Forschungsgebiet Wiese Seeschlossallee Ludwigsburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt, ob wir die beiden Abschnitte überhaupt miteinander vergleichen können, denn der eine Abschnitt liegt sehr nah an dem angrenzenden Wald und der andere grenzt an das benachbarte Ackerfeld an. Diese benachbarten Gebiete könnten sich auch auf unsere Abschnitte auswirken, insbesondere auf die '''Bodenbeschaffenheit'''. Somit würden unsere Messungen beeinflusst und die Schlussfolgerungen und Abhängigkeiten verfälscht werden.<br />
 
Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt, ob wir die beiden Abschnitte überhaupt miteinander vergleichen können, denn der eine Abschnitt liegt sehr nah an dem angrenzenden Wald und der andere grenzt an das benachbarte Ackerfeld an. Diese benachbarten Gebiete könnten sich auch auf unsere Abschnitte auswirken, insbesondere auf die '''Bodenbeschaffenheit'''. Somit würden unsere Messungen beeinflusst und die Schlussfolgerungen und Abhängigkeiten verfälscht werden.<br />
 
Eine unserer Vermutungen anfangs war beispielsweise, dass der Boden des Abschnittes, der an das Ackerfeld angrenzt, kalkhaltiger sein dürfte, da sich noch Spuren von Düngemittel darin befinden. Um dies und auch sämtliche andere Störfaktoren bezüglich der Bodenbeschaffenheit auszuschließen bzw. in unseren Forschungen zu berücksichtigen, haben wir mehrmals Bodenproben von beiden Abschnitten untersucht und den pH-Wert bestimmt.<br />
 
Eine unserer Vermutungen anfangs war beispielsweise, dass der Boden des Abschnittes, der an das Ackerfeld angrenzt, kalkhaltiger sein dürfte, da sich noch Spuren von Düngemittel darin befinden. Um dies und auch sämtliche andere Störfaktoren bezüglich der Bodenbeschaffenheit auszuschließen bzw. in unseren Forschungen zu berücksichtigen, haben wir mehrmals Bodenproben von beiden Abschnitten untersucht und den pH-Wert bestimmt.<br />
Dabei ergab sich überraschenderweise, dass sich die Bodenbeschaffenheit in den beiden Bereichen '''nicht signifikant unterscheidet'''. So konnten wir davon ausgehen, dass diese unsere Messungen und Beobachtungen nicht beeinflusst haben und haben sie daher auch in unserem weiteren Vorgehen nicht in unsere Ermittlungen miteinbezogen.
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Dabei ergab sich überraschenderweise, dass sich die Bodenbeschaffenheit in den beiden Bereichen '''nicht signifikant unterscheidet'''. So konnten wir davon ausgehen, dass diese unsere Messungen und Beobachtungen nicht beeinflusst hat und haben sie daher auch in unserem weiteren Vorgehen nicht in unsere Ermittlungen miteinbezogen.
 
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Wir haben versucht unsere Methoden und Ergebnisse knapp, strukturiert und verständlich darzustellen. Deswegen haben wir bewusst auf zu viel Text, zusätzliche Informationen aus Literatur und viele Bilder verzichtet. Natürlich hätten wir unsere Ermittlungen und Forschungen noch weiter ausführen können, allerdings war es uns wichtig, dass wir uns auf das für unsere Hypothese Wesentliche beschränken.
  
 
== Datenerhebung ==
 
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== Datenanaylse und Schlussbemerkung ==
 
== Datenanaylse und Schlussbemerkung ==
 
Man sieht an den erstellten Temperaturkurven sehr deutlich, dass sowohl die Luft-, als auch die Bodentemperatur im Laubabschnitt (blaue Kurve) im Schnitt immer ca. 2°C höher ist als im Wiesenabschnitt (rote Kurve). <br /> Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt dies daran, dass der stärker und vor allem höher bewachsene Abschnitt durch die Pflanzen und auch das Laub geschützter ist als der "frei" liegende Wiesenabschnitt.<br />
 
