Anzahl der Insektenarten.

Die beiden Hypothesen sollen im Folgenden untersucht werden.

3. Planung und Durchführung

1. Auswahl und erster Besuch unseres Forschungsgebiets
Ausschlaggebend für die Auswahl unseres Lebensraums war das allgemeine Gruppeninteresse an Flora und Fauna des Waldes. Für den Salonwald in Ludwigsburg haben wir uns entschieden, da er von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg mit dem Auto gut erreichbar ist und er einigen Gruppenmitgliedern bereits bekannt war. Ende April fuhren wir das erste Mal zu unserem Forschungsgebiet.

2. Aufstellen einer Hypothese
Aufgrund unserer ersten Eindrücke entschieden wir uns für die beiden oben genannten Hypothesen.

3. Beginn der Datensammlung
Bei unseren nächsten Besuchen im Wald fotografierten und bestimmten wir gefundene Pflanzen und Tieren. Außerdem bestimmten wir den PH-Wert und maßen jeweils die Temperatur und die Lichtintensität auf einer Lichtung, an einem Wegrand und im Waldinneren.

  • Material:
    • Peak Tech: "4 in1" Multifunction environment Meter 5035
    • ELV Multifunktions-Umweltmessgeräte mit PC Interface Modell ST 2232
    • AVM Analyseverfahren: Pehameter Modell Hellige
    • Fotoapparat
    • Aufnahmegerät

4. Beginn der Datenbearbeitung
Die bestimmten Tiere und Pflanzen ordneten wir in die biologische Systematik ein. Des Weiteren tabellarisierten wir die Messwerte der abiotischen Faktoren.

  • Material:
    • Bestimmungsbücher

5. Erste Entwürfe der Dokumentationen
Mit den ersten erhobenen Daten erstellten wir den ersten Entwurf der Wikiseite und begannen mit die ersten Steckbriefe zu den gefunden Pflanzen und Tieren zu schreiben. Die Steckbriefe fügten wir in eine x-Mind entsprechend der Systematik ein.

6. Geocaching
Wir erstellten einen QR-Code der zum ersten Entwurf unserer Wikiseite führt, versteckten diesen im Wald und stellten die genommenen Koordinaten des Verstecks unseren Kommilitonen/-innen zur Verfügung. Zudem suchten wir zwei weitere Lebensräume auf, die von Kommilitonen/-innen untersucht werden, und besuchten mit Hilfe der gefunden QR-Codes die entsprechenden Wikiseiten.

  • Material:
    • GPS-Gerät
    • Dose mit QR-Code
    • Fotoapparat

7. Auswertung der Daten
Die erhobenen Daten der abiotischen Faktoren stellten wir in einem Diagramm dar. Alle gesammelten Werte stellten wir in einen Bezug zu unsereren Hypothesen.

8. Überarbeitung und Fertigstellung der Dokumentationen
Zum Schluss stellten wir unsere Wikiseite, die Steckbriefe und die x-Mind fertig.

4. Datenerhebung

abiotische Faktoren

Neben den abiotischen Faktoren umfasst dieser Link noch die Zuordnung der Tiere und Pflanzen zu den Fundorten


