SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Inquibidt-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Die Gerlinger Heide)
(Kategorie:Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere)
 
(155 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<!-- Systematik und Morphologie der Pflanzen  --><div style="border:1px solid #CFCFCF; background-color:#CFCFCF; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em; margin-right:5px;">Systematik und Morphologie der Pflanzen 2012 Kompaktkurs</div>
+
<!-- Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere --><div style="border:1px solid #CFCFCF; background-color:#CFCFCF; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em; margin-right:5px;">Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere 2012-2013</div>
 
<div style="border:1px solid #CFCFCF; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-right:5px; margin-bottom:1.0em; padding:0.2em 0.8em 0.4em 0.8em;">
 
<div style="border:1px solid #CFCFCF; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-right:5px; margin-bottom:1.0em; padding:0.2em 0.8em 0.4em 0.8em;">
  
 
=='''Die Gerlinger Heide''' ==
 
=='''Die Gerlinger Heide''' ==
<br />
 
 
Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787  
 
Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787  
<br /><br />
+
[[Datei:Impressionen_GH.jpg|miniatur|zentriert|600px|Gerlinger Heide ''Hauhechel-Bläuling (Männchen), Gewöhnliches Leinkraut, Blick von Standort I Richtung Nordwesten'']]
 
+
 
+
[[Datei:Impressionen_GH.jpg|miniatur|zentriert|700px|Gerlinger Heide ''Hauhechel-Bläuling (Männchen), Gewöhnliches Leinkraut, Blick von Standort I Richtung Nordwesten'']]
+
<br />
+
  
 
=== <u>Einführung </u>===
 
=== <u>Einführung </u>===
Zeile 15: Zeile 10:
 
Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße.  
 
Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße.  
 
Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen.  
 
Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen.  
Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.
+
Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.<br />
 
+
 
[[Datei:Ia_P1070785.jpg|miniatur|links|200px|Stubensandstein der Gerlinger Heide]]
 
[[Datei:Ia_P1070785.jpg|miniatur|links|200px|Stubensandstein der Gerlinger Heide]]
  
 
'''Geologie:''' Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).
 
'''Geologie:''' Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).
 
+
<br />
  
 
'''Kulturgeschichte:''' Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert.
 
'''Kulturgeschichte:''' Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert.
 
Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist.  
 
Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist.  
 
Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.
 
Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.
<br />
 
  
<br />
 
=== <u>Bestimmung des Lebensraumes</u> ===
 
  
Schützenswert ist die Gerlinger Heide darüber hinaus aber auch deshalb, weil sie als Magerrasen Ausdruck einer inzwischen selten gewordenen Biotopart ist.
+
[[Datei:1_Karte_Übersicht_Gerlinger_Heide.jpg|miniatur|zentriert|450px|Gerlinger Heide '''Standort-Übersicht''' (Karte wurde erstellt unter Verwendung der Informationstafel der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart)]]
Im beigefügten PDF-Dokument werden Teilflächen näher beschrieben. Des Weiteren wird aufgezeigt, aus welchen Gründen dieser Lebensraum als Magerrasen einzustufen ist.
+
  
<document>Ausführliche Standortbeschreibung und Hypothese.pdf</document>
+
=== <u>Lebensraum Gerlinger Heide</u> ===
  
 +
Welche Pflanzen an einem bestimmten Standort wachsen und sich gegenüber ihrer Konkurrenz durchsetzen können, wird durch abiotische Faktoren wie geographische Lage, Beschaffenheit und pH-Wert des Bodens, Klima oder Niederschlagsmengen bestimmt. Abhängig von der Pflanzengesellschaft stellen sich Tiere ein, die in Wechselbeziehung miteinander und mit der Pflanzenwelt stehen. Am Beispiel der Gerlinger Heide lässt sich beobachten, welche Bedeutung menschliche Eingriffe in das ökologische System haben.
 +
Aufgrund der geologischen Ausgangslage haben wir Hypothesen zu den abiotischen Faktoren pH-Wert und Beschaffenheit des Bodens aufgestellt, die mit Hilfe von Messungen überprüft und ausgewertet wurden. Anschließend haben wir uns mit der Pflanzengesellschaft auseinandergesetzt und weiterhin einzelne Aspekte der Lebensgemeinschaft betrachtet.
  
[[Datei:1_Karte_Übersicht_Gerlinger_Heide.jpg|miniatur|zentriert|500px|Gerlinger Heide '''Standort-Übersicht''' (Karte wurde erstellt unter Verwendung der Informationstafel der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart)]]
+
<document>Hypothese_Bestimmung_Pflanzengesellschaft_Biozönose.pdf</document>
<br /><br />
+
 
+
=== <u>Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen</u> ===
+
  
 +
<document>Weitere_Teilflächen_der_Gerlinger_Heide.pdf</document>
 
<br />
 
<br />
{| class="wikitable sortable"
+
==== Pflanzengesellschaft (Phytozönose) ====
!Familie!!Art!!Beschreibung!!Foto!!
+
|-
+
|style="background-color:#FFFAFA;"|Apiaceae <br />''Doldenblütler''||Pimpinella saxifraga <br />''Kleine Bibernelle''||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
+
'''Vorkommen:''' Heiden, Trockenrasen, Halbtrockenrasen
+
+
'''Höhe:''' 15 bis 50 cm
+
  
'''Merkmale:''' Die weißen Blüten stehen in Dolden, die aus 6 bis 15 Strahlen bestehen, zusammen. Der Stängel ist rund und fein gerillt und nach oben hin blattlos, was die kleine Bibernelle von der großen Bibernelle unterscheidet. Die Blätter sind wechselständig und unpaarig gefiedert.
+
Beim ersten Besuch der Gerlinger Heide fiel uns die Vielfalt blühender Pflanzen und eine Orchidee auf. Bei weiteren Besuchen stellten wir fest, dass vor allem am Standort I weitere Arten vertreten sind, die uns bislang noch nicht bekannt waren: Kriechender Hauhechel, Hügel-Meier und Großblütige Braunelle.
 +
In unsere Pflanzenliste haben wir von uns vorgefundene seltene sowie gewöhnliche Pflanzenarten aufgenommen und beschrieben. Einige davon sind Zeigerpflanzen, mit deren Hilfe sich die Pflanzengesellschaft als Halbtrockenrasen bestimmen lässt (siehe Hypothese).
  