Man sieht an den erstellten Temperaturkurven sehr deutlich, dass sowohl die Luft-, als auch die Bodentemperatur im Laubabschnitt (blaue Kurve) im Schnitt immer ca. 2°C höher ist als im Wiesenabschnitt (rote Kurve). <br /> Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt dies daran, dass der stärker und vor allem höher bewachsene Abschnitt durch die Pflanzen und auch das Laub geschützter ist als der "frei" liegende Wiesenabschnitt.<br />
Damit ist der erste Teil unserer Hypothese bestätigt.<br /><br />
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Damit ist der erste Teil unserer Hypothese - dass die Temperatur auf dem Laubabschnitt höher ist als auf dem Wiesenabschnitt - bestätigt.<br /><br />
 
Auch der zweite Teil unserer Hypothese, dass wir im Laubabschnitt eine größere Artenvielfalt an Tieren finden, hat sich bewahrheitet. <br />
 
Auch der zweite Teil unserer Hypothese, dass wir im Laubabschnitt eine größere Artenvielfalt an Tieren finden, hat sich bewahrheitet. <br />
Obwohl wir auch auf dem Wiesenabschnitt stets nach Tieren gesucht haben, waren ca. 8o% der gefundenen und bestimmten Tierarten in unserer Tabelle aus dem Laubabschnitt (wie auch in der Tabelle beim jeweiligen Tier notiert wurde). Kleinere Tiere - wie beispielsweise die meisten Gliederfüßer - konnten wir fast ausschließlich im herabgefallenen Laub finden. Auch die fotografierten Vögel hielten sich fast nur im Schutz der kleineren Bäume und Sträucher des Laubabschnittes auf. <br />
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Obwohl wir auch auf dem Wiesenabschnitt stets nach Tieren gesucht haben, waren ca. 8o% der gefundenen und bestimmten Tierarten in unserer Tabelle aus dem Laubabschnitt (wie auch in der Tabelle beim jeweiligen Tier notiert wurde). Einige Arten konnten wir auf beiden Abschnitten entdecken, aber ein wirklich sehr geringer Anteil nur auf dem Wiesenabschnitt. <br />
Die deutlich größere Artenvielfalt der Tiere im Laubabschnitt hängt deshalb aller Wahrscheinlichkeit halber mit dem Temperaturunterschied zusammen. Die Tiere bevorzugen vor allem in den Wintermonaten wärmere Plätze, wo sie vor Kälte und Frost besser geschützt sind. <br />Allerdings spielen für dieses höhere Tiervorkommen im Laubabschnitt mit Sicherheit auch andere Gründe eine Rolle. So suchen viele Tiere im Laub und im Gebüsch nicht nur einen wärmeren Platz sondern vor allem auch Schutz (z.B. vor Fressfeinden). Gerade die von uns entdeckten Vögel befanden sich beispielsweise meist in den Sträuchern, wo es für am Himmel kreisende Raubvögel und auch andere ihrer Fressfeinde deutlich schwerer ist, sie zu entdecken als auf freiem Feld.<br />
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Kleinere Tiere - wie beispielsweise die meisten Gliederfüßer - konnten wir fast ausschließlich im herabgefallenen Laub finden. Auch die fotografierten Vögel hielten sich fast nur im Schutz der kleineren Bäume und Sträucher des Laubabschnittes auf. <br />
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Die deutlich größere Artenvielfalt der Tiere im Laubabschnitt hängt deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Temperaturunterschied zusammen. Die Tiere bevorzugen vor allem in den Wintermonaten wärmere Plätze, wo sie vor Kälte und Frost besser geschützt sind. <br />Allerdings spielen für dieses höhere Tiervorkommen im Laubabschnitt mit Sicherheit auch andere Gründe eine Rolle. So suchen viele Tiere im Laub und im Gebüsch nicht nur einen wärmeren Platz sondern vor allem auch Schutz (z.B. vor Fressfeinden). Gerade die von uns entdeckten Vögel befanden sich beispielsweise meist in den Sträuchern, wo es für am Himmel kreisende Raubvögel und auch andere ihrer Fressfeinde deutlich schwerer ist, sie zu entdecken als auf freiem Feld.<br />
 
'''Insgesamt hat sich unsere Hypothese durch unsere Forschungen und Messungen also durchaus bewahrheitet. Wie vermutet konnten wir im Laubabschnitt mit höheren Luft- und Bodentemperaturen eine größere Artenvielfalt an Tieren feststellen. Allerdings dürfen abgesehen von der Temperatur auch andere Gründe nicht außer Acht gelassen werden, da diese unsere Ergebnisse (vor allem das Auffinden der Tiere) sicher auch mit beeinflusst haben.'''   
 