Messung der abiotischen Faktoren



Flora

Pflanzentabelle siehe Link

Flora - Tabelle der gefundenen Pflanzen


Fauna

Tiertabelle siehe Link

Fauna - Tabelle der gefundenen Tiere



5. Datenanalyse und Schlussbemerkung

Nahrungsnetz

Besonders aussagekräftig ist das Diagramm der Lichtmessung. Es zeigt, dass die Lichtintensität auf der Lichtung stets höher ist als im Waldinneren.
Das bedeutet: Im Waldinneren besteht eine niedrigere Sonneneinstrahlung als auf der Lichtung.
Die Werte des Diagramms und die Anzahl der gefundenen Pflanzenarten wiederlegen unsere Hypothese, dass Sonnenstrahlen einen Einfluss auf die Artenvielfalt der Pflanzen haben, da wir im Waldinneren mehr Pflanzenarten gefunden haben als auf der Lichtung. In diesem Fall trifft die Folgerung „mehr Licht gleich höhere Artenvielfalt der Pflanzen“ nicht zu, da wir im Waldinneren mehr Pflanzenarten (20 Pflanzenarten) gefunden haben als auf der Lichtung (12 Pflanzenarten). Dieses Ergebnis kann man damit erklären, dass die Pflanzen an die niedrigeren Lichtverhältnisse im Wald angepasst sind und somit im Ökosystem Wald eine spezifische Nische besetzen, in welcher Pflanzen, die auf mehr Licht angewiesen sind, nicht überleben könnten. Hinzu kommt, dass das Licht nur ein abiotischer Faktor ist, der die Artenvielfalt der Pflanzen beeinflusst. Die geringere Anzahl der Pflanzenarten an der Lichtung könnte auch von andere abiotischen Faktoren wie die Bodenbeschaffenheit, Temperatur und dem pH-Wert sowie biotischen Faktoren wie die Konkurrenz, die wir in unserer Datenerhebung nicht berücksichtigt haben, verursacht werden.

Aus der ausgewerteten Pflanzen- und Tiertabelle kann man herauslesen, dass es im Waldinneren eine höhere Pflanzenvielfalt (20 Pflanzenarten) und eine höhere Anzahl der Insekten (11 Insektenarten) gibt als in der Lichtung (12 Pflanzenarten, 8 Insektenarten). Dieses Ergebnis verifiziert unsere zweite Hypothese, die besagt, dass es einen lokalen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Insekten mit der Artenvielfalt der Blütenpflanzen zusammenhängt. In unserem Fall ist die Anzahl der Insekten an dem Ort größer, an dem es auch eine höhere Artenvielfalt der Blütenpflanzen gibt. Dies ist dadurch zu begründen, dass Pflanzen für viele Insekten eine Nahrungsgrundlage bilden. Die Insekten ernähren sich von Wurzelhaaren, Holz, Blättern, Blüten, Nektar sowie Pollen oder den Samen der Pflanzen und sind damit oft bodennah an oder auf den Blütenpflanzen anzutreffen.

Zusätzlich zu dem Diagramm der Lichtmessung, welches wir für die Überprüfung unserer Hypothese erstellten, lieferte uns das Diagramm der Temperaturmessung eine weitere Erkenntnis: Vergleicht man die Temperaturkurve des Waldinneren mit der der Lichtung im Frühling und im Sommer, so zeigt sich, dass die Temperaturunterschiede des Waldinneren und der Waldlichtung Abweichungen in den Jahreszeiten aufweisen. Im Frühling ist die Differenz eher gering, im Sommer dagegen ist ein deutlicher Unterschied festzustellen. Dies kann man damit erklären, dass das Blätterdach im Sommer geschlossen ist, die Lichteinstrahlung dadurch im Waldinneren eingeschränkt und somit auch die Temperatur niedriger ist als auf der Waldlichtung, bei der eine höhere Sonneneinstrahlung beobachtbar ist.

Abschließend kann man sagen, dass die Anzahl der Insekten im lokalen Zusammenhang zu der Artenvielfalt der Pflanzen steht und die Sonneneinstrahlung für die Vielfalt der Pflanzen, im Gegensatz zur Temperatur, weniger von Bedeutung ist.

6. Geocaching

Zum unserem Projekt gehörte auch das Geocaching. Aufgabe war es im eigenen Forschungsgebiet einen QR-Code zu verstecken und die Koordinaten den anderen Gruppen zukommen zu lassen. Außerdem sollten zwei weitere Forschungsgebiete von Kommilitonen besucht werden.

Die geographischen Koordinaten unseres Lebensraums Wald: 48.88605 009.19964
Wir haben unseren Code in der Mitte des Forschungsgebiet, bei einem umgefallenen Baum versteckt.

