SoSe12Bio06Kurs4 Gruppe2: Unterschied zwischen den Versionen
(Kategorie:Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere) |
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− | <!-- Systematik und Morphologie der Pflanzen --><div style="border:1px solid #CFCFCF; background-color:#CFCFCF; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em; margin-right:5px;">Systematik und Morphologie der Pflanzen 2012 | + | <!-- Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere --><div style="border:1px solid #CFCFCF; background-color:#CFCFCF; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em; margin-right:5px;">Systematik und Morphologie der Pflanzen und Tiere 2012-2013</div> |
<div style="border:1px solid #CFCFCF; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-right:5px; margin-bottom:1.0em; padding:0.2em 0.8em 0.4em 0.8em;"> | <div style="border:1px solid #CFCFCF; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-right:5px; margin-bottom:1.0em; padding:0.2em 0.8em 0.4em 0.8em;"> | ||
+ | =='''Die Gerlinger Heide''' == | ||
+ | Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787 | ||
+ | [[Datei:Impressionen_GH.jpg|miniatur|zentriert|600px|Gerlinger Heide ''Hauhechel-Bläuling (Männchen), Gewöhnliches Leinkraut, Blick von Standort I Richtung Nordwesten'']] | ||
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− | + | Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße. | |
− | + | Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen. | |
+ | Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.<br /> | ||
+ | [[Datei:Ia_P1070785.jpg|miniatur|links|200px|Stubensandstein der Gerlinger Heide]] | ||
− | + | '''Geologie:''' Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1). | |
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+ | '''Kulturgeschichte:''' Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. | ||
+ | Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. | ||
+ | Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden. | ||
− | + | [[Datei:1_Karte_Übersicht_Gerlinger_Heide.jpg|miniatur|zentriert|450px|Gerlinger Heide '''Standort-Übersicht''' (Karte wurde erstellt unter Verwendung der Informationstafel der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart)]] | |
− | + | === <u>Lebensraum Gerlinger Heide</u> === | |
− | + | Welche Pflanzen an einem bestimmten Standort wachsen und sich gegenüber ihrer Konkurrenz durchsetzen können, wird durch abiotische Faktoren wie geographische Lage, Beschaffenheit und pH-Wert des Bodens, Klima oder Niederschlagsmengen bestimmt. Abhängig von der Pflanzengesellschaft stellen sich Tiere ein, die in Wechselbeziehung miteinander und mit der Pflanzenwelt stehen. Am Beispiel der Gerlinger Heide lässt sich beobachten, welche Bedeutung menschliche Eingriffe in das ökologische System haben. | |
+ | Aufgrund der geologischen Ausgangslage haben wir Hypothesen zu den abiotischen Faktoren pH-Wert und Beschaffenheit des Bodens aufgestellt, die mit Hilfe von Messungen überprüft und ausgewertet wurden. Anschließend haben wir uns mit der Pflanzengesellschaft auseinandergesetzt und weiterhin einzelne Aspekte der Lebensgemeinschaft betrachtet. | ||
− | + | <document>Hypothese_Bestimmung_Pflanzengesellschaft_Biozönose.pdf</document> | |
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+ | ==== Pflanzengesellschaft (Phytozönose) ==== | ||
− | + | Beim ersten Besuch der Gerlinger Heide fiel uns die Vielfalt blühender Pflanzen und eine Orchidee auf. Bei weiteren Besuchen stellten wir fest, dass vor allem am Standort I weitere Arten vertreten sind, die uns bislang noch nicht bekannt waren: Kriechender Hauhechel, Hügel-Meier und Großblütige Braunelle. | |