'''Insgesamt hat sich unsere Hypothese durch unsere Forschungen und Messungen also durchaus bewahrheitet. Wie vermutet konnten wir im Laubabschnitt mit höheren Luft- und Bodentemperaturen eine größere Artenvielfalt an Tieren feststellen. Allerdings dürfen abgesehen von der Temperatur auch andere Gründe nicht außer Acht gelassen werden, da diese unsere Ergebnisse (vor allem das Auffinden der Tiere) sicher auch mit beeinflusst haben.'''   
 
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Interessant wäre nun herauszufinden, ob sich unsere Ergebnisse auch auf die Sommermonate übertragen lassen. Da es sich bei unserer Arbeit allerdings um ein Halbjahresprojekt von Oktober bis Februar handelt, können wir über die Temperatur und das Artenvorkommen der Tiere in unseren beiden Abschnitten während der Sommermonate bisher noch keine Aussage machen.
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Was uns insgesamt sehr erstaunt aber natürlich auch gefreut hat, war, dass wir so viele verschiedene Tierarten finden und bestimmen konnten. Das war für uns zu Beginn unserer Forschungen nicht selbstverständlich, da wir damit gerechnet haben, dass es zwischen Oktober und März eher schwierig wird, Tiere aufzufinden. Hinzu kam auch noch, dass es ein sehr kalter Herbst und Winter war und wir oft im Schnee nach Tieren oder auch Tierspuren suchen mussten. Trotz anfänglicher Bedenken konnten wir schlussendlich allerdings über 30 verschiedene Tierarten bestimmen, was unsere Fotos in der Tabelle bestätigen.
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Zum Schluss ist nun anzumerken, dass es durchaus interessant wäre nun herauszufinden, ob sich unsere Ergebnisse auch auf die Sommermonate übertragen lassen. Da es sich bei unserer Arbeit allerdings um ein Halbjahresprojekt von Oktober bis Februar handelt, können wir über die Temperatur und das Artenvorkommen der Tiere in unseren beiden Abschnitten während der Sommermonate bisher noch keine Aussage machen.
  
 
== Geocaching ==
 
== Geocaching ==
 
Im Sommersemester 2012 haben wir während des Pflanzenbestimmungs-Projektes auch mehrere andere Lebensräume besucht.<br />
 
Im Sommersemester 2012 haben wir während des Pflanzenbestimmungs-Projektes auch mehrere andere Lebensräume besucht.<br />
Zuerst waren wir am Otto-Konz-Weg in Hoheneck (N: 48°54.392 E: 009°14.076). <br />
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Zuerst waren wir am Otto-Konz-Weg in Hoheneck (N 48°54.392 E 009°14.076). <br />
 
Nach kurzer Suche haben wir den QR-Code gefunden und uns anschließend das Forschungsgebiet näher angeschaut. Der Lebensraum hat sich in einigen Aspekten stark von unserem unterschieden. Vor allem dadurch, dass das Gebiet direkt an den Neckar angrenzt, haben wir hier deutlich mehr Pflanzen und Tiere gefunden, die feuchte Böden bevorzugen. Dazu gehörten beispielsweise große Brennnesselpflanzen, Sumpfdotterblumen und Schilfrohr. Außerdem konnten wir viele Nacktschnecken und Regenwürmer beobachten und auch zwei Stockenten, welche sich am Flussufer aufhielten. <br />
 