'''Besonderheiten:''' Die Pflanze enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Saponine, Polyacetylene, Cumarine, Furocumarin und Pimpinellin. In der Wurzel befinden sich wichtige Wirkstoffe, weshalb diese als Tinktur gegen Husten und Asthma eingesetzt wird.  
+
'''<u>[[Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen|Hier]]</u>''' finden Sie eine Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen, sowie weitere Pflanzenarten der Gerlinger Heide.<br />
  
||[[Datei:Kleine Bibernelle1.JPG|zentriert|200px|Pimpinella saxifraga''Kleine Bibernelle'']]||[[Datei:Kleinebibernelle 2.jpg|zentriert|200px|Pimpinella saxifraga''Kleine Bibernelle'']]
+
[[Datei:Pflanzenleiste.jpg|800px|miniatur|left]]<br />
|-
+
|style="background-color:#FFC125;"| Lamiaceae<br /> ''Lippenblütler''||Salvia pratensis<br />''Wiesensalbei''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
+
'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Magerrasen, Bergwiesen, Wegraine.
+
  
'''Höhe:''' 20 bis 60 cm
 
  
'''Merkmale:''' Blüten in sechsblütigen Scheinquirlen. Stängel vierkantig,
+
<br /><br /><br /><br /><br />
oben etwas klebrig. Die Blätter sind meist grundständig, eiförmig, doppelt
+
gekerbt, ungeteilt oder dreilappig und runzelig.
+
  
'''Besonderheiten:''' Die Staubblätter und der Griffel sind gelenkig.
+
==== Tiere (Zoozönose) ====
Heranfliegende Insekten setzen einen Hebelmechanismus in Gang,
+
wenn sie an den Nektar kommen wollen. Dabei werden die Pollen am
+
Rücken der Insekten abgestreift. 
+
||[[Datei: Wiesen-Salbei Salvia pratensis.jpg|zentriert|100px|Salvia pratensis ''Wiesen-Salbei'']]||[[Datei: Blätter_Wiesen-Salbei_Salvia_pratensis.jpg|zentriert|150px|Salvia pratensis ''Wiesen-Salbei'']]
+
|-
+
|style="background-color:#FFC125;"| Lamiaceae<br />''Lippenblütler''||Thymus pulegioides<br />''Feld-Thymian''||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
+
'''Vorkommen:''' Magerrasen, Heiden, Wald- und Wegränder, Böschungen, Ameisenhaufen, Kiesgruben, Felsen, Dünen
+
+
'''Höhe:''' 5 bis 15 cm
+
  
'''Merkmale:''' Eine kriechende oder aufsteigende Pflanze, ohne Ausläufer, die aromatisch riecht. Die Blüten stehen in lockeren Quirlen zusammen und sind hell- bis dunkelpurpur. Die Blätter sind oval und befinden sich an einem vierkantigen Stängel.  
+
Nach der Bestandsaufnahme der Pflanzengesellschaft im Frühjahr und Sommer haben wir im Winter und Vorfrühling unseren Fokus auf die in der Gerlinger Heide lebenden Tiere gerichtet. Der Jahreszeit entsprechend fehlen einige Arten, vor allem viele Insekten, die in Winterstarre waren oder Zugvögel, die erst eintrafen, als wir unsere Aufnahme abgeschlossen hatten.  
  
'''Besonderheiten:''' Enthält ätherische Öle (vor allem Thymol) und wird daher häufig als Badezusatz oder als Hustenmittel verwendet
+
'''<u>[[Liste der vorgefundenen Tiere|Hier]]</u>''' finden Sie eine Liste der vorgefundenen Tierarten.
||[[Datei:Feldthymian.JPG|zentriert|200px|Thymus pulegioides''Feld-Thymian'']]||[[Datei:FeldThymian_2.JPG|zentriert|200px|Thymus pulegioides''Feld-Thymian'']]
+
<br />
|-
+
|style="background-color:#FFE7BA;"|Euphorbiaceae<br />''Wolfsmilchgewächse''||Euphorbia cyparissia<br />'' Zypressen-Wolfsmilch''|| '''Blütezeit:''' April bis Mai
+
  
'''Vorkommen:''' Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Wegraine; auch auf älteren Schuttplätzen; liebt flachgründigen Boden
+
[[Datei:Tiere_Kopie.jpg|800px|miniatur|left]]<br /><br /><br />
 +
<br /><br /><br /><br />
  
'''Höhe:''' 15 bis 30 cm
+
== Quiz zur Gerlinger Heide ==
  
'''Merkmale:''' Die Blätter sind schmal-linealisch, sind besonders dicht an den blühenden Stängeln. Am Ende der 9 bis 15 strahligen Scheindolde sitzen die Blüten mit 2 hörnigen Drüsen. Die nicht verwachsenen Einzelblütenstände haben hellgelbe Hochblatthüllen.
+
'''<u>[[Quiz: Spuren, Zeichen und Geräusche auf der Gerlinger Heide|Hier]]</u>''' geht es zu kniffeligen Fragen
  
'''Besonderheiten:''' Pflanze enthält einen Milchsaft (Euphorbon), der giftig ist und vor Tierfraß schützen soll (allerdings nur vor Wirbeltiere).
+
[[Datei:Quizbild.jpg|800px|miniatur|left]]<br />
+
||[[Datei:Euphorbia_cyparissias_Zypressen-Wolfsmilch.jpg|zentriert|200px|Euphorbia cyparissias '' Zypressen-Wolfsmilch'']]||[[Datei:Zypressenwolfsmilch.JPG|zentriert|200px|Euphorbia cyparissias '' Zypressen-Wolfsmilch'']]
+
|-
+
|style="background-color:#EEEE00;"|Caprifoliaceae<br />''Geißblattgewächse''||Scabiosa columbaria<br />'' Tauben-Skabiose''||'''Blütezeit:''' Juni bis November
+
'''Vorkommen:''' Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Kalkmagerrasen, trockene Gebüsche und Wiesen.
+
+
'''Höhe:''' 20 bis 80 cm
+
  
'''Merkmale:''' Die Pflanze besitzt einen mehrköpfigen und ästigen Stängel, an dem sich endständig die Blütenköpfe befinden. Sie sind lila bis blauviolett und sind etwa 1,5 bis 3 cm breit. Die Randblüten sind vergrößert und strahlend. Die Krone ist 5-spaltig. Die Stängelblätter sind fein kraushaarig und fiederspaltig.
+
<br /><br /><br /><br /><br /><br />
  
'''Besonderheiten:''' Früher wurde die Tauben-Skabiose gegen Krätze und andere Hautparasiten eingesetzt.
+
== Standortbeschreibungen weiterer Lebensräume==
||[[Datei:P1070410.JPG|zentriert|200px|]]||[[Datei:P1070314.JPG|zentriert|200px|Scabiosa columbaria'' Tauben-Skabiose'']]
+
[[Datei:Friederikefischer_1_Pleidelsheim.jpg|miniatur|rechts|Pleidelsheim: Blick auf den See]]
|-
+
|style="background-color:#FF6347;"|Ranunculaceae<br />''Hahnenfußgewächse''||Ranunculus bulbosus<br />'' Knolliger Hahnenfuß''||'''Blütezeit:''' Mai bis Juli
+
  
