Forschungsgebiet Wiese Seeschlossallee Ludwigsburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Unsere Temperaturmessungen haben wir in folgenden Link graphisch dargestellt. Außerdem findet man dort auch das Wochenprotokoll, wo wir jeweils das Datum und die Witterungsbedingungen unserer Wiesenbesuche festgehalten haben.<br />
 
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Version vom 30. März 2013, 16:13 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Forschungsgebiets

Forschungsgebiet:
Skizze

Unser Forschungsgebiet befindet sich in Ludwigsburg nahe der Seeschlossallee.

Die Wiese liegt in leichter Hanglage. Sie ist ungefähr 20 m auf 15 m groß.
Der höher gelegene, südliche Abschnitt wird von einigen Bäumen
und mehreren größeren und kleineren Sträuchern gesäumt.
Auf dem tiefer gelegenen Teil Richtung Norden wachsen auch ein paar vereinzelte Sträucher.
Umgeben von diesen Sträuchern steht ein Strommast.
Im mittleren Abschnitt unseres Forschungsgebietes Wiese
wachsen ausschließlich niedrige Wiesenpflanzen und keine Sträucher.
Auch das Umfeld unseres Forschungsgebietes ist sehr vielseitig.
Richtung Norden und Osten grenzt ein Ackerfeld an,
westlich verläuft ein geteerter Spazierweg.


Die Koordinaten lauten:
N 48°54.584`
E009°10.919`


Hypothese

Da der südliche, mit Sträuchern und kleineren Bäumen gesäumte Abschnitt unserer Wiese durch diese und vor allem auch das herab fallende Laub besser vor Witterungen geschützt ist, vermuten wir hier höhere Luft- und Bodentemperaturen und dementsprechend auch eine größere Anzahl und Vielfalt an Tieren als im anderen Abschnitt, welcher nur mit Wiesenpflanzen bewachsen ist:

Forschungsgebiet:
Blick zum Laubabschnitt hin
(in Richtung Süden)

Durch den Schutz der großen Pflanzen und des herab gefallenen Laubes herrscht auf dem einen Wiesenabschnitt (Laubabschnitt) eine höhere Temperatur als auf dem anderen (Wiesenabschnitt) und man findet dort eine größere Anzahl und Vielfalt an Tieren.


In unserer Hypothese wird das Zusammenspiel dreier Faktoren betrachtet:
1. Pflanzenbewuchs der Wiesenabschnitte: größere, höhere Baum- und Strauchpflanzen mit Laubfall vs. niedrige Wiesenpflanzen
2. Temperatur: Boden- und Lufttemperatur jeweils in beiden Abschnitten
3. Fauna: Tierwelt jeweils in beiden Abschnitten


Planung und Durchführung

Um unsere Hypothese zu prüfen und das Zusammenspiel der drei Faktoren zu untersuchen, werden wir über ein halbes Jahr hinweg (von Oktober 2012 bis März 2013) mehrmals monatlich unser Forschungsgebiet aufsuchen um dort Messungen und Beobachtungen durchzuführen.
Um möglichst repräsentative Ergebnisse zu erhalten, wählen wir verschiedene Tageszeiten und Witterungsbedingungen für unsere Besuche auf der Wiese.

Wir haben unser Forschungsgebiet in zwei klar getrennte Abschnitte eingeteilt:

  • Laubabschnitt: südlicherer, mit Sträuchern und kleineren Bäumen gesäumter Abschnitt und Laubschicht auf dem Boden
  • Wiesenabschnitt: nördlicherer, frei liegender Wiesenabschnitt mit niederen Wiesen- und Graspflanzen ohne Laubfall


Diese beiden Abschnitte werden wir nun auf die drei Faktoren unserer Hypothese untersuchen:
Um den ersten Faktor - Pflanzenbewuchs der Wiesenabschnitte - zu ermitteln, werden wir das Wachstum, die Ausbreitung und den Laubfall der ansässigen Pflanzen genau beobachten und dokumentieren.
Der zweite Faktor - Boden- und Lufttemperatur - wird durch Temperaturmessungen mit einem Luft- und einem Bodenthermometer auf beiden Wiesenabschnitten ermittelt.
Dem dritten Faktor - Fauna - versuchen wir dadurch gerecht zu werden, indem wir versuchen möglichst alle mit bloßem Auge sichtbaren Tiere auf unseren beiden Wiesenabschnitten zu finden und zu bestimmen. Die Tiere werden fotografisch festgehalten.

Durch diese regelmäßigen Messungen und Beobachtungen und den daraus resultierenden Ergebnissen wollen wir unsere Hypothese prüfen. Wir möchten herausfinden, ob sich die beiden Wiesenabschnitte in den drei Faktoren unterscheiden und ob ein Zusammenhang zwischen den jeweiligen Ausprägungen der drei Faktoren unserer Hypothese besteht, d. h. ob die Faktoren miteinander korrelieren oder nicht.