+ | In unsere Pflanzenliste haben wir von uns vorgefundene seltene sowie gewöhnliche Pflanzenarten aufgenommen und beschrieben. Einige davon sind Zeigerpflanzen, mit deren Hilfe sich die Pflanzengesellschaft als Halbtrockenrasen bestimmen lässt (siehe Hypothese). | ||
+ | '''<u>[[Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen|Hier]]</u>''' finden Sie eine Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen, sowie weitere Pflanzenarten der Gerlinger Heide.<br /> | ||
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+ | ==== Tiere (Zoozönose) ==== | ||
+ | Nach der Bestandsaufnahme der Pflanzengesellschaft im Frühjahr und Sommer haben wir im Winter und Vorfrühling unseren Fokus auf die in der Gerlinger Heide lebenden Tiere gerichtet. Der Jahreszeit entsprechend fehlen einige Arten, vor allem viele Insekten, die in Winterstarre waren oder Zugvögel, die erst eintrafen, als wir unsere Aufnahme abgeschlossen hatten. | ||
+ | '''<u>[[Liste der vorgefundenen Tiere|Hier]]</u>''' finden Sie eine Liste der vorgefundenen Tierarten. | ||
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+ | == Quiz zur Gerlinger Heide == | ||
+ | '''<u>[[Quiz: Spuren, Zeichen und Geräusche auf der Gerlinger Heide|Hier]]</u>''' geht es zu kniffeligen Fragen | ||
+ | [[Datei:Quizbild.jpg|800px|miniatur|left]]<br /> | ||
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+ | == Standortbeschreibungen weiterer Lebensräume== | ||
+ | [[Datei:Friederikefischer_1_Pleidelsheim.jpg|miniatur|rechts|Pleidelsheim: Blick auf den See]] | ||
+ | '''1. Auenlandschaft an der Neckarbiegung und Pleidelsheimer See<br />''' | ||
− | + | Als wir den Standort der anderen Gruppe am Pleidelsheimer See aufsuchten, ist uns zu allererst das viele Schilf und natürlich der schöne See mit einer Vielzahl von Wasservögeln und Tiergeräuschen aufgefallen. Außerdem ein Schild, das auf das vorhandene Naturschutzgebiet hinweist. Es handelt sich also um ein Feuchtgebiet oder Feuchtbiotop, dieses ist das ganze Jahr an Wasser angepasst und bietet eine dazu passende Pflanzen- und Tiervielfalt, wie z.B. die Stockente, oder das Schilf. Die wenigen vorhandenen Bäume lassen auf gute Lichtverhältnisse schließen.<br /> | |
+ | '''2. Flurstück 1408 und Auenvegetation<br />''' | ||
+ | Das Flurstück befindet sich in der Nähe eines bewaldeten Gebiets, ist selbst aber eher trocken, da darauf direkt keine Bäume zu sehen waren. Bei der Aue handelt es sich aber um einen versiegten Bachlauf, demnach sind die zu erwarteten Pflanzen eher feuchte liebende und auch die vorhandene Tierwelt auf die nicht sonnigen Gegebenheiten angepasst. Der Lebensraum mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Gegebenheiten ist sicher ein Arten- und Vielfaltreiches Biotop. | ||
− | + | == Literaturverzeichnis == | |
− | + | * Auszug aus dem Naturschutzgesetz. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50127/bio120023.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50127&MODE=BER&RIGHTMENU=null [eingesehen am 20.8.2012] | |
− | + | * Genser, Joachim; Döler, Hans-Peter; Haag, Cornelie (1995): Magerrasen. Biotope in Baden-Württemberg 4. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50022&MODE=BER&ORDER=TITEL [eingesehen am 20.08.2012] | |
− | + | * Gerlinger Heide (2007). Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012] | |
− | + | * Geyer, Otto F.; Gwinner, Manfred P. (2011): Geologie von Baden-Württemberg. 5. Auflage. Stuttgart: Schweizerbart | |
− | + | * Rösch, Manfred (2008): Eichenmischwald und Schattholzinvasion. Landschaftsentwicklung in der Jungsteinzeit. In: Steinzeit in Baden-Württemberg. Reihe KulturGeschichte BW, S. 36-37. Stuttgart: Staatsanzeiger-Verlag | |
+ | * Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012] | ||
+ | * Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag | ||
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− | + | == Gruppenmitglieder == | |
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− | + | * Friederike Fischer | |
+ | * Utta Gabriel | ||
+ | * Clara Kissel-Zimmerer | ||
+ | * Catrin Rein | ||
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− | + | ''Erklärung der Authentizität:<br /> | |
+ | Wir versichern, dass wir diese Webseite, sowie die hier verlinkten Webseiten im Rahmen unseres Jahresprojektes zur Gerlinger Heide selbständig angefertigt haben und die angegebenen Quellen und Hilfsmittel in einem vollständigen Verzeichnis enthalten sind. Alle Stellen der Arbeit, die aus anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen sind, wurden eindeutig unter Angabe der Quellen als Entlehnung gekennzeichnet. Außer den genannten wurden keine weiteren Hilfsmittel verwendet. | ||
− | + | Alle Fotos und Audio - Dateien wurden von uns als Gruppe auf der Gerlinger Heide erstellt.'' | |
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2015, 15:11 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Die Gerlinger Heide
Geographischen Koordinaten des Lebensraums: Höhe: 485, N 48.79500 E 009.03787
Einführung
Die Gerlinger Heide ist „der letzte Rest einer Heide auf [der] Gerlinger Markung“ (Gerlinger Heide 2007, 1). Sie befindet sich zwischen Leonberg und Gerlingen und umfasst ein Gebiet von knapp 15 Hektar. Begrenzt wird sie im Südwesten von der L 1180 (Stuttgarter Straße), im Norden und Osten durch Wohngebiete (Im Heidewinkel sowie Hermann-Löns-Straße) und im Nordwesten durch die Forchenrainstraße.
Südlich der Stuttgarter Straße befindet sich die „Leonberger Heide“. Diese machte ursprünglich den größeren Teil der Heidefläche aus. Durch Überbauung ist hier aber nur noch ein kleiner Bereich erhalten, welcher heute zudem als Park- und Tennisanlage genutzt wird. In den 1960er Jahren war geplant, auch die Gerlinger Heide zu überbauen. Durch das Engagement der Bürgermeinschaft Neues Stadtzentrum Ludwigsburg e.V. (BNL) konnte dies jedoch verhindert werden (Gerlinger Heide 2007, 1). Seit 1991 ist sie als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Da sie als Naherholungsgebiet stark genutzt wird, ist sie durchzogen von mehreren Trampelpfaden.
Geologie: Die Standortbedingungen des Lebensraumes der Gerlinger Heide werden in der Hauptsache durch die Lage im sog. Keuperbergland bestimmt. Mit dem Begriff Keuper wird eine Gesteinsserie in Baden-Württemberg bezeichnet, die etwa vor 230 bis 200 Millionen Jahren (Trias) entstanden ist. Bei der Gesteinsformation der Gerlinger Heide handelt es sich um Stubensandstein und Bunte Mergel (Geyer und Gwinner 2011, 192 ff., 200). Der Stubensandstein bildet zwei Drittel des Untergrundes der Gerlinger Heide. Er kommt an mehreren Stellen an die Oberfläche und kann leicht wegen seiner hellen Farbe erkannt werden. Der Sandstein tritt in Abwechslung mit leicht rötlichen Tonsteinen auf (Schautafel am Standort I). Die hieraus entstandenen Böden sind durch einen kleinräumigen Wechsel „armer, oft steiniger Sand- und Tonböden“ gekennzeichnet (Gerlinger Heide 2007, 2). Im nördlichen Gebiet der Gerlinger Heide, fällt das Gelände leicht nach Nordosten ab, was auf die Bunten Mergel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der sich hieran anschließende nördliche und nordöstliche Bereich der Gerlinger Heide, ist heutzutage – wie schon erwähnt – überbaut. Hier läuft die Keuperformation aus, wodurch das Gelände relativ abrupt um ca. 150 m abfällt und dort, weiter unten, an das fruchtbare Strohgäu grenzt (Gerlinger Heide 2007, 1).