'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Magerwiesen, Wegraine; liebt warme und kalkhaltige Böden
+
'''1. Auenlandschaft an der Neckarbiegung und Pleidelsheimer See<br />'''
  
'''Höhe:''' 15 bis 30 cm
+
Als wir den Standort der anderen Gruppe am Pleidelsheimer See aufsuchten, ist uns zu allererst das viele Schilf und natürlich der schöne See mit einer Vielzahl von Wasservögeln und Tiergeräuschen aufgefallen. Außerdem ein Schild, das auf das vorhandene Naturschutzgebiet hinweist. Es handelt sich also um ein Feuchtgebiet oder Feuchtbiotop, dieses ist das ganze Jahr an Wasser angepasst und bietet eine dazu passende Pflanzen- und Tiervielfalt, wie z.B. die Stockente, oder das Schilf. Die wenigen vorhandenen Bäume lassen auf gute Lichtverhältnisse schließen.<br />
  
'''Merkmale:''' Die 5 Kelchblätter sind zurückgeschlagen und mit den Außenseiten an den Blütenstiel gepresst.
 
Die Blüten sind einzeln und endständig. Die Blütenstiele sind gefurcht. Unmittelbar unter der Erdoberfläche befindet sich die Knolle der Pflanze.
 
Die unteren Blätter sind langgestielt, dreizählig oder doppelt dreizählig.
 
  
'''Besonderheiten:''' Pflanze enthält zwei Giftstoffe: Protoanemonin und Anemonin
+
'''2. Flurstück 1408 und Auenvegetation<br />'''
||[[Datei:Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß .jpg|200px|zentriert|Ranunculus bulbosus ''Knolliger Hahnenfuß'']]||
+
Das Flurstück befindet sich in der Nähe eines bewaldeten Gebiets, ist selbst aber eher trocken, da darauf direkt keine Bäume zu sehen waren. Bei der Aue handelt es sich aber um einen versiegten Bachlauf, demnach sind die zu erwarteten Pflanzen eher feuchte liebende und auch die vorhandene Tierwelt auf die nicht sonnigen Gegebenheiten angepasst. Der Lebensraum mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Gegebenheiten ist sicher ein Arten- und Vielfaltreiches Biotop.
[[Datei:Blüte_Knolliger_Hahenfuß.JPG|200px|zentriert|Ranunculus bulbosus ''Knolliger Hahnenfuß'']]
+
|-
+
|style="background-color:#8B3A62;"|Polygalaceae<br />''Kreuzblumengewächse''||Polygala comosa<br />''Schopfiges Kreuzblümchen''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
+
  
'''Vorkommen:''' sonnige Magerrasen, magere Weiden, mäßig trockene, meist kalkreiche Böden
+
== Literaturverzeichnis ==
  
'''Höhe:''' 15 bis 25 cm
+
* Auszug aus dem Naturschutzgesetz. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50127/bio120023.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50127&MODE=BER&RIGHTMENU=null [eingesehen am 20.8.2012]
 +
* Genser, Joachim; Döler, Hans-Peter; Haag, Cornelie (1995): Magerrasen. Biotope in Baden-Württemberg 4. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50022&MODE=BER&ORDER=TITEL [eingesehen am 20.08.2012]
 +
* Gerlinger Heide (2007). Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012]
 +
* Geyer, Otto F.; Gwinner, Manfred P. (2011): Geologie von Baden-Württemberg. 5. Auflage. Stuttgart: Schweizerbart
 +
* Rösch, Manfred (2008): Eichenmischwald und Schattholzinvasion. Landschaftsentwicklung in der Jungsteinzeit. In: Steinzeit in Baden-Württemberg. Reihe KulturGeschichte BW, S. 36-37. Stuttgart: Staatsanzeiger-Verlag
 +
* Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012]
 +
* Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag
  
'''Merkmale:''' Die Blätter lineal lanzettlich, nur am Stängel und nach oben kaum größer werdend; Blüten mit helleren, gefransten Anhängseln; Traube mit 15 bis 30 rot-violetten (selten blau oder weiß) Blüten, etwa 8 mm lang; Tragblätter überragen Knospe.
 
  
'''Besonderheiten:''' Anhängsel an der Blütenspitze dienen als Landeplatz für Insekten.
+
== Gruppenmitglieder ==
||[[Datei:Clarakisselzimmerer_Schopfige_Kreuzblume_Polygala_comosa_.jpg|100px|zentriert|Polygala comosa ''Schopfige Kreuzblume'']]||[[Datei:Schopfige_Kreuzblume_Polygala_comosa_blüte_.jpg|125px|zentriert|]]
+
|-
+
|style="background-color:#FFBBFF;"|Scrophulariaceae<br />''Rachenblütler''||Veronica chamaedrys<br />''Gamander Ehrenpreis''||'''Blütezeit:''' April bis Juli
+
'''Vorkommen:''' Ganz Europa, mit dem Schwerpunkt in den westlichen Gebieten. Säume von Hecken und Gebüschen, Wiesen, lichte Trockenwälder
+
  
'''Höhe:''' 10 bis 30 cm
+
* Friederike Fischer
 +
* Utta Gabriel
 +
* Clara Kissel-Zimmerer
 +
* Catrin Rein
  
'''Merkmale:''' Stängel zweireihig behaart. Blütentrauben lang gestielt. Wenig Blüten.
 
  
'''Besonderheiten:''' Bildet nur an sonnigen Standorten Blüten aus, im Halbschatten bleibt sie ohne. Zwischen 8 und 9 Uhr ist die Blüte geöffnet; In dieser Zeit bestäuben sie Fliegen und Bienen. Die Samenverbreitung erfolgt durch Ameisen.
 
  
||[[Datei:Clarakisselzimmerer Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys).JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:Clarakisselzimmerer Blüte Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys).JPG|200px|zentriert|]]
+
''Erklärung der Authentizität:<br />
|-
+
Wir versichern, dass wir diese Webseite, sowie die hier verlinkten Webseiten im Rahmen unseres Jahresprojektes zur Gerlinger Heide selbständig angefertigt haben und die angegebenen Quellen und Hilfsmittel in einem vollständigen Verzeichnis enthalten sind. Alle Stellen der Arbeit, die aus anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen sind, wurden eindeutig unter Angabe der Quellen als Entlehnung gekennzeichnet. Außer den genannten wurden keine weiteren Hilfsmittel verwendet.  
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae ''Schmetterlingsblütler''||Hippocrepis comosa ''Gewöhnlicher Hufeisenklee''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juli
+
  
'''Vorkommen:''' Nährstoffreiche und nasse Wiesen, Hecken, Wälder, Flussufer und Bachufer. Vor allem in Lehmgebieten in ganz Europa
+
Alle Fotos und Audio - Dateien wurden von uns als Gruppe auf der Gerlinger Heide erstellt.''
  