Nach kurzer Suche haben wir den QR-Code gefunden und uns anschließend das Forschungsgebiet näher angeschaut. Der Lebensraum hat sich in einigen Aspekten stark von unserem unterschieden. Vor allem dadurch, dass das Gebiet direkt an den Neckar angrenzt, haben wir hier deutlich mehr Pflanzen und Tiere gefunden, die feuchte Böden bevorzugen. Dazu gehörten beispielsweise große Brennnesselpflanzen, Sumpfdotterblumen und Schilfrohr. Außerdem konnten wir viele Nacktschnecken und Regenwürmer beobachten und auch zwei Stockenten, welche sich am Flussufer aufhielten. <br />
Das zweite Gebiet, das wir besucht haben, war der Pleidelsheimer See (N: 48.95330, E: 009.19087).<br />
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Das zweite Gebiet, das wir besucht haben, war der Pleidelsheimer See (N 48°95.330, E 009°19.087).<br />
 
Hier konnten wir den versteckten QR-Code auch nach längerer Suche leider nicht finden. Bei der Betrachtung dieses Lebensraumes ist uns aufgefallen, dass er sich zwar von unserem in Flora und Fauna stark unterscheidet, aber dafür viele Ähnlichkeiten zu dem am Otto-Konz-Weg bestehen. Das liegt mit Sicherheit daran, dass es sich auch hier durch den angrenzenden See um einen sehr feuchten Boden handelt. So konnten wir viele Uferpflanzen bestimmen, wie unter anderem auch die Brennnessel, das Schilfrohr und auffallend viele Distelpflanzen. Außerdem haben wir viele Entenvögel beobachtet, wie beispielsweise Stockenten, Tafelenten und zwei Schwäne.
 
Hier konnten wir den versteckten QR-Code auch nach längerer Suche leider nicht finden. Bei der Betrachtung dieses Lebensraumes ist uns aufgefallen, dass er sich zwar von unserem in Flora und Fauna stark unterscheidet, aber dafür viele Ähnlichkeiten zu dem am Otto-Konz-Weg bestehen. Das liegt mit Sicherheit daran, dass es sich auch hier durch den angrenzenden See um einen sehr feuchten Boden handelt. So konnten wir viele Uferpflanzen bestimmen, wie unter anderem auch die Brennnessel, das Schilfrohr und auffallend viele Distelpflanzen. Außerdem haben wir viele Entenvögel beobachtet, wie beispielsweise Stockenten, Tafelenten und zwei Schwäne.

Aktuelle Version vom 28. April 2013, 21:51 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Forschungsgebiets

Forschungsgebiet:
Skizze

Unser Forschungsgebiet befindet sich in Ludwigsburg nahe der Seeschlossallee.

Die Wiese liegt in leichter Hanglage. Sie ist ungefähr 20 m auf 15 m groß.
Der höher gelegene, südliche Abschnitt wird von einigen Bäumen
und mehreren größeren und kleineren Sträuchern gesäumt.
Auf dem tiefer gelegenen Teil Richtung Norden wachsen auch ein paar vereinzelte Sträucher.
Umgeben von diesen Sträuchern steht ein Strommast.
Im mittleren Abschnitt unseres Forschungsgebietes Wiese
wachsen ausschließlich niedrige Wiesenpflanzen und keine Sträucher.
Auch das Umfeld unseres Forschungsgebietes ist sehr vielseitig.
Richtung Norden und Osten grenzt ein Ackerfeld an,
westlich verläuft ein geteerter Spazierweg.


Die Koordinaten lauten:
N 48°54.584`
E 009°10.919`

Hypothese

Da der südliche, mit Sträuchern und kleineren Bäumen gesäumte Abschnitt unserer Wiese durch diese und vor allem auch das herab fallende Laub besser vor Witterungen geschützt ist, vermuten wir hier höhere Luft- und Bodentemperaturen und dementsprechend auch eine größere Artenvielfalt an Tieren als im anderen Abschnitt, welcher nur mit Wiesenpflanzen bewachsen ist:

Forschungsgebiet:
Blick zum Laubabschnitt hin
(in Richtung Süden)

Durch den Schutz der großen Pflanzen und des herab gefallenen Laubes herrscht auf dem einen Wiesenabschnitt (Laubabschnitt) eine höhere Temperatur als auf dem anderen (Wiesenabschnitt) und man findet dort eine größere Artenvielfalt an Tieren.


