SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe4: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Februar 2013, 15:38 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Lebensraum Otto Konz Weg
Nord: 48°54.392 E: 009°14.076 bis Nord: 48°54.380 E: 009°14.037
Beschreibung
Der Otto-Konz-Weg wird auf der einen Seite von einem lichten Mischwald und auf der anderen Seite vom Neckarufer begrenzt. Er verläuft am Freibad Hoheneck vorbei bis hin zur Staustufe Hoheneck. Unser Lebensraum befindet sich im Umfeld des Parkplatzes der Freibadgaststätte und beinhaltet einen Teil des Waldrandes, des Flussufers und der angrenzenden Wiese.
Auffällig bei der ersten Betrachtung des Lebensraums sind die hohe, pflanzliche Artenvielfalt und deren starke Ausbreitung. Dies lässt sich unter Anderem auf die unterschiedlichen Sonnen- und Schattenverhältnisse zurückführen. Die am Waldrand wachsenden Pflanzen stehen ganztägig im Schatten, während das Flussufer im Halbschatten und die Wiese um den Parkplatz meist in der Sonne liegen.
Hypothese Pflanzenbestimmung
Da wir in unserem nahe am Flussufer gelegenen Lebensraum zahlreiche Pflanzen bestimmen konnten, die Zeigerpflanzen für nähr- und stickstoffreichen Boden sind, gehen wir davon aus, dass es sich bei unserem Boden um einen nähr- und stickstoffreichen Boden handelt.
Hypothesenprüfung
Solche Zeigerpflanzen sind beispielsweise Brennnessel, Gundermann, Knoblauchrauke, Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch, Schwarzer Holunder. Diese Beobachtung versuchten wir durch eine Bodenprobe und die Analyse der Nitratwerte im Boden zu bestätigen. Wir ermittelten einen Wert von 100 mg/l, welcher durch eine dunkelrosa Färbung des Teststreifens sichtbar wurde. Anschließend rechneten wir diesen Wert mit Hilfe der Anleitung aus dem Bodenprobenset in 23 mg/kg N um. Nach langen Recherchen im Internet und zahlreicher Fachliteratur, Telefonaten mit dem Landwirtschaftsministerium und Gesprächen mit fachkundigen Biologen mussten wir leider feststellen, dass keinerlei Vergleichstabellen vorliegen. Somit fehlten uns jegliche Orientierungsmöglichkeiten und Richtwerte, sodass wir keine Chance hatten unseren errechneten Nitratwert richtig einzustufen. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig, als unseren Wert mittels der Indikatorfärbung und der zugehörigen Einordnungstabelle auf dem Teststreifendöschen einzuordnen. Die Tabelle weist Werte von 10 mg/l bis zu 500 mg/l auf, wobei unser Wert mit 100 mg/l und der zugehörigen Färbung relativ mittig liegt. Für uns bestätigt sich hiermit unsere Hypothese, da eine deutliche Färbung des Teststreifens vorhanden war. Dies lässt uns auf einen nitrat- und nährstoffhaltigen Boden schließen. Ergänzend dazu haben wir hier eine Tabelle mit den Stickstoffwerten (nach Heinz Ellenberg) aufgeführt:
Pflanze | Stickstoffwert (nach Heinz Ellenberg) |
---|---|
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) | 9 |
Schwarzer Holunder Sambucus nigra) | 9 |
Vogelmiere (Stellaria media) | 8 |
Rotes Leimkraut/Rote Lichtnelke (Silene dioica) | 8 |
Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) | 8 |
Zaun Giersch (Aegopodium podagraria) | 8 |
Bittersüßer Nachtschatten (solanum dulcamara) | 8 |
Brennessel (Urtica diolca) | 8 |
Gundermann/Gundelrebe (Glechoma hederacea L.) | 7 |
Ruprechtskraut/ „Stinkender Storchschnabel“ (Geranium robertianum) | 7 |
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) | 7 |
Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris) | 6 |
Weißklee (Trifolium montanum) | 6 |
Kriechender Günsel (Ajuga reptans) | 6 |
Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga) | 6 |
Knäuelgras (Dactylis glomerata) | 6 |
Breitwegerich (plantago major) | 6 |
Zaunwicke (Vicia sepium) | 5 |
Wiesenpippau (Crepis biennis) | 5 |
Stickstoffwertetabelle
Legende zu den Stickstoffwerten ( nach Heinz Ellenberg):
1- stickstoffärmste Standorte anzeigend
2- zwischen 1 und 3 stehend
3- auf stickstoffarmen Standorten häufiger als auf mittelmäßigen bis reichen
4- zwischen 3 und 5 stehend
5- mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend, an armen und reichen seltener
6- zwischen 5 und 7 stehend
7- ein stickstoffreichen Standorten häufiger als an armen bis mittelmäßigen
8- ausgesprochener Stickstoffzeiger
9- an übermäßig stickstoffreichen Standorten konzentriert
Pflanzenarten
Familie | Art | Beschreibung |
---|---|---|
Kreuzblütler
Brassicaceae |
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) | Blüte: weiß, 4-zählig, kreuzsymmetrisch
Blätter: ungeteilt, herzförmig Blütezeit: Mai-Juni |
Kreuzblütler
Brassicaceae |
Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris) | Blüte: goldgelb,4-zählig, kreuzsymmetrisch
Blätter: fiederspaltig Blütezeit: Juni-September |
Schmetterlingsblütler
Fabaceae |
Zaunwicke (Vicia sepium) | Blüte: lila, zygomorph
Blätter: gefiedert Blütezeit: Mai-August |
Schmetterlingsblütler
Fabaceae |
Weißklee (Trifolium montanum) | Blüte: weiß, zygomorph
Blätter: dreifiedrig Blütezeit: Mai-September |
Schmetterlingsblütler
Fabaceae |
Schwedenklee/Bastardklee (Trifolium hybridum) | Blüte: weiß, zygomorph
Blätter: dreizählig und Nebenblätter Blütezeit: Mai-Juli |
Hahnenfußgewächse
Ranunculaceae |
Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) | Blüte: gelb, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: dreizählige Grundblätter Blütezeit: Mai-August |
Lippenblütler
Lamiaceae |
Gundermann/Gundelrebe (Glechoma hederacea L.) | Blüte: helllila, zygomorph
Blätter: nierenförmig Blütezeit: März-Mai |
Lippenblütler
Lamiaceae |
Kriechender Günsel (Ajuga reptans) | Blüte: blau, zygomorph
Blätter: Grundblätter spatelförmig Blütezeit: Mai-Juni |
Storchschnabelgewächse
Geranicaceae |
Ruprechtskraut/ „Stinkender Storchschnabel“ (Geranium robertianum) | Blüte: rosa, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: fiederschnittig gelappt Blütezeit: Juni-Oktober |
Rosengewächse
Rosaceae |
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) | Blüte: gelb, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: einfach gefiedert Blütezeit: Juni-Oktober |
Rosengewächse
Rosaceae |
Heckenrose (Rosa canina) | Blüte: hellrosa, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: gefiedert Blütezeit: Juni |
Nelkengewächse
Cariophyllaceae |
Vogelmiere (Stellaria media) | Blüte: weiß, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: eiförmig Blütezeit: März-Oktober |
Nelkengewächse
Cariophyllaceae |
Rotes Leimkraut/Rote Lichtnelke (Silene dioica) | Blüte: rot-violett, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: eiförmig Blütezeit: April-August |
Korbblütler
Asteraceae |
Wiesenpippau (Crepis biennis) | Blüte: gelb
Blätter: oberste Blätter ungeteilt Blütezeit: Mai-September |
Doldenblütler
Apiaceae |
Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) | Blüte: weiß, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: gefiedert, rauhhaarig Blütezeit: Juni-Juli |
Doldenblütler
Apiaceae |
Zaun Giersch (Aegopodium podagraria) | Blüte: weiß, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: dreiteilig Blütezeit: Juni-Juli |
Nachtschattengewächse
Solanaceae |