'''Höhe:''' 30 bis 100 cm
 
 
'''Merkmale:''' 1 bis 1,5 cm lange Schmetterlingsblüte. Bis zu 12 Blüten in einer langgestielten Traube. Blätter gefiedert. Verzweigte Ranken. Ein paar lanzettliche Fiederblättchen mit parallelen Nerven.
 
 
'''Besonderheiten:''' Hält sich mit den Ranken an anderen Pflanzen fest. Lockt Hummeln, Bienen und Wespen an. Im Sommer heizen sich die schwarzen Früchte stark auf und trocknen in Folge dessen aus. Daraus entstehen solche Spannungen, dass die Frucht an Nahtstellen aufreißt, sich blitzschnell einrollt und die Samen dabei fortschleudert.
 
||[[Datei:Hufeisenklee.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Hufeisenklee12.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae<br />''Schmetterlingsblütler''||Medicago sativa L. subsp. falcata<br />''Sichelklee''||'''Blütezeit:''' Juni bis September
 
'''Vorkommen:''' Wegböschungen oder Halbtrockenrasen an sonnigen Standorten mit lehmigem, kalkhaltigem Boden.
 
 
'''Höhe:''' 20-60cm
 
 
'''Merkmale:''' Krautige Pflanze mit verzweigtem Stängel. Blätter sind dreitilig gefiedert, 3-20 Blüten in traubenförmigen Blütenständen. Früchte sind fast gerade Hülsen ohne Stacheln.
 
 
'''Besonderheiten:''' Der Sichelklee ist eine Nektarpflanze für den Weißdolch-Bläuling, Dickkopffalter und Gemeinen Bläuling.
 
 
||[[Datei:Sichelklee.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:Sichelklee_1.JPG|200px|zentriert|]][[Datei:Sichelklee 2.JPG|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae<br />''Schmetterlingsblütler''||Chamaespartium sagittale<br />''Gewöhnlicher Flügelginster''||'''Blütezeit:''' Mai bis Juni
 
 
'''Vorkommen:''' Magere Weiden und Rasen, Böschungen, Wald- und Wegränder, Felsbänder. Besonders in Mitteleuropa
 
 
'''Höhe:''' 15 bis 25 cm
 
 
'''Merkmale:''' Aufrechte, meist unverzweigte Stängel. Kurze dichte Blütentrauben. Stängel mit breiten Flügeln. 10 bis 12 mm lange Schmetterlingsblüte. Der Kelch ist kurz und behaart.
 
 
'''Besonderheiten:''' Wächst meist flächig. Braucht warme Sommer. Zeigt nährstoffarme Böden an.
 
||[[Datei:Flügel-Ginster_Chamaespartium_sagittale.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:Blüte_Flügel-Ginster_Chamaespartium_sagittale_.JPG|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#473C8B;" |Cistaceae<br />''Zistrosengewächse '' ||Helianthemum nummularium<br />''Gelbes Sonnenröschen'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
 
'''Vorkommen:''' Sonnige Trockenhänge, Heiden, Waldränder, Felsen und Kiefernwälder
 
 
'''Höhe:''' 13 bis 30 cm
 
 
'''Merkmale:''' Sonnenröschen wachsen als Halbstrauch und sind an der Basis verholzt. Die Blätter sind ledrig, am Rand nach unten umgerollt und an der Unterseite graufilzig. Die Nebenblätter sind lanzettlich und länger als der Blattstiel. Die Blüten sind 8 bis 18 mm groß, zitronen- bis goldgelb und stehen in wenigblütigen Trauben zusammen. Ihre Kelchblätter sind häufig rötlich gestreift.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Staubblätter sind sehr reizempfindlich: Bei Sonnenschein sind sie nach außen gerichtet und bei trübem Wetter stehen sie dicht beieinander und aufrecht.
 
||[[Datei:GewöhnlichesSonnen.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:gewöhnlichessonnen2.jpg|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#698B22;"|Asteracae<br />''Korbblütler''||Centaurea jacea<br />''Wiesen-Flockenblume'' ||'''Blütezeit:''' Juni bis Oktober
 
'''Vorkommen:''' Wiesen, Weiden, Magerrasen, Wegränder und Gebüsche; Die Pflanze bevorzugt lehmige Böden
 
 
'''Höhe:''' 20 bis 80 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze besitzt einen aufrechten, kantigen und rauen Stängel. An ihm befinden sich meist einzelne, große Blütenköpfe, die purpurrötlich sind und nur aus Röhrenblüten bestehen. Die Äußeren Röhrenblüten sind größer, als die Inneren. Der Pappus fehlt. Die Hüllblätter sind ziemlich groß, ganzrandig oder fransig zerschlitzt, rundlich und schwarz-braun bis weißlich. Am oberen Teil des Stängels sind die Blätter sitzend, lanzettlich und ungeteilt. Die unteren Blätter sind manchmal gelappt bis fiederspaltig.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Staubblattstiele sind durch den Turgor nach außen gekrümmt. Eine Berührung des Staubblattstiels bewirkt eine Kontraktion, sodass die Staubbeutelröhre nach unten gezogen wird und der Griffel die Pollen aus der Röhre herauspresst und am Insektenkörper abstreift.
 
||[[Datei:Wiesenflockenblume1.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Wiesenflockenblume2.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#698B22;"|Asteracae<br />''Korbblütler''||Hieracium pilosella<br />''Kleines Habichtskraut'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis Oktober
 
'''Vorkommen:''' Auf Magerrasen, Trockenrasen, Heiden, Parkrasen, an Wegen sowie in Kiefernwäldern
 
 
'''Höhe:''' 5 bis 30 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze hat schlanke, verlängerte und oberirdische Ausläufer. Die Blütenköpfe sind einzeln und bestehen nur aus Zungenblüten, die hellgelb sind und außen häufig rot gestreift. Die Laubblätter sind verkehrt-eiförmig und an der Unterseite grüngrau bis weißfilzig.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Pflanze enthält ätherische Öle und Cumarin. Habichtskraut soll angeblich augenstärkend wirken und die Sehkraft verbessern.
 
||[[Datei:klHabichtskraut.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:P1070475.JPG|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#53868B;"|Caryphyllaceae<br />''Nelkengewächse''||Dianthus carthusianorum<br />''Kartäusernelke'' ||'''Blütezeit:''' Juni bis September
 
'''Vorkommen:''' Kalktrockenrasen, sonnige Hänge, auf Heiden und in sandigen Wäldern
 
 
'''Höhe:''' 15 bis 45 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die dunkelpurpurnen Blüten stehen zu 4. bis 10. gedrängt und sind von braunen Kelchschuppen umgeben. Die Kronblätter sind an der Spitze gezähnt. An dem kahlen Stängel befinden sich schmale, linealische, gegenständige und am Grund verwachsene Blätter.
 