Kulturgeschichte: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es landwirtschaftliche Nutzungsversuche in Form von Obst- und Kartoffelanbau. Noch heute sind Apfel-, Kirsch- und Walnussbäume zu finden (Wolf 2002, 528). Am Rand des Gebiets blüht zudem Sichelklee (Sichel-Luzerne). Möglicherweise ist darin ein Hinweis auf Versuche zu sehen, diese als Futterpflanze anzubauen. Alle Versuche, die Gerlinger Heide landwirtschaftlich zu nutzen blieben erfolglos, was aufgrund der geologischen Bedingungen nicht weiter verwundert. Dies gilt ebenso für den kurzzeitigen Versuch, Mergel und Stubensandstein abzubauen. Spuren davon sind teilweise noch heute im welligen Gelände zu erkennen, besonders aber an den Überresten eines kleinen Steinbruchs (vgl. Karte), der nun überwuchert ist. Der Nutzung als Hundedressur-Platz und Moto-Cross-Übungsstrecke (Wolf 2002, 528) im 20. Jahrhundert konnte mit der Ausweisung der Gerlinger Heide als Naturschutzgebiet 1991 ein Ende gesetzt werden.
Lebensraum Gerlinger Heide
Welche Pflanzen an einem bestimmten Standort wachsen und sich gegenüber ihrer Konkurrenz durchsetzen können, wird durch abiotische Faktoren wie geographische Lage, Beschaffenheit und pH-Wert des Bodens, Klima oder Niederschlagsmengen bestimmt. Abhängig von der Pflanzengesellschaft stellen sich Tiere ein, die in Wechselbeziehung miteinander und mit der Pflanzenwelt stehen. Am Beispiel der Gerlinger Heide lässt sich beobachten, welche Bedeutung menschliche Eingriffe in das ökologische System haben. Aufgrund der geologischen Ausgangslage haben wir Hypothesen zu den abiotischen Faktoren pH-Wert und Beschaffenheit des Bodens aufgestellt, die mit Hilfe von Messungen überprüft und ausgewertet wurden. Anschließend haben wir uns mit der Pflanzengesellschaft auseinandergesetzt und weiterhin einzelne Aspekte der Lebensgemeinschaft betrachtet.
<document>Hypothese_Bestimmung_Pflanzengesellschaft_Biozönose.pdf</document>
<document>Weitere_Teilflächen_der_Gerlinger_Heide.pdf</document>
Pflanzengesellschaft (Phytozönose)
Beim ersten Besuch der Gerlinger Heide fiel uns die Vielfalt blühender Pflanzen und eine Orchidee auf. Bei weiteren Besuchen stellten wir fest, dass vor allem am Standort I weitere Arten vertreten sind, die uns bislang noch nicht bekannt waren: Kriechender Hauhechel, Hügel-Meier und Großblütige Braunelle. In unsere Pflanzenliste haben wir von uns vorgefundene seltene sowie gewöhnliche Pflanzenarten aufgenommen und beschrieben. Einige davon sind Zeigerpflanzen, mit deren Hilfe sich die Pflanzengesellschaft als Halbtrockenrasen bestimmen lässt (siehe Hypothese).
Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Zeigerpflanzen, sowie weitere Pflanzenarten der Gerlinger Heide.
Tiere (Zoozönose)
Nach der Bestandsaufnahme der Pflanzengesellschaft im Frühjahr und Sommer haben wir im Winter und Vorfrühling unseren Fokus auf die in der Gerlinger Heide lebenden Tiere gerichtet. Der Jahreszeit entsprechend fehlen einige Arten, vor allem viele Insekten, die in Winterstarre waren oder Zugvögel, die erst eintrafen, als wir unsere Aufnahme abgeschlossen hatten.