In unserer Hypothese wird das Zusammenspiel dreier Komponenten betrachtet:
1. Pflanzenbewuchs der Wiesenabschnitte: größere, höhere Baum- und Strauchpflanzen mit Laubfall vs. niedrige Wiesenpflanzen
2. Temperatur: Boden- und Lufttemperatur jeweils in beiden Abschnitten
3. Fauna: Tierwelt (verschiedene Tierarten) jeweils in beiden Abschnitten


Planung und Durchführung

Um unsere Hypothese zu prüfen und das Zusammenspiel der drei Komponenten zu untersuchen, werden wir über ein halbes Jahr hinweg (von Oktober 2012 bis März 2013) mehrmals monatlich unser Forschungsgebiet aufsuchen um dort Messungen und Beobachtungen durchzuführen.
Um möglichst repräsentative Ergebnisse zu erhalten, wählen wir verschiedene Tageszeiten und Witterungsbedingungen für unsere Besuche auf der Wiese.

Wir haben unser Forschungsgebiet in zwei klar getrennte Abschnitte eingeteilt:

  • Laubabschnitt: südlicherer, mit Sträuchern und kleineren Bäumen gesäumter Abschnitt und Laubschicht auf dem Boden
  • Wiesenabschnitt: nördlicherer, frei liegender Wiesenabschnitt mit niederen Wiesen- und Graspflanzen ohne Laubfall


Diese beiden Abschnitte werden wir nun auf die drei Teilaspekte unserer Hypothese untersuchen:
Um die erste Komponente - Pflanzenbewuchs der Wiesenabschnitte - genau erfassen zu können, haben wir (wie oben schon beschrieben) unser Forschungsgebiet in zwei klar getrennte Bereiche geteilt. Auf dem Wiesenabschnitt wachsen ausschließlich niedere Gras- und Wiesenpflanzen, wohingegen auf dem Laubabschnitt auch höhere Pflanzen, Sträucher und kleine Bäume wachsen, welche im Herbst ihr Laub verlieren.
Die zweite Komponente - Boden- und Lufttemperatur - wird durch Temperaturmessungen mit einem Luft- und einem Bodenthermometer auf beiden Wiesenabschnitten ermittelt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass wir die Temperatur immer an der gleichen Stelle und vor allem auch immer auf gleicher Höhe gemessen haben. So wurde das Bodenthermometer zur Messung immer fast komplett in die Erde gesteckt (ca. 5 cm des Messstabes schauten noch heraus), die Lufttemperatur wurde in Hüfthöhe gemessen.
Der dritten Komponente - Artenvielfalt der Fauna - versuchen wir dadurch gerecht zu werden, indem wir möglichst alle mit bloßem Auge sichtbaren Tiere unterschiedlicher Art auf unseren beiden Wiesenabschnitten finden und bestimmen. Die Tiere werden fotografisch festgehalten und es wird immer sofort notiert, ob die jeweilige Tierart im Wiesen- oder im Laubabschnitt oder in beiden Abschnitten gefunden wurde.

Durch diese regelmäßigen Messungen und Beobachtungen und den daraus resultierenden Ergebnissen wollen wir unsere Hypothese prüfen. Wir möchten herausfinden, ob sich die beiden Wiesenabschnitte in den oben genannten Hypothesenkomponenten unterscheiden und ob ein Zusammenhang zwischen den jeweiligen Ausprägungen der drei Teilkomponenten unserer Hypothese besteht, d. h. ob eine Korrelation besteht oder nicht.