 
'''Besonderheiten:''' Der Name der Pflanze ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Pflanze damals häufig von den Karthäusermönchen angepflanzt wurde.
 
||[[Datei:Kartäusernelke.jpg|200px|zentriert|]]||[[Datei:P10709142.jpg|200px|zentriert|]][[Datei:P1070864_2.jpg|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#53868B;"|Caryphyllaceae<br />''Nelkengewächse''||Silene vulgaris<br />''Taubenkropf-Leimkraut '' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
 
'''Vorkommen:''' An Wegrändern, Bahndämmen, auf Äckern, Halbtrockenrasen und in Gebüschen
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 60 cm
 
 
'''Merkmale:'''  Die weißen, krugartig geformten Blüten stehen in rispigen Blütenständen zusammen. Die Kronblätter sind zweiteilig und zu 1/3 eingeschnitten. Der Kelch ist bleich, kahl und aufgeblasen. Die Blätter sind gegenständig und eiförmig-lanzettlich.
 
 
'''Besonderheiten:''' Früher aß man die jungen, grünen Triebe wie Gemüse.
 
||[[Datei:P1070781.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:P1070773.JPG|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#436EEE;"|Rubiaceae<br />''Rötegewächse''||Galium verum<br />''Echtes Labkraut'' ||'''Blütezeit:''' Mai bis September
 
'''Vorkommen:''' Magerrasen, Magerweiden, Halbtrockenrasen, Wegraine
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 70 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die mehrjährige Pflanze hat aufrechte oder aufsteigende Stängel, die abstehend behaart und rundlich sind. Die goldgelben bis zitronengelben Blüten, die nach Honig duften, stehen in vierblütigen, rispenartigen Blütenständen. Die Blätter sind nadelförmig und nur etwa 1 mm breit, am Rand umgerollt und an der Unterseite leicht behaart. Sie stehen in 6 bis 12 blättrigen Quirlen.
 
 
'''Besonderheiten:''' In den Blättern befindet sich ein Labferment, das Milch zum Gerinnen bringt. Daher wurde die Pflanze früher für die Käseherstellung verwendet.
 
||[[Datei:P1070396.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:P1070387.JPG|200px|zentriert|]]
 
|}
 
 
=== <u>Artenvielfalt</u> ===
 
Am 30.05.2012 konnten wir außerdem folgende Pflanzenarten finden:
 
 
{| class="wikitable sortable"
 
!Familie!!Art!!Beschreibung!!Foto!!
 
 
|-
 
|style="background-color:#CFCFCF;" | Orchidaceae ''Orchideen''|| Cephalanthera damasonium<br />''Weißes Waldvöglein''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juli
 
 
'''Vorkommen:''' Auf kalkigen Böden in Buchenwäldern, Laub- und Mischwäldern, Trockenwäldern und Gebüschen.
 
 
'''Höhe:''' 20 bis 50 cm
 
 
'''Merkmale:''' Am Ende des aufrechten Stängels bilden 3 bis 10 Blüten eine Traube. Die Blütenblätter sind cremeweiss und dicht zusammen geneigt. Die Lippe ist innen orange/gelb. Die 5 bis 10 nervigen Blätter weisen eine ei-lanzettliche Form auf.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Blüten dieser Orchidee öffnen sich nur sehr wenig und werden von Insekten bestäubt. Selbstbestäubung ist ebenfalls üblich. Das  Weiße Waldvögelein gilt als typische Schattenpflanze in unseren Wäldern.
 
 
||[[Datei:Weißes_Waldvögelein.JPG|200px|zentriert|]]||[[Datei:Weißes_Waldvögelein11.jpg|200px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#EEDFCC;" | Cyperaceae ''Riedgrasgewächse'' || Carex flacca<br />''Blaugrüne Segge''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
 
 
'''Vorkommen:''' Lichte Wälder, Waldwege, Wegraine, Kalk-Magerrasen
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 60 cm
 
 
'''Merkmale:''' Auf dreikantigem Stängel 1 bis 3 endständige männliche Ährchen und 2 bis 6 lang gestielte, dunkle, nickend bis hängende weibliche Ährchen; grau- bis blaugrüne Blätter, 2 bis 5 mm breit, rinnig, steif
 
 
'''Besonderheiten:''' Weibliche Blüte und Frucht von sackartigem Schlauch umgeben (Schutz vor Verdunstung, dadurch schwimmfähig).
 
 
||[[Datei:Friederikefischer_25a_Blaugrüne_Segge_Sauergräser-Riedgras_(Cyperaceae).jpg|150px|zentriert|]]||
 
|-
 
|style="background-color:#CDC9A5;"|Poaceae<br />''Süßgräser''||Arrhenatherum elatius<br />''Glatthafer''|| '''Blütezeit:''' Juni bis Juli
 
 
'''Vorkommen:''' Wegränder, Raine, Fettwiesen, v.a. im Tiefland
 
 
'''Höhe:''' 50 bis 150 cm
 
 
'''Merkmale:''' Staude, bis 1 cm lange, glänzende, oft violett gefleckte Ährchen; 15 bis 10 mm lange Granne; Blätter 4 bis 9 mm breit, kahl, Oberseite rau; Blütenrispe bis 25 cm lang
 
 
'''Besonderheiten:''' sehr ergiebiges Futtergras, löst oft Heuschnupfen aus.
 
 
||[[Datei:Friederikefischer_26a_Süßgräser_(Poaceae)_Glatthafer.jpg|100px|zentriert|]]||[[Datei:26b_Süßgräser_(Poaceae)_Glatthafer.jpg|100px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#CDC9A5;"|Poaceae<br />''Süßgräser''||Briza media<br />''Mittleres Zittergras''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
 
 
'''Vorkommen:''' Kurzrasige Wiesen, Magerrasen, Heidewiesen, magere Raine, Waldränder
 
 
'''Höhe:''' 20 bis 50 cm
 
 
'''Merkmale:''' Dünner, gelbgrüner Stiel; zierliche Rispe; rundlich herzförmige Ährchen, grün oder violett; mehrblütig
 
 
'''Besonderheiten:''' Verschwindet bei Düngung; Ährchen zittern bei jedem Lufthauch.
 
 
||[[Datei:Friederikefischer_28a_Süßgräser_(Poaceae)_Zittergras.jpg|150px|zentriert|]]||
 
|-
 
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae ''Schmetterlingsblütler''|| Trifolium pratense<br />''Wiesenklee''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Oktober
 
 
'''Vorkommen:''' In ganz Europa. Kühl-gemäßigte Zonen, Fettwiesen, Weiden, Felder, lichte Wälder, Moorwiesen
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 40 cm
 
 
'''Merkmale:''' Aufrechte Stängel, Blütenköpfe kugellich. Einzelblüten rot bis helles lila.
 