Versteck des QR-Codes
Karte


Unsere besuchten Gebiete
Wir haben uns dazu entschieden die Forschungsgebiete "Wiese Schloss Monrepos" und "Stadtvegetation Ludwigsburg" zu besuchen.

1. Das Forschungsgebiet "Wiese Schloss Monrepos"

Ballamartinas IMAG1026.jpg


Die Wiese liegt am Seeschloss Monrepos, zwischen zwei Baumreihen.
Vergleicht man das Gebiet „Wald“ mit dem Gebiet „Wiese Schloss Monrepos“ so fällt auf, dass die typischen Vertreter der Pflanzen in beiden Gebieten zu finden sind. Beispiele für Pflanzen die an beiden Standorten zu finden sind: Rotklee, Gänseblümchen, Löwenzahn, Wald-Erdbeere, kriechender Günsel, Gundermann, Wiesenkerbel, Spitzwegerich und Efeu.
Verwundert hat uns, dass die Wald-Erdbeere im Forschungsgebiet „Wiese“ zu finden war. Da diese Pflanze an Waldrändern zu finden ist, könnte das Vorkommen an der Wiese daran liegen, dass diese von Bäumen umgeben ist. Vergleicht man die Tierwelt von beiden Gebieten, so liegt der größte Unterschied darin, dass im Gebiet „Wiese“ einige Greifvögel zu beobachten waren. Diese waren in unserem Gebiet nicht zu finden, was daran liegen könnte, dass der Wald insbesondere für Greifvögel einen ungeeigneten Lebensraum zur Jagd bietet, da sich die Beutetiere im Wald besser verstecken können als auf einer Wiese.




2. Das Forschungsgebiet "Stadtvegetation Ludwigsburg"

Ballamartinas IMAG1032.jpg



Das Gebiet liegt direkt an der B27. Da der Grünstreifen bei unserem Besuch frisch gemäht war, verglichen wir die Flora beider Gebiete anhand der Wiki-Seiten.
Efeu, Brennnessel, Wiesenklee, Gänseblümchen, Löwenzahn, kriechender Günsel, Wald-Erdbeere, weiße Taubnessel, Knoblauchsrauke. Dies sind die Vertreter der Pflanzen, die an beiden Standorten zu finden sind. Da die Gruppe „Stadtvegetation Ludwigsburg“ an vielen unterschiedlichen Stellen ihre Messungen und Datenerhebungen durchgeführt haben, war es für uns schwierig, einen Vergleich herzustellen, woran die Gemeinsamkeiten bzw. Unterscheide liegen könnten.
Dass die westliche Honigbiene in der Stadtvegetation vorkommt ist nicht verwunderlich. Dies könnte daran liegen, dass in der Stadtvegetation eine Vielzahl von Blütenpflanzen zu finden ist, die die Lebensgrundlage für ein Bienenvolk ist. Unter anderem benötigen es die Bienen für die Herstellung von Honig.




3. Gebiet „Wald Karlshöhe“, „"Wiese Schloss Monrepos"“ und „"Stadtvegetation Ludwigsburg"“ im Vergleich
Efeu, Brennnessel, Wiesenklee, Gänseblümchen, Löwenzahn, kriechender Günsel, Wald-Erdbeere. Diese Vertreter sind in allen drei Forschungsgebieten zu finden. Wir haben hier die Vermutung, dass dies dafür spricht, dass diese Pflanzen keine besonderen Ansprüche an den Boden, die Lichtverhältnisse oder die Temperatur haben. Da wir aber keine Messwerte haben, die wir vergleichen können, können wir diese Vermutung nicht belegen. In den beiden besuchten Gebieten wurden mehr Vögel gefunden als in unserem Forschungsgebiet. Dies könnte hauptsächlich daran liegen, dass die Vögel im Wald mehr Möglichkeiten haben, sich zu verstecken. Auf den Ästen und in den Baumkronen waren diese schwer zu erkennen.