Störfaktoren:
Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt, ob wir die beiden Abschnitte überhaupt miteinander vergleichen können, denn der eine Abschnitt liegt sehr nah an dem angrenzenden Wald und der andere grenzt an das benachbarte Ackerfeld an. Diese benachbarten Gebiete könnten sich auch auf unsere Abschnitte auswirken, insbesondere auf die Bodenbeschaffenheit. Somit würden unsere Messungen beeinflusst und die Schlussfolgerungen und Abhängigkeiten verfälscht werden.
Eine unserer Vermutungen anfangs war beispielsweise, dass der Boden des Abschnittes, der an das Ackerfeld angrenzt, kalkhaltiger sein dürfte, da sich noch Spuren von Düngemittel darin befinden. Um dies und auch sämtliche andere Störfaktoren bezüglich der Bodenbeschaffenheit auszuschließen bzw. in unseren Forschungen zu berücksichtigen, haben wir mehrmals Bodenproben von beiden Abschnitten untersucht und den pH-Wert bestimmt.
Dabei ergab sich überraschenderweise, dass sich die Bodenbeschaffenheit in den beiden Bereichen nicht signifikant unterscheidet. So konnten wir davon ausgehen, dass diese unsere Messungen und Beobachtungen nicht beeinflusst hat und haben sie daher auch in unserem weiteren Vorgehen nicht in unsere Ermittlungen miteinbezogen.

Wir haben versucht unsere Methoden und Ergebnisse knapp, strukturiert und verständlich darzustellen. Deswegen haben wir bewusst auf zu viel Text, zusätzliche Informationen aus Literatur und viele Bilder verzichtet. Natürlich hätten wir unsere Ermittlungen und Forschungen noch weiter ausführen können, allerdings war es uns wichtig, dass wir uns auf das für unsere Hypothese Wesentliche beschränken.

Datenerhebung

Unsere Temperaturmessungen haben wir in folgendem Link graphisch dargestellt. Außerdem findet man dort auch das Wochenprotokoll, wo wir jeweils das Datum und die Witterungsbedingungen unserer Wiesenbesuche festgehalten haben.
Messung der abiotischen Faktoren


Die gefundenen und fotografierten Tiere haben wir in folgendem Link als Tabelle aufgelistet. Die Tiere sind nach ihrer Systematik sortiert und in der Tabelle angeordnet. Außerdem haben wir immer dazu geschrieben, ob wir die jeweilige Tierart im Laubabschnitt, im Wiesenabschnitt oder vielleicht sogar in beiden Abschnitten unseres Forschungsgebietes finden konnten.
Fauna - Tabelle der gefundenen Tiere

Datenanaylse und Schlussbemerkung

Man sieht an den erstellten Temperaturkurven sehr deutlich, dass sowohl die Luft-, als auch die Bodentemperatur im Laubabschnitt (blaue Kurve) im Schnitt immer ca. 2°C höher ist als im Wiesenabschnitt (rote Kurve).
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt dies daran, dass der stärker und vor allem höher bewachsene Abschnitt durch die Pflanzen und auch das Laub geschützter ist als der "frei" liegende Wiesenabschnitt.
Damit ist der erste Teil unserer Hypothese - dass die Temperatur auf dem Laubabschnitt höher ist als auf dem Wiesenabschnitt - bestätigt.

Auch der zweite Teil unserer Hypothese, dass wir im Laubabschnitt eine größere Artenvielfalt an Tieren finden, hat sich bewahrheitet.
Obwohl wir auch auf dem Wiesenabschnitt stets nach Tieren gesucht haben, waren ca. 8o% der gefundenen und bestimmten Tierarten in unserer Tabelle aus dem Laubabschnitt (wie auch in der Tabelle beim jeweiligen Tier notiert wurde). Einige Arten konnten wir auf beiden Abschnitten entdecken, aber ein wirklich sehr geringer Anteil nur auf dem Wiesenabschnitt.
Kleinere Tiere - wie beispielsweise die meisten Gliederfüßer - konnten wir fast ausschließlich im herabgefallenen Laub finden. Auch die fotografierten Vögel hielten sich fast nur im Schutz der kleineren Bäume und Sträucher des Laubabschnittes auf.
Die deutlich größere Artenvielfalt der Tiere im Laubabschnitt hängt deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Temperaturunterschied zusammen. Die Tiere bevorzugen vor allem in den Wintermonaten wärmere Plätze, wo sie vor Kälte und Frost besser geschützt sind.
Allerdings spielen für dieses höhere Tiervorkommen im Laubabschnitt mit Sicherheit auch andere Gründe eine Rolle. So suchen viele Tiere im Laub und im Gebüsch nicht nur einen wärmeren Platz sondern vor allem auch Schutz (z.B. vor Fressfeinden). Gerade die von uns entdeckten Vögel befanden sich beispielsweise meist in den Sträuchern, wo es für am Himmel kreisende Raubvögel und auch andere ihrer Fressfeinde deutlich schwerer ist, sie zu entdecken als auf freiem Feld.
Insgesamt hat sich unsere Hypothese durch unsere Forschungen und Messungen also durchaus bewahrheitet. Wie vermutet konnten wir im Laubabschnitt mit höheren Luft- und Bodentemperaturen eine größere Artenvielfalt an Tieren feststellen. Allerdings dürfen abgesehen von der Temperatur auch andere Gründe nicht außer Acht gelassen werden, da diese unsere Ergebnisse (vor allem das Auffinden der Tiere) sicher auch mit beeinflusst haben.