 
'''Besonderheiten:''' Ist ein Nährstoffanzeiger und eine hochwertige Futterpflanze, die große wirtschaftliche Bedeutung hat. Außerdem ist sie ein Bodenverbesserer (Anreicherung von Stickstoffverbindungen mittels Bakteriensymbiosen)
 
||[[Datei:Catrinannarein_7a_Wiesenkl_Rotklee_Trifolium_pratense_S._299_GH.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Catrinannarein_7b_Blüte_Wiesenkl_Rotklee_Trifolium_pratense_S._299_GH.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae ''Schmetterlingsblütler''||Trifolium repens<br />''Weiss-Klee''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Oktober
 
 
'''Vorkommen:''' In gemäßigten Zonen. Weltweit verbreitet. Fettwiesen, Weiden, Parkrasen, Gärten, Wegränder
 
 
'''Höhe:''' 5 bis 20 cm
 
 
'''Merkmale:''' Lang gestielt. Halbkugelliche Köpfchen. Duftend, Blätter 3-zählig.
 
 
'''Besonderheiten:''' Futter und Weidepflanze. Stickstoffanzeiger. Verbreitung durch Tiere.
 
||[[Datei:Catrinannarein_8b_Blüte_Weißklee_Trifolium_repens_S.126_GH.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Catrinannarein_8a_Weißklee_Trifolium_repens_S._126_GH.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B7D7B;"| Fabaceae<br />''Schmetterlingsblütler''||Lotus corniculatus<br />''Gewöhnlicher Hornklee''|| '''Blütezeit:''' Juni bis August
 
 
'''Vorkommen:''' Ganz Europa. Wiesen, Weiden, Halbtrockenrasen, Gebüsch, Böschungen, Wegränder
 
 
'''Höhe:''' 5 bis 40 cm
 
 
'''Merkmale:''' Blatt mit 5 Fiedern. Dolden mit 3-8 Blüten. Gerade Hülsenfrüchte. 1 bis 2 cm lange Schmetterlingsblüten.
 
 
'''Besonderheiten:''' Wurzeln reichen bis zu einem Meter tief. Liefert gutes Viehfutter und dient vielen Waldbienen als Nahrungspflanze.
 
||[[Datei:Catrinannarein_Hornklee1.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:Gewöhnlhornklee.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#CD9B9B;" | Rosaceae ''Rosengewächse'' || Fragaria vesca<br />''Wald-Erdebeere'' || '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
 
 
'''Vorkommen:''' An lichten Waldrändern, auf Lichtungen, an Gebüschrändern, an Heckenrändern, in Laubwäldern; Liebt etwas feuchte Böden; sehr häufig
 
 
'''Höhe:''' 8 bis 15 cm
 
 
'''Merkmale:''' An den blattlosen, behaarten Blütenstielen stehen weiße Blüten, deren 5 rundliche Kronblätter die kräftig gelben Staubblätter umgeben. Die dreizähligen Blätter sind am Rand gesägt und an der Unterseite seidig behaart. Auf den abstehenden oder nach unten geschlagenen Kelcenh entwickelt sich die Erdbeere.
 
 
'''Besonderheiten:''' Bei der Erdbeere handelt es sich nicht um eine einzelne Frucht, sondern um eine Sammelnussfrucht: Auf der fleischig gewordenen Blütenachse sitzen zahlreiche Nüsschen. Im Mittelalter galt die Erdbeere  als Sinnbild der Verlockung.
 
Die Blätter enthalten Gerbstoffe und können als Ersatz für chinesischen Tee verwendet werden. Die Pflanze findet auch Anwendung in der Homöopathie. In der Volksheilkunde wird die frische Wald-Erdbeere bei Leber- und Gallenleiden, Herzbeschwerden, Blutarmut, als allgemeines Stärkungsmittel und bei Bronchitis verwendet.
 
||[[Datei:Wald-Erdbeere.JPG|200px|zentriert]]Bemerkung: leider hat unsere Erdbeere nur 4 statt 5 Blüten || [[Datei:Wald Erdbeere 1.JPG|200px|zentriert]]
 
|-
 
|style="background-color:#CD9B9B;" | Rosaceae ''Rosengewächse''|| Rubus fruticosus<br />''Brombeere'' || '''Blütezeit:''' Juni bis August
 
 
'''Vorkommen:''' Waldränder, Gärten, Lichtungen, Äcker, Heiden, Bahndämme
 
 
'''Höhe:''' 1,2 bis 2 Meter
 
 
'''Merkmale:''' Die Brombeere ist ein sommergrüner Strauch mit bogig überhängenden und stacheligen Zweigen. Die Blätter sind wechselständig und meißt handförmig geteilt. Die Sammelnussfrucht ist  schwarz oder schwarzrot.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Sammelnussfrüchte enthalten viel Vitamin C. Die Brombeere ist eine sogenannte Sammelart, mit vielen schwierig unterscheidbaren Kleinarten. Sie bildet kriechende, sich leicht bewurzelnde Triebe, was schnell zu Dickichtbildung führen kann.
 
||[[Datei:Brombeere_gesammt.jpg|250px|zentriert]]||[[Datei:Brombeere1.jpg|150px|zentriert]]
 
|-
 
|style="background-color:#CD9B9B;" | Rosaceae ''Rosengewächse''|| Geum urbanum<br />''Echte Nelkenwurz''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Oktober
 
 
'''Vorkommen:''' Fast ganz Europa. Wälder, Zäune, Mauern, Waldwege, Ödflächen. Auch an schattigen Standorten.
 
 
'''Höhe:''' 30 bis 120 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die Kelchblätter sind von oben sichtbar. Außerdem hat der echte Nelkenwurz zahlreiche Staubblätter und rundliche Kronblätter. Die Früchte sind zusammengelagert mit Haken.  Die Stängelblätter sind dreiteilig und die 1 bis 1,8 große Blüte meißt aufrecht.
 