Hier finden Sie eine Liste der vorgefundenen Tierarten.
Quiz zur Gerlinger Heide
Hier geht es zu kniffeligen Fragen
Standortbeschreibungen weiterer Lebensräume
1. Auenlandschaft an der Neckarbiegung und Pleidelsheimer See
Als wir den Standort der anderen Gruppe am Pleidelsheimer See aufsuchten, ist uns zu allererst das viele Schilf und natürlich der schöne See mit einer Vielzahl von Wasservögeln und Tiergeräuschen aufgefallen. Außerdem ein Schild, das auf das vorhandene Naturschutzgebiet hinweist. Es handelt sich also um ein Feuchtgebiet oder Feuchtbiotop, dieses ist das ganze Jahr an Wasser angepasst und bietet eine dazu passende Pflanzen- und Tiervielfalt, wie z.B. die Stockente, oder das Schilf. Die wenigen vorhandenen Bäume lassen auf gute Lichtverhältnisse schließen.
2. Flurstück 1408 und Auenvegetation
Das Flurstück befindet sich in der Nähe eines bewaldeten Gebiets, ist selbst aber eher trocken, da darauf direkt keine Bäume zu sehen waren. Bei der Aue handelt es sich aber um einen versiegten Bachlauf, demnach sind die zu erwarteten Pflanzen eher feuchte liebende und auch die vorhandene Tierwelt auf die nicht sonnigen Gegebenheiten angepasst. Der Lebensraum mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Gegebenheiten ist sicher ein Arten- und Vielfaltreiches Biotop.
Literaturverzeichnis
- Auszug aus dem Naturschutzgesetz. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/50127/bio120023.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50127&MODE=BER&RIGHTMENU=null [eingesehen am 20.8.2012]
- Genser, Joachim; Döler, Hans-Peter; Haag, Cornelie (1995): Magerrasen. Biotope in Baden-Württemberg 4. Hrsg. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Online unter: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50022&MODE=BER&ORDER=TITEL [eingesehen am 20.08.2012]
- Gerlinger Heide (2007). Hrsg. Landesanstalt für Umwelt, Messungen, Naturschutz Baden-Württemberg. Online unter: http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/1/1181.htm [eingesehen am 14.06.2012]
- Geyer, Otto F.; Gwinner, Manfred P. (2011): Geologie von Baden-Württemberg. 5. Auflage. Stuttgart: Schweizerbart
- Rösch, Manfred (2008): Eichenmischwald und Schattholzinvasion. Landschaftsentwicklung in der Jungsteinzeit. In: Steinzeit in Baden-Württemberg. Reihe KulturGeschichte BW, S. 36-37. Stuttgart: Staatsanzeiger-Verlag
- Schmidtchen, Oliver: Über Jahrhunderte hat der Mensch die Heide geprägt. Online unter: www.lumineszent.org/artikel/Gerl_heide_2_09_05.pdf [eingesehen am 28.06.2012]
- Wolf, Reinhard (2002): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag
Gruppenmitglieder
- Friederike Fischer
- Utta Gabriel
- Clara Kissel-Zimmerer
- Catrin Rein
Erklärung der Authentizität:
Wir versichern, dass wir diese Webseite, sowie die hier verlinkten Webseiten im Rahmen unseres Jahresprojektes zur Gerlinger Heide selbständig angefertigt haben und die angegebenen Quellen und Hilfsmittel in einem vollständigen Verzeichnis enthalten sind. Alle Stellen der Arbeit, die aus anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen sind, wurden eindeutig unter Angabe der Quellen als Entlehnung gekennzeichnet. Außer den genannten wurden keine weiteren Hilfsmittel verwendet.
Alle Fotos und Audio - Dateien wurden von uns als Gruppe auf der Gerlinger Heide erstellt.
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