Bittersüßer Nachtschatten (solanum dulcamara) | Blüte: lila, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: eiförmig, eingeschnitten, gelappt Blütezeit: Juni-August |
Brennnesselgewächse
Urticaceae |
Brennnessel (Urtica diolca) | Blüte: unscheinbar, grünlich/ weiß, 4-zählig, kreuzsymmetrisch
Blätter: kreuz- gegenständig, gestielt; Blattspreiten sind elliptisch, lanzettlich, eiförmig oder kreisförmig Blütezeit: Juni-September |
Moschuskrautgewächse
Adoxaceae |
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) | Blüte: weiß, 5-zählig, radiärsymmetrisch
Blätter: gegenständig, unpaarig gefiedert, am Rand gesägt Blütezeit: Juni-Juli |
Weiderichgewächse
Lythraceae |
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria) | Blüte: violett
Blätter: schmal lanzettlich bis oval Blütezeit: Juli-September |
Süßgräser
Poaceae |
Knäuelgras (Dactylis glomerata) | Blüte: geknäulter Blütenstand
Blätter: scharf gekielte Mittelrippe, wirken abgeplattet Blütezeit: Mai-Juli |
Wegerichgewächse
Plantaginaceae |
Spitzwegerich (plantago lanceolata) | Blüte: unscheinbar, weiß, 4-zählig, kreuzsymmetrisch
Blätter: lanzettlich, grundständige Rosette Blütezeit: Mai-Oktober |
Wegerichgewächse
Plantaginaceae |
Breitwegerich (plantago major) | Blüte: unscheinbar, grünlich-weißlich, 4-zählig, jreuzsymmetrisch
Blätter: löffelförmig, handtellergroß, lang gestielt, grundständige Rosette Blütezeit: Juni-Oktober |
Wegerichgewächse
Plantaginaceae |
Bach - Ehrenpreis (Veronica beccabunga) | Blüte: lila, 4-zählig, kreuzsymmetrisch
Blätter: dick, fast ledrig Blütezeit: Mai-August |
Fragestellung und Hypothese Tierbestimmung
Fragestellung
1. Kann man eine Veränderung im Stickstoffgehalt des Bodens erkennen, wenn stickstoffreiche Pflanzen verrotten?
2. Ist die Anzahl der Destruenten im Boden an dieser Stelle höher oder geringer als an einer Stelle, auf der nur Gras wächst?
3. Welche Tierarten sind dort anzutreffen, treten an beiden Orten die gleichen Arten auf?
Hypothese
1. Der Stickstoffgehalt im Boden erhöht sich an der Stelle, an der stickstoffhaltige Pflanzen verrotten.
2. An dieser Stelle sind mehr Destruenten zu finden, als auf einem grasbewachsenen Stück.
3. An dieser Stelle sind andere Destruenten zu finden, als auf einer grasbewachsenen Stelle.
Methode
Forschungsmethode: Feldforschung
Forschungsdesign: Untersuchung von Laub- und Erdproben an beiden Orten
Stichprobe:
- Erde Natur (N= (Menge der Erde)) viele Brennesseln, stinkender Storchschnabel..
- Erde Kulturrasen (N= (Menge der Erde)) hauptsächlich Gras, spärlicher Gänseblümchen und Spitzwegerichbewuchs
Material
- Binokulare und Digital Mikroskop Camera
- Pinzetten, Petrischalen, weiße Papierblätter, Geodreieck, Kleb, Alufolie
- PH – Bestimmungskoffer (inkl. Stickstoffteststäbchen)
- Kartons für Erde
- Laptop
- Bestimmungsbücher
Ergebnisse
1.Messung (13.06.2012)
Wildwuchs:
Nitrit: 40 mg/l
Nitrat: 10 mg/l
Amonium: 0
Kulturrasen:
Nitrit:
Nitrat:
Amonium:
2.Messung (25.02.2013)
Wildwuchs:
Nitrit: 10mg/l
Nitrat: 25mg/l
Amonium: 10mg/l
Kulturrasen:
Nitrit: 10mg/l
Nitrat: 0
Amonium: 5mg/l
Quellen
Lüder, Rita(2011) Grundkurs Pflanzenbestimmung-Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene, Quelle und Meyer Verlag, 5. Auflage
Dorn, A. & Pohl,E.(1998) Pflanzenzeigerwerte für den Schulgebrauch-Reduzierte Fassung nach dem Werk von Heinz Ellenberg "Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas", Erich Glotze Verlag, 3.Auflage
Aichele, Dietmar(1983) Was blüht denn da?-Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Verlag, 45. Auflage
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