 
'''Besonderheiten:''' Wächst oft im Bereich von Siedlungen. Zeigt Nährstoffreichtum an. Früchte verhaken sich wie Kletten. Duftet nach Gewürznelken. Früher verwendete man sie gegen Zahnfleischentzündungen. 
 
||[[Datei:Echte_Nelkenwurz_.JPG|200px|zentriert]]||[[Datei:Samenstand_Echte_Nelkenwurz.JPG|150px|zentriert]]
 
|-
 
|style="background-color:#53868B;"|Caryphyllaceae ''Nelkengewächse''||Cerastium fontanum <br />''Gewöhnliches Hornkraut''|| '''Blütezeit:''' April bis Oktober
 
 
'''Vorkommen:''' Auf Wiesen, Weiden, Äckern, an Wegrändern, in Gärten
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 50 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die weißen Blüten sind zweilappig und bis zu 1/ 3 eingeschnitten. Die Kelchblätter sind etwa so lang wie die Kronblätter. An dem behaarten Stängel befinden sich länglich-eiförmige bis lanzettliche Blätter.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Pflanze trägt ihren Namen aufgrund der Fruchtkapseln, die wie ein gekrümmtes Horn aus dem Kelch ragen. 
 
||[[Datei:Blütegrassternmiere.JPG|180px|zentriert|]]||[[Datei:Blattgrassternmiereaminea.JPG|100px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#458B74;"|Plantaginaceae ''Wegerichgewächse''||Plantago media<br />''Mittlerer Wegerich''|| '''Blütezeit:''' Mai bis September
 
 
'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Weiden, Rasenflächen, Straßenränder, Wege
 
 
'''Höhe:''' 10 bis 45 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die Grundrosette ist am Boden anliegend. Die Blätter sind breit oval, spitz, zerstreut bis dicht behaart und der Stängel ist blattlos; Der Mittlere Wegerich besitzt 2 bis 8 cm lange zylindrische Blütenähren, duftende und 4 mm lange Blüten mit 4 weißen Zipfeln. Die Staubbeutel sind blass-lila oder weiß.
 
 
'''Besonderheiten:''' Die Blätter ähneln Fußabdrücken. Beim Auseinanderreißen der Blätter bleiben die Gefäßbündel der Blattadern als dünne Fäden stehen.
 
|| [[Datei:Catrinannarein_19a_Mittlerer_Wegerich_Wegerichgew.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Blütemittlererwegerich.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#698B22;"|Asteracae ''Korbblütler''||Bellis Perennis<br />''Gänseblümchen''|| '''Blütezeit:''' Februar bis November
 
 
'''Vorkommen:''' Auf Rasen, Wiesen, Weiden und an Wegrändern; Bevorzugt wird ein feuchter Lehm- oder Tonboden.
 
 
'''Höhe:''' 5 bis 15 cm
 
 
'''Merkmale:''' Die einzelnen Blütenköpfchen sitzen auf einem blattlosen Stängeln. Bei den äußeren Blüten handelt es sich um Zungenblüten, die weiß bis rosa/rot sind. Im inneren des Blütenkopfes befinden sich gelbe Röhrenblüten. Die Rosettenblätter sind spatelförmig und grob gezähnt.
 
 
'''Besonderheiten:''' In der Nacht oder bei feuchter Witterung schließen sich die Blütenköpfchen.
 
||[[Datei:Catrinannarein_17b_Gränseblümchen_Bellis_perennis_Korbblütlergew.jpg|150px|zentriert|]]||[[Datei:Catrinannarein_17a_Gränseblümchen_Bellis_perennis_Korbblütlergew.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B864E;"|Sambucaceae<br />''Holundergewächse''||Sambucus nigra<br />''Schwarzer Holunder''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juli
 
 
'''Vorkommen:''' Laubwäldern, Auwäldern und Hecken.
 
 
'''Höhe:''' Bis zu 7 m
 
 
'''Merkmale:''' Schwarzer Holunder wächst als Strauch oder Baum. Die Rinde ist hellgrau bis braun und ist von Rindenporen durchsetzt. Die Blätter sind 5- bis 7-teilig gefiedert und zugespitzt. Die weißen Blütenstände riechen süßlich und bestehen aus vielen 5zähligen Zwitterblumen. Die schwarzen kugeligen Früchte reifen in Trugdolden und hängen an rotvioletten Fruchtstielen.
 
 
'''Besonderheiten:''' Aus den Blüten lässt sich Tee herstellen, der harntreibend und fiebersenkend wirkt.
 
||[[Datei:Catrinannarein_31b_Schwarzer_Holunder_Sambucus_nigra_S._104.JPG|150px|zentriert|]] ||[[Datei:Schwarzer_Holunder.JPG|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B8B00;"|Cornaceae<br />''Hartriegelgewächse''||Cornus sanguinea<br />''Roter Hartriegel''|| '''Blütezeit:''' Mai bis Juni
 
 
'''Vorkommen:''' An Ufern, Auen, in Mooren, Waldrändern, Gebüschen und an Trockenhängen
 
 
'''Höhe:''' bis 5 m
 
 
'''Merkmale:''' Die Blätter sind gegenständig, ganzrandig, mit parallelen Seitenadern und bis zu 10 cm lang. Die Blüten sind weiß und in doldenartigen Blütenständen.
 
 
'''Besonderheiten:''' Das Holz ist sehr hart und wird daher zur Werkzeugherstellung verwendet. 
 
||[[Datei:Catrinannarein_30a_Roter_Hartriegel_Cornus_sanguinea_S.44.jpg|150px|zentriert|]] ||[[Datei:Roter_Hartriegel.jpg|150px|zentriert|]]
 
|-
 
|style="background-color:#8B4726;"|Linaceae<br />''Leingewächse''||Linum catharticum<br />''Wiesen-Lein''|| '''Blütezeit:''' Juni bis August
 
 
'''Vorkommen:''' Halbtrockenrasen, Moorwiesen
 
 
'''Höhe:''' 8 bis 30 cm
 
 
'''Merkmale:''' An dem dünnen Stängel des Wiesen-Leins befinden sich die länglich-verkehrten, eiförmigen, einnervigen und gegenständigen Blätter. Die Blüte besteht aus 5 weißen, getrenntenblättrigen Blütenblättern und ist am Grund gelb. In der Mitte befinden sich 5 Staubblätter. Die Blätter stehen in lockeren Rispen zusammen. Bei der Frucht handelt es sich um eine kugelförmige Kapsel. Der Wiesen-Lein enthält Gerbstoffe sowie einen giftigen Bitterstoff mit dem Namen Linin.
 