Störfaktoren:
Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt, ob wir die beiden Abschnitte überhaupt miteinander vergleichen können, denn der eine Abschnitt liegt sehr nah an dem angrenzenden Wald und der andere grenzt an das benachbarte Ackerfeld an. Diese benachbarten Gebiete könnten sich auch auf unsere Abschnitte auswirken, insbesondere auf die Bodenbeschaffenheit. Somit würden unsere Messungen beeinflusst und die Schlussfolgerungen und Abhängigkeiten verfälscht werden.
Eine unsere Vermutungen anfangs war beispielsweise, dass der Boden des Abschnittes, der an das Ackerfeld angrenzt, kalkhaltiger sein dürfte, da sich noch Spuren von Düngemittel darin befinden. Um dies und auch sämtliche andere Störfaktoren auszuschließen bzw. in unseren Forschungen zu berücksichtigen, haben wir mehrmals Bodenproben von beiden Abschnitten untersucht und den pH-Wert bestimmt.
Dabei ergab sich überraschenderweise, dass sich die Bodenbeschaffenheit in den beiden Bereichen nicht signifikant unterscheidet. So konnten wir davon ausgehen, dass diese unsere Messungen und Beobachtungen nicht beeinflusst und haben sie daher auch in unserem weiteren Vorgehen nicht in unsere Ermittlungen miteinbezogen.

Datenerhebung

Unsere Temperaturmessungen haben wir in folgenden Link graphisch dargestellt. Außerdem findet man dort auch das Wochenprotokoll, wo wir jeweils das Datum und die Witterungsbedingungen unserer Wiesenbesuche festgehalten haben.
Messung der abiotischen Faktoren


Die gefundenen und fotografierten Tiere haben wir in folgendem Link als Tabelle aufgelistet. Die Tiere sind nach ihrer Systematik sortiert und in der Tabelle angeordnet.
Fauna - Tabelle der gefundenen Tiere


Datenanaylse und Schlussbemerkung

Man sieht an den erstellten Temperaturkurven sehr deutlich, dass sowohl die Luft-, als auch die Bodentemperatur im Laubabschnitt (blaue Kurve) im Schnitt immer ca. 2°C höher ist als im Wiesenabschnitt (rote Kurve).
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt dies daran, dass der stärker und vor allem höher bewachsene Abschnitt durch die Pflanzen und auch das Laub geschützter ist als der "frei" liegende Wiesenabschnitt.
Damit ist der erste Teil unserer Hypothese bestätigt.

Auch der zweite Teil unserer Hypothese, dass wir im Laubabschnitt eine höhere Anzahl und Vielfalt an Tieren finden, hat sich bewahrheitet.
Obwohl wir auch auf dem Wiesenabschnitt stets nach Tieren gesucht haben, waren ca. 8o% der gefundenen und bestimmten Tiere in unserer Tabelle aus dem Laubabschnitt.
Dies lässt sich natürlich einerseits auf den Temperaturunterschied zurück führen, da die Tiere vor allem in den Wintermonaten wärmere Plätze bevorzugen.
Allerdings spielen für dieses höhere Tiervorkommen mit Sicherheit auch andere Gründe eine Rolle. So suchen viele Tiere im Laub und im Gebüsch Schutz (z.B. vor Fressfeinden). Gerade die von uns entdeckten Vögel befanden sich beispielsweise meist in den Sträuchern.
Insgesamt lässt sich also durchaus ein signifikanter Zusammenhang zwischen den drei Faktoren unserer Hypothese erkennen und auch erklären. Allerdings dürfen auch andere Gründe nicht außer Acht gelassen werden, da diese unsere Ergebnisse (vor allem das Auffinden der Tiere) sicher auch mit beeinflusst haben.

Interessant wäre nun herauszufinden, ob sich unsere Ergebnisse auch auf die Sommermonate übertragen lassen. Da wir allerdings nur ein Halbjahresprojekt durchgeführt haben, können wir über die Temperatur und das Artenvorkommen der Tiere in unseren beiden Abschnitten während der Sommermonate keine Aussage machen.

Geocaching

Im Sommersemester 2012 haben wir während des Pflanzenbestimmungs-Projektes auch mehrere andere Lebensräume besucht.
So waren wir auf der Gerlinger Heide (N: 48°79.500 E: 009°03.787), am Otto-Konz-Weg in Hoheneck (N: 48°54.392 E: 009°14.076)
und auf der Orchideenwiese in Leudelsbach (N: 48°91.294 E: 009°08.837).
Auch die QR-Codes konnten wir nach meist kurzer Suche finden. Allerdings verfügen wir davon über keine Fotos, da wir diese mit einem Tablet von Frau Grübmeyer aufgenommen haben. Leider wurden die Fotos darauf alle gelöscht, als die Tablets im Januar wieder an die Telekom zurück gegeben wurden.