Was uns insgesamt sehr erstaunt aber natürlich auch gefreut hat, war, dass wir so viele verschiedene Tierarten finden und bestimmen konnten. Das war für uns zu Beginn unserer Forschungen nicht selbstverständlich, da wir damit gerechnet haben, dass es zwischen Oktober und März eher schwierig wird, Tiere aufzufinden. Hinzu kam auch noch, dass es ein sehr kalter Herbst und Winter war und wir oft im Schnee nach Tieren oder auch Tierspuren suchen mussten. Trotz anfänglicher Bedenken konnten wir schlussendlich allerdings über 30 verschiedene Tierarten bestimmen, was unsere Fotos in der Tabelle bestätigen.

Zum Schluss ist nun anzumerken, dass es durchaus interessant wäre nun herauszufinden, ob sich unsere Ergebnisse auch auf die Sommermonate übertragen lassen. Da es sich bei unserer Arbeit allerdings um ein Halbjahresprojekt von Oktober bis Februar handelt, können wir über die Temperatur und das Artenvorkommen der Tiere in unseren beiden Abschnitten während der Sommermonate bisher noch keine Aussage machen.

Geocaching

Im Sommersemester 2012 haben wir während des Pflanzenbestimmungs-Projektes auch mehrere andere Lebensräume besucht.
Zuerst waren wir am Otto-Konz-Weg in Hoheneck (N 48°54.392 E 009°14.076).
Nach kurzer Suche haben wir den QR-Code gefunden und uns anschließend das Forschungsgebiet näher angeschaut. Der Lebensraum hat sich in einigen Aspekten stark von unserem unterschieden. Vor allem dadurch, dass das Gebiet direkt an den Neckar angrenzt, haben wir hier deutlich mehr Pflanzen und Tiere gefunden, die feuchte Böden bevorzugen. Dazu gehörten beispielsweise große Brennnesselpflanzen, Sumpfdotterblumen und Schilfrohr. Außerdem konnten wir viele Nacktschnecken und Regenwürmer beobachten und auch zwei Stockenten, welche sich am Flussufer aufhielten.
Das zweite Gebiet, das wir besucht haben, war der Pleidelsheimer See (N 48°95.330, E 009°19.087).
Hier konnten wir den versteckten QR-Code auch nach längerer Suche leider nicht finden. Bei der Betrachtung dieses Lebensraumes ist uns aufgefallen, dass er sich zwar von unserem in Flora und Fauna stark unterscheidet, aber dafür viele Ähnlichkeiten zu dem am Otto-Konz-Weg bestehen. Das liegt mit Sicherheit daran, dass es sich auch hier durch den angrenzenden See um einen sehr feuchten Boden handelt. So konnten wir viele Uferpflanzen bestimmen, wie unter anderem auch die Brennnessel, das Schilfrohr und auffallend viele Distelpflanzen. Außerdem haben wir viele Entenvögel beobachtet, wie beispielsweise Stockenten, Tafelenten und zwei Schwäne.