 
'''Besonderheiten:''' Früher wurde die Pflanze als Abführmittel verwendet, daher trägt sie auch den Namen Purgier-Lein (lateinisch: purgere= reinigen, abführen). In der Pflanze befindet sich ein Gerbstoff und ein giftger Bitterstoff, mt dem Namen Linin.
 
||[[Datei:Catrinannarein_20a_Purgier-Lein_Linum_catharticum_S._84.JPG|150px|zentriert|]]||[[Datei:Catrinannarein_20b_Purgier-Lein_Linum_catharticum_S._84.JPG|150px|zentriert|]]
 
|}
 
 
== Literaturverzeichnis ==
 
 
* Bergau, Manfred; Müller, Horst; Probst, Wilfried (2000): Pflanzen. Bestimmungsbuch: Streifzüge durch Dorf und Stadt. Stuttgart: Klett Verlag
 
* Blamey, Marjorie; Fitter, Richard; Fitter, Alastair (2000): Pareys Blumenbuch. Wildblühende Pflanzen Deutschlands und Nordwesteuropas. 2. Auflage. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag
 
* Dankwart Seidel (2001): Blumen. München: BLV Verlagsgesellschaft
 
* Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg: Gerlinger Heide. Online unter: www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012]
 
* Lüder, Rita (2011): Grundkurs Pflanzenbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. 5. Auflage. Wiebelsheim: Quelle & Meyer
 
* Scherf, Gertrud (2005): Wiesenblumen. Der etwas andere Naturführer. München: BLV Buchverlag
 
* Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012]
 
* Spohn, Margot; Aichele, Dietmar; Golte-Bechtle, Marianne; Spohn, Roland (2008): Was blüht denn da? 58. Auflage. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag
 
* Spohn, Margot; Spohn, Roland (2007): Welche Blume ist das? Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG
 
* Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag
 
  
  
Zeile 440: Zeile 104:
 
</div>
 
</div>
  
== Gruppenmitglieder ==
 
  
* Clara Kissel-Zimmerer
+
[[Kategorie:Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere]]
* Catrin Rein
+
* Utta Gabriel
+
* Madeleine Rüth
+
* Friederike Fischer
+

Aktuelle Version vom 13. Mai 2015, 15:11 Uhr

Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere 2012-2013

Inhaltsverzeichnis

Die Gerlinger Heide

Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787

Gerlinger Heide Hauhechel-Bläuling (Männchen), Gewöhnliches Leinkraut, Blick von Standort I Richtung Nordwesten

Einführung

Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße. Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.

Stubensandstein der Gerlinger Heide

Geologie: Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).

Kulturgeschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.


Gerlinger Heide Standort-Übersicht (Karte wurde erstellt unter Verwendung der Informationstafel der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart)

Lebensraum Gerlinger Heide

Welche Pflanzen an einem bestimmten Standort wachsen und sich gegenüber ihrer Konkurrenz durchsetzen können, wird durch abiotische Faktoren wie geographische Lage, Beschaffenheit und pH-Wert des Bodens, Klima oder Niederschlagsmengen bestimmt. Abhängig von der Pflanzengesellschaft stellen sich Tiere ein, die in Wechselbeziehung miteinander und mit der Pflanzenwelt stehen. Am Beispiel der Gerlinger Heide lässt sich beobachten, welche Bedeutung menschliche Eingriffe in das ökologische System haben. Aufgrund der geologischen Ausgangslage haben wir Hypothesen zu den abiotischen Faktoren pH-Wert und Beschaffenheit des Bodens aufgestellt, die mit Hilfe von Messungen überprüft und ausgewertet wurden. Anschließend haben wir uns mit der Pflanzengesellschaft auseinandergesetzt und weiterhin einzelne Aspekte der Lebensgemeinschaft betrachtet.

<document>Hypothese_Bestimmung_Pflanzengesellschaft_Biozönose.pdf</document>

<document>Weitere_Teilflächen_der_Gerlinger_Heide.pdf</document>

Pflanzengesellschaft (Phytozönose)

Beim ersten Besuch der Gerlinger Heide fiel uns die Vielfalt blühender Pflanzen und eine Orchidee auf. Bei weiteren Besuchen stellten wir fest, dass vor allem am Standort I weitere Arten vertreten sind, die uns bislang noch nicht bekannt waren: Kriechender Hauhechel, Hügel-Meier und Großblütige Braunelle. In unsere Pflanzenliste haben wir von uns vorgefundene seltene sowie gewöhnliche Pflanzenarten aufgenommen und beschrieben. Einige davon sind Zeigerpflanzen, mit deren Hilfe sich die Pflanzengesellschaft als Halbtrockenrasen bestimmen lässt (siehe Hypothese).

Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen, sowie weitere Pflanzenarten der Gerlinger Heide.

Pflanzenleiste.jpg







Tiere (Zoozönose)

Nach der Bestandsaufnahme der Pflanzengesellschaft im Frühjahr und Sommer haben wir im Winter und Vorfrühling unseren Fokus auf die in der Gerlinger Heide lebenden Tiere gerichtet. Der Jahreszeit entsprechend fehlen einige Arten, vor allem viele Insekten, die in Winterstarre waren oder Zugvögel, die erst eintrafen, als wir unsere Aufnahme abgeschlossen hatten.

Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Tierarten.

Tiere Kopie.jpg







Quiz zur Gerlinger Heide

Hier geht es zu kniffeligen Fragen

Quizbild.jpg







Standortbeschreibungen weiterer Lebensräume

Pleidelsheim: Blick auf den See

1. Auenlandschaft an der Neckarbiegung und Pleidelsheimer See

Als wir den Standort der anderen Gruppe am Pleidelsheimer See aufsuchten, ist uns zu allererst das viele Schilf und natürlich der schöne See mit einer Vielzahl von Wasservögeln und Tiergeräuschen aufgefallen. Außerdem ein Schild, das auf das vorhandene Naturschutzgebiet hinweist. Es handelt sich also um ein Feuchtgebiet oder Feuchtbiotop, dieses ist das ganze Jahr an Wasser angepasst und bietet eine dazu passende Pflanzen- und Tiervielfalt, wie z.B. die Stockente, oder das Schilf. Die wenigen vorhandenen Bäume lassen auf gute Lichtverhältnisse schließen.


2. Flurstück 1408 und Auenvegetation
Das Flurstück befindet sich in der Nähe eines bewaldeten Gebiets, ist selbst aber eher trocken, da darauf direkt keine Bäume zu sehen waren. Bei der Aue handelt es sich aber um einen versiegten Bachlauf, demnach sind die zu erwarteten Pflanzen eher feuchte liebende und auch die vorhandene Tierwelt auf die nicht sonnigen Gegebenheiten angepasst. Der Lebensraum mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Gegebenheiten ist sicher ein Arten- und Vielfaltreiches Biotop.

Literaturverzeichnis


Gruppenmitglieder

  • Friederike Fischer
  • Utta Gabriel
  • Clara Kissel-Zimmerer
  • Catrin Rein


Erklärung der Authentizität:
Wir versichern, dass wir diese Webseite, sowie die hier verlinkten Webseiten im Rahmen unseres Jahresprojektes zur Gerlinger Heide selbständig angefertigt haben und die angegebenen Quellen und Hilfsmittel in einem vollständigen Verzeichnis enthalten sind. Alle Stellen der Arbeit, die aus anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen sind, wurden eindeutig unter Angabe der Quellen als Entlehnung gekennzeichnet. Außer den genannten wurden keine weiteren Hilfsmittel verwendet.

Alle Fotos und Audio - Dateien wurden von uns als Gruppe auf der Gerlinger Heide erstellt.


Zurück zu SoSe12_Bio06_